Wer beim Angeln Pläne macht, kann sich ganz schnell verzetteln. So ging es auch unseren Redakteuren, was das Angeln am Wochenende anging! Für Michael Werner ging es mit dem Zielfisch Schleie ans Wasser. Die wollte sich zwar nicht fangen lassen – doch ohne Erfolg ging es für ihn nicht nach Hause. Für Florian Pippardt stand Vorbereitung auf dem Plan. Doch selbst in den eigenen vier Wänden kann man ein Abenteuer erleben. Vor allem dann, wenn man die Tigernüsse auf dem Herd vergisst. Für Johannes Radtke ging dagegen alles auf: Das Auto ist (fast) fertig für die Reise nach Norwegen!
Michael Werner: Schleie mit „Oh Mann“-Effekt
Leicht zitternd steigt die lange Antenne der Pose langsam aus dem Wasser. Ich setze den Anhieb. Sitzt! Der Widerstand ist beachtlich, dann folgt die erste Flucht, links an mir vorbei Richtung Krautfeld. Im leicht trüben Wasser sehe ich eine bronzefarbene Flanke aufblitzen und ich merke, dass mein Puls hochgeht. Ja, das ist sie! Eine Schleie!
Seit Wochen versuche ich, in unserem Dorfteich eine Tinca zu erwischen, und jetzt hat es tatsächlich geklappt. War ja auch alles gut vorbereitet: Angefüttert habe ich mit einer kleinen Kugel Grundfutter mit Wurmstückchen, die kleinen Rotwürmer habe ich klassisch auf einem roten 12er Haken an einer Liftmontage angeboten – was sollt da noch schiefgehen?
Ganz einfach: Alles! Zum Beispiel, dass sich ein Minikarpfen für eine Schleie hält und sich die Rotwürmer schnappt! Oh Mann, Oh Mann!
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Florian Pippardt: Tigernüsse mit Röstaroma
Wer kennt es nicht: Man sitzt an einem regnerischen Sonntag auf der Couch, schaut ein wenig Fernsehen – und zerbricht sich seit 5 Minuten den Kopf, woher dieser merkwürdige Geruch kommt, der nicht mehr aus der Nase verschwinden möchte. So ging es mir zumindest gestern! Kocht mein Nachbar schon wieder einen Waschbären aus, oder was ist los? Ein Geistesblitz lässt mich vom Sofa springen: Verdammt, mein Nachbar ist unschuldig, die Nüsse stehen noch auf dem Herd!
Ich schliddere in der Küche und schimpfe mich selbst. Selbst das vergesslichste Eichhörnchen hätte die blubbernde Nuss-Suppe nicht schon nach 30 Minuten wieder aus dem Frontallappen verdrängt.
Aber ich hatte Glück, es war nichts übergekocht, denn Tigernüsse nehmen viel Flüssigkeit auf. Im Gegenteil, im Topf war fast kein Wasser mehr. Was so roch, waren die ersten angebrannten Tigernüsse am Topfboden. Naja, Röstaromen sollen die Brassen fernhalten, habe ich gehört …
Johannes Radtke: Fast fertig gewerkelt
Mein Wochenende stand voll und ganz im Zeichen der Urlaubsvorbereitungen. Neben den letzten Schliffen – oder eher groben Schnitzern – an der portablen Holz-Inneneinrichtung war viel Elektrik angesagt. Beides braucht seine Zeit. Sind anfangs die Fortschritte schnell sichtbar und vermitteln früh den Eindruck von „gleich fertig“, erfordern die Feinarbeiten viel Zeit, ohne dass man große Ergebnisse sieht. Zum Glück half meine Freundin fleißig mit dem Abschleifen und Ölen. Deshalb sind nun endlich alle Möbel fertig und auch eine dritte Batterie nebst Trennrelais ist installiert.
Bevor ich mit dem Basteln begonnen hatte, hatte ich null Ahnung von KFZ-Elektrik. Automatisches Trennrelais, Wechselrichter, Absicherung der Leitungen … das alles war komplett neu. Das tatsächlich Tollste an all der Bastelei ist, dass ich in kurzer Zeit unglaublich viel gelernt habe – und dass ich etwas eigenes erschaffen habe. Nun müssen die Möbel nur noch ins Auto und mit all den Zurr- und Verschraubungspunkten verbunden werden, die ich nebenbei auch noch angebracht habe. Mein Angelequipment ist so gut wie zusammengestellt. Ich befürchte allerdings, dass ich nochmal aussortieren muss. Da „leichtes Gepäck“ mir beim Angeln ohnehin immer schwerfällt, wird dies wohl die größte Herausforderung des heutigen Abends. Falls ich unterwegs mal die Muße finde, schicke ich euch eine kleine Meldung aus dem Urlaub. Wenn nicht, gibt es im Anschluss einen kleinen Bericht.