Hafenarbeiter auf der Insel Elba, die vor der Küste Italiens liegt, machten im August einen merkwürdigen Fund. Ein über ein Meter langer, bereits lebloser Fisch trieb im Hafenbecken. Dabei handelte es sich um eine Art, die die Männer vermutlich nicht gleich zuordnen konnten. Erst später wurde klar, dass es sich um eine Gefleckte Meersau handelt – einen seltenen Fisch, der im Ostatlantik und im Schwarzen Meer vorkommt. Im Mittelmeer soll er nur selten anzutreffen sein.
Gefleckte Meersau: Das Schwein der Ozeane
Der seltene Fisch ist eine sogenannte Gefleckte Meersau (Oxynotus Centrina). Dabei handelt es sich um eine Haiart aus der Gattung der Schweinshaie. Auffällige Merkmale des Fisches sind seine „borstige“ Haut sowie sein hochrücktiger Körper und die abgeflachte Schnauze. „Meersau“ heißt er jedoch nicht nur wegen seiner äußerlichen Ähnlichkeit mit einem Schwein. Die Gefleckte Meersau soll außerdem auch ein grunzendes Geräusch von sich geben, sodass der Name mehr als zutreffend ist.
Der Fisch kann eine Länge von bis zu 150 Zentimetern erreichen. Da die Art in 100 bis 700 Metern Tiefe lebt, ist sie nur selten an der Oberfläche anzutreffen. Allerdings ist die Meersau gelegentlich Beifang von Tiefseefischern.
Die Facebook-Seite „Isola d’Elba App“ teilte das Foto vor einigen Tagen im Netz und verhalf dem Fisch damit zu einer gewissen Bekanntheit. Die Reaktionen der Nutzer fielen unterschiedlich aus. Da einigen nicht klar war, dass es sich um einen bereits toten Fisch handelte, sind Sätze wie „Hoffentlich habt ihr den Fisch wieder zurückgesetzt!“ unter den Kommentaren zu lesen. Manche zeigten sich jedoch vor allem interessiert an dem kuriosen Hai: „Was ist das für ein Tier?“ Die Hafenarbeiter hatten den toten Fisch der Hafenbehörde übergeben, die sich um den Kadaver kümmerte.
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Laut der italienischen Zeitung Il Fatto Quotidiano, die zuerst über die Gefleckte Meersau berichtet hatte, ist der Fisch vermutlich auch durch den Klimawandel ins Mittelmeer gelangt. Wassertemperatur und Salzgehalt würden dem Fisch im Mittelmeer inzwischen Bedingungen zum Überleben bieten.
Quellen: Il Fatto Quotidiano, Nordbayern