Die Finte (Alosa fallax), auch Elben genannt, gehört zur Familie der Heringsartigen. Dieser Fisch zeichnet sich durch einen stark gegabelten Schwanz, einen schlanken Körper und ein vorstülpbares Maul aus. Sie ist leicht mit dem Maifisch zu verwechseln. Untrügliches Zeichen einer Finte ist aber der schwarze Fleck oben hinter dem Kiemendeckel.
Ein häufiger Beifang bei Meeresanglern
Finten werden bis zu 55 Zentimeter lang und können etwa 2 Kilogramm auf die Waage bringen, wobei weibliche Fische schneller wachsen als männliche. Finten jagen in Schwärmen von bis zu 100 Fischen und springen dabei auch aus dem Wasser. Angler, die auf Wolfsbarsch, Makrele oder Meerforelle fischen, haben regelmäßig Finten als Beifang. Mit dem vorstülpbaren Maul stürzen sich die Räuber aus dem Salzwasser auf alles, was einer kleinen Sprotte ähnlich sieht. Außerdem ernähren sie sich von kleinen Krebstieren.
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Finten werden in einem Alter von zwei bis drei Jahren geschlechtsreif. Zur Laichzeit ziehen sie die Unterläufe von Flüssen hinauf und legen dort bis zu 200.000 Eier. Die Larven schlüpfen bereits nach drei bis acht Tagen.
Die Finte gilt in Holland als bedroht
Doch die Population der Fische nimmt ab. Bis in die 30er Jahre hinein fingen Berufsfischer jährlich mehr als eine Millionen Fische. In den 1970er Jahren verschwand die Laichpopulation jedoch auch aus den Unterläufen der Flüsse. Man nimmt an, dass die Fische, die im Frühjahr in den Küstengewässern auftauchen, aus anderen Flüssen stammen. Sie gelangen über Meeresströmungen in die holländischen Flüsse.
Schon im Jahr 2018 suchte Sportvisserij Nederland mit Freiwilligen nach Laichgründen für Finten. Bislang umsonst. Deshalb gilt die Finte auf der Roten Liste in den Niederlanden als ausgestorben. Nicht verwunderlich ist daher die ganzjährige Schonzeit für diese Fischart. Angler, die dennoch eine Finte fangen, sollten sie mit der größtmöglichen Vorsicht behandeln. Da die Fische sehr empfindlich sind, sollte man sie beispielsweise direkt im Wasser abhaken, sofern das möglich ist.
Andernorts ist es besser um diese Art bestellt. Die Internationale Gemeinschaft für den Naturschutz stuft sie seit 2008 als „nicht gefährdet“ ein.