In der Kleinstadt Lake Orion in Michigan ereignete sich im September ein großes Fischsterben. 300 bis 600 Karpfen verstarben innerhalb kürzester Zeit. Nach einer Untersuchung hat die zuständige Behörde, das Michigan Department of Natural Resources (DNR) die Ursache herausgefunden. Die Fische hatten sich demnach mit Koi-Herpes infiziert.
Koi-Herpes verläuft fast immer tödlich
Diese Virenkrankheit ist hochinfektiös und verläuft fast immer tödlich. Dabei zeigen infizierte Fische zunächst keinerlei Symptome. Die ersten sieben Tage nach der Infektion mit Koi-Herpes verhalten sich die Karpfen meist normal. Sobald jedoch die ersten Symptome auftreten, sind die Fische innerhalb von 24 Stunden tot. Zu diesen Symptomen gehören unter anderem, dass die Karpfen verstärkt Schleim bilden, der sich in Fetzen ablöst. Weiterhin bilden sich weiße oder rote Flecken an den Kiemen, die Fische hören auf zu fressen, schnappen an der Oberfläche nach Sauerstoff und sondern sich vom Schwarm ab.
Auch interessant
- Angeln allgemeinNematoden in Fischen: Wie gefährlich ist der Parasitenbefall?
Die Fischkrankheit kann bei einer Wassertemperatur ab 8 Grad Celsius ausbrechen und sich dann schnell von Fisch zu Fisch verbreiten. Erst ab 30 Grad Wassertemperatur ist es möglich, dass Fische eine Infektion überleben. In diesem Fall bricht Koi-Herpes nicht aus, aber die Viren verbleiben im Körper des Fisches, sodass er weiterhin andere infizieren kann. Eine Behandlung für die Krankheit gibt es nicht.
Keine Gefahr für Menschen und andere Tiere
Koi-Herpes breitet sich durch direkten Kontakt von Fisch zu Fisch aus, zum Beispiel über die Kiemen oder Exkremente. Nur Fische aus der Familie der Karpfen sind von dem Virus betroffen; andere Fische oder Tiere haben nichts zu befürchten. Allerdings können zum Beispiel Wasservögel das Virus übertragen. Auch Menschen, die im Wasser zu tun haben und mit den Fischen in Berührung kommen, können zu „Carriern“ werden.
Für den Ausbruch in Lake Orion vermutet das DNR, dass jemand infizierte Koikarpfen oder Goldfische im betroffenen See freigelassen hat. Um solche Massensterben in Zukunft zu verhindern, sollen die Bürger also darauf verzichten, ihre „lästig gewordenen“ Haustiere im See zu entsorgen. Weiterhin riet die Behörde dazu, gefangene Fische mit Vorsicht zu behandeln.
Quelle: Newsweek.com