Wenn beim Meeresangeln in Tiefen von 50, 100 oder sogar 200 Meter Tiefe gefischt wird, ist durch den starken Druckabfall jeder Fisch erledigt, der aus dieser Tiefe an die Wasseroberfläche gekurbelt wird. Aber zum Glück sind die meisten Fische in der Regel auch maßig und verwertbar. So werden dass sie ohnehin entnommen und getötet. Anders ist das beim Angeln im Süßwasser, speziell auf Barsche oder Zander. Dort beißen leider auch immer wieder nicht maßige, oder geschonte Fische. Und wenn Angler diese Fische aus Tiefen von mehr als 10 Meter schnell hochkurbeln, zeigen sich auch bei den Süßwasserfischen Druck-Erscheinungen. Entweder quillt ihnen die Schwimmblase aus dem Maul, oder die Augen treten hervor.
Nach einem Barotrauma sind Fische so stark geschädigt, dass sie nach dem Zurücksetzen in jedem Fall sterben würden. Wenn sie jedoch sehr langsam hochgedreht werden, haben sie zumindest noch eine Chance den Druck auszugleichen, so dass die Druck-Symptome nur schwach oder mit Glück auch gar nicht auftreten. Aber das hieße, dass man den Fischen aus 10 m Tiefe mindestens 5 Minuten Zeit geben müsste. Besser ist es also, wenn mit Rücksicht auf das Wohl der Fische nach Möglichkeit gar nicht erst so tief geangelt wird. Das langsame Hochdrillen kann zwar helfen, aber auch damit kann man das Überleben des Fisches nicht garantieren. Das sollten Sie immer berücksichtigen!
Barotrauma: Gefährliche Druckreduzierung!
Die Druck-Symptome bei Fischen sind recht einfach zu erklären. Man muss sich dafür nur einen aufgeblasenen Luftballon vorstellen. Wird er mit einem Stein beschwert und im Wasser in die Tiefe gezogen, verkleinert sich das Luft-Volumen durch den stetig steigenden Wasserdruck. Je tiefer er gezogen wird, desto kleiner wird er. Lässt man ihn dann wieder aufsteigen, kann sich die Luft wieder ausdehnen, so dass er mit der gleichen Größe wieder oben ankommt. Jetzt stellen wir uns einen Fisch vor, der in 20 m Tiefe schwimmt und dessen Schwimmblase auf den dortigen Umgebungsdruck angepasst ist.Wird dieser Fisch nach oben gezogen, verringert sich der Wasserdruck, so dass sich die Luft in seiner Schwimmblase automatisch ausdehnt und die Blase dadurch immer größer wird. Das wird auch als Trommelsucht oder Barotrauma bezeichnet.
Theoretisch müsste der Fisch also Luft aus der Blase ablassen, um den Druck auszugleichen. Aber: Durch den plötzlichen Druckabfall dehnt sich auch der der komplette Organismus aus, so dass dort Gase austreten. Das können Sie sich wie bei einer Flasche Sprudelwasser vorstellen. Wenn man sie öffnet, perlt plötzlich Kohlensäure aus. Und bei einem Organismus perlt durch einen plötzlichen Druckabfall in ähnlicher Form Sauerstoff oder Stickstoff aus, so dass beispielsweise die Augen aufquellen. Und das ist für den Fisch tödlich, weil es sich nicht mehr rückgängig machen lässt!