Es ist Wochenende! Die Pläne in der Angelredaktion sehen diesmal wieder sehr unterschiedlich aus. Volontär Claas Grube hat bei seinem Urlaub in Schweden eine neue Methode auf Hecht für sich entdeckt und will das Gerät beim Angeln am Wochenende mal eine Nummer leichter wählen. Für Kutter&Küste-Chefredakteur Rainer Korn stehen dagegen große Kaliber an: Zusammen mit seinen Guiding-Gästen macht er die Meere vor Norwegen unsicher.
KARPFEN-Redakteur Florian Pippardt will seine (fast verbrannten) Tigernüsse von letzter Woche jetzt zum Einsatz bringen und fährt übers Wochenende nach Brandenburg. Für Frank Schlichting geht es hingegen nicht ans Wasser – aber dafür ins Fernsehen! Er ist am Sonntag um 18:00 Uhr im NDR zu sehen und spricht dort über sein Meerforellen-Projekt an der Alster. Und Blinker-Urgestein André Pawlitzki schickt Urlaubsgrüße vom Rhein, wo er den Barben nachgestellt hat. Nicht mit der Angelrute, sondern der Kamera.
Allen Lesern wünschen wir ein schönes Wochenende und gute Fänge!
Claas Grube: Ein Hecht an der UL-Rute
Nach zwei Wochen Angelurlaub in Schweden müsste man eigentlich meinen, dass in Sachen Angeln am Wochenende mal Pause angebracht wäre. Vor allem, weil man in Schweden recht gut gefangen hat. Von Hecht, Zander und Barsch war alles dabei. Aber ein Erlebnis aus der letzten Woche lässt mir absolut keine Ruhe. Ein geschätzt 85 Zentimeter langer Hecht ist mir auf Sicht an meiner Barschrute eingestiegen und hat es erstmal so gar nicht eingesehen, sich einem leichten Gerät (ausgelegt auf einen seiner Beutefische) geschlagen zu geben. Zweimal ist der Fisch im Drill wieder abgezogen, bevor ich ihn im Kescher hatte.
Das hat mich an einen Artikel meines Kollegen Florian Pippardt erinnert. „Viel zu leicht auf Hecht“ aus der Maiausgabe 2020. Das war so ziemlich zu meinem Start beim Blinker. In dem Beitrag erklärt Florian, warum er auf den Esox so gerne mit leichtem, aber hechtsicherem Gerät angelt. Wie ich jetzt sehr klar verstanden habe, macht es einfach mehr Spaß. Deswegen geht es für mich an diesem Wochenende mit leichtem Spinngerät auf Hecht. Trotzdem steht das Wohl des Fisches für mich immer an erster Stelle! Nichts ist schlimmer, als einen Fisch im Drill wegen Schnurbruch zu verlieren. Daher werde ich nur meine Rute und Rolle leichter wählen. Schnur und Vorfachmaterial bleiben auf jeden Fall hechtsicher.
Rainer Korn: Norwegen, ahoi!
Endlich wieder in Norwegen! Seit fast drei Wochen bin ich nun wieder im gelobten Anglerland unterwegs. Unter anderem wurde das alljährliche Heilbutt-Seminar am Skjerstadfjord bei Bodø durchgeführt. Meine Gäste und ich konnten einige feine Butte überlisten – schöne Fische der Meterklasse und darüber und natürlich auch viele Untermaßige unter 80 Zentimeter, die an leichtem Gerät aber trotzdem ordentlich Dampf haben. Der Fjord stand voller Köhler, die teilweise an der Oberfläche raubten! Spektakulär. Sogar auf Popper konnte ich einige fangen.
Nun bin ich umgezogen an den wunderschönen Tjongsfjord. Heute Abend kommen Guidinggäste, mit denen ich dann eine Woche dieses tolle Revier befischen möchte. Dieses Wochenende soll es besonders auf Pollack, Dorsch und Köhler gehen. Allerdings soll der Wind hochgehen und am Samstag ziemlich heftig aus Norden blasen. Das limitiert ziemlich die Angelmöglichkeiten – wahrscheinlich werden wir versuchen, im Windschatten des Festlandes ein paar Dorsche zu überlisten. Mal schauen.
Aber ab Sonntagmittag geht der Wind schon wieder runter und die nächsten Tage ist dann Sonne-Wolken-Mix mit wenig Wind angesagt – dann wird’s heiß. Es geht auf Vollmond zu, was auf eine gute Heilbuttphase hindeutet. Jetzt erstmal sehen, was das Wochenende auf dem Nordmeer bringt. Für meine Gäste habe ich schon ein Fisch-Curry mit Heilbutt zubereitet, damit sie nach langer Anreise mit dem Flieger gleich schon mal in Kontakt mit Heilbutt kommen – wenn auch erstmal nur kulinarisch.
Florian Pippardt: 30 Grad in Brandenburg
Ich bin beim Angeln am Wochenende auf Fischsuche! Die Tigernüsse, die mir letztes Mal fast angebrannt sind, will ich ja nicht umsonst gekocht haben. Zusammen mit einem Angelkumpel werde ich ein paar kleine Seen in Brandenburg befischen. Mal sehen, was beißt!
Wobei das bei der Hitze auch schon wieder verrückt ist. Es sollen am Wochenende 30 Grad werden! Vielleicht geh ich doch lieber baden …
Frank Schlichting: Kein Angeln am Wochenende – aber ein Programmtipp für euch!
Dieses Wochenende werde ich nicht zum Angeln kommen. Aber dafür werde ich Sonntag den 15. August um 18:00 Uhr vorm Fernseher sitzen und mir auf dem Regionalsender NDR die Sendung „Rund um den Michel“ mit dem Thema „Hamburger Flussgeschichten“ ansehen. Dabei geht es um die neue Fischtreppe an der Poppenbüttler Schleuse. Und ich erzähle in dem Beitrag etwas übers Angeln und mein Meerforellen-Projekt an der Alster. Ich bin gespannt …
André Pawlitzki: Mit der Kamera auf Fischjagd
Was macht fast genau so viel Spaß wie das Angeln? Fische beobachten und fotografieren! In vielen Gewässern in Süddeutschland darf ich nicht angeln, weil es keine Gastkarten gibt. Deshalb verlasse ich mich auf meine anglerischen Instinkte und gehe mit der Kamera statt der Angelrute auf Fischjagd. Das Ergebnis ist diese Barbenschule, die an einem Rheinseitengraben mit flotter Strömung stand und auf Treibnahrung wartete.
Die Fische waren gut getarnt und man konnte sie nur erkennen, wenn sich eine Barbe bewegte und die Sonne kurz ihr Schuppenkleid aufblitzen ließ. Außerdem: Wenn ich mich zu schnell bewegte, flüchteten die Barben und stellten sich erst stromab wieder ein. Doch weil der „Schuss“ mit der Kamera nur die zweitschönste Sache der Welt ist, werde ich den Bartelträgern am Wochenende auch mit der Bolorute auf die Schuppen rücken …