Angeln am Wochenende: Urlaubspläne, Erkenntnisse und Zwischenfälle

Das vergangene Wochenende waren einige unserer Redakteure physisch, oder mit den Gedanken am Wasser. Zum Teil gab es auf dem Weg zum Wasser Zwischenfälle, oder es wurden nur Pläne geschmiedet. So gibt es trotz weniger Fänge einiges zu berichten!

Das Angeln am Wochenende lief für unsere Angler nicht wirklich gut. Trotzdem hat sich das Wochenende gelohnt, denn es wurden Pläne geschmiedet, Erkenntnisse gesammelt und gute Taten vollbracht.

Bild: Unsplash/ Chris Hardy

Das Angeln am Wochenende lief für unsere Angler nicht wirklich gut. Trotzdem hat sich das Wochenende gelohnt, denn es wurden Pläne geschmiedet, Erkenntnisse gesammelt und gute Taten vollbracht.

Wie es beim Angeln am Wochenende in der Angelredaktion lief? Fischtechnisch nicht sehr gut. Die gefallenen Temperaturen machen sich bemerkbar. Chefredakteur Michael Werner plant sogar jetzt erst seine Angelei für den Urlaub in Dänemark. Und obwohl es bei den Redakteuren Thomas Pruß von der AngelWoche, André Pawlitzki vom Blinker, und Kutter&Küste-Chefredakteur Rainer Korn nicht gut lief, haben sich ihre Ausflüge gelohnt. André konnte die Natur genießen und am Ende herausfinden, wie er die Barsche in den kommenden Wochen überlisten kann, Thomas machte auf dem Weg zu der Eider einen erschreckenden Fund, um den er sich gleich kümmerte und Rainer entschied sich für einen Bekannten, der Hilfe brauchte, gegen das Angeln.

Rainer Korn: Eigentlich wollte ich …

Storys, die so anfangen, sind klassische Verlierer-Geschichten. Oder wie heißt es so schön: Ein Plan ist das Ersetzen des Zufalls durch Irrtum! Tja, eigentlich wollte ich am Samstagnachmittag auf den herrlich ruhigen See hinaus rudern und versuchen, ein paar hübsche Herbstbarsche zu finden. Eigentlich … Denn am See angekommen, traf ich einen Bekannten, der fassungslos vor seinem Grundstück stand. Ich traute meinen Augen kaum: Ein dicke Schlammschicht hatte seine Auffahrt komplett überdeckt. Schlammlawine in Holstein! Ach, du dickes Ei. Ein frisch abgeernteter, dann gepflügter Acker in Hanglage, ein Sturzregen – und schon hatte sich eine Schlammmasse in Bewegung gesetzt und kam erst am Hangende wieder zum Stillstand – im Garten meines Bekannten.

Still ruht der See: Zum Angeln kam Rainer Korn trotzdem nicht!

Bild: R. Korn

Still ruht der See: Zum Angeln kam Rainer Korn trotzdem nicht!

Von seinem Grundstück kann man einen Teil des Sees sehen, der immer noch herrlich ruhig wie ein Spiegel da lag. Ich seufzte, tauschte Barschrute gegen Schaufel und bald schaufelten wir Seite an Seite den hart gewordenen Schlamm in die Karre. Nach vier Stunden war das Gröbste erledigt – ich auch! Ich ging dann in der Dämmerung noch ein letztes Mal auf den Steg, schaute auf den immer noch sehr ruhig da liegenden See. Das Licht des Tages verschwand dann ziemlich schnell und die Barsche dankten still dem Schlamm, der sie zumindest heute, beim vorgesehenen Angeln am Wochenende, vor mir bewahrt hatte.

André Pawlitzki: Herbst-Feuer beim Angeln am Wochenende

Wer es jetzt schafft, ans Wasser zu kommen, wird mit den schönsten Farben des Herbstes belohnt. Aus den knallroten, gelben und vereinzelt noch grünen Blättern schafft die Natur ein einzigartiges Herbst-Feuerwerk an dem man sich nicht sattsehen kann. Fischmäßig sollte man sich nun umorientieren. Auf den Sommerplätzen bis 2,5 Meter Tiefe bekommt man nun keine Bisse mehr. Deshalb geht es ab in die Tiefe. Die Barsche stehen nun deutlich jenseits der 5-Meter-Linie und lassen sich gut mit Zockern oder Würmern an der Dropshot-Montage fangen. Leider hatten wir dies erst festgestellt, als wir in unserer Verzweiflung begonnen hatten, Tauwürmer an 30-Gramm-Bleien einen halben Meter über dem Grund zu schleppen. Leider ließ die Größe der Fische dann doch sehr zu wünschen übrig.

Das Herbstlaub erstrahlt in fast allen Farben, die Fische stehen aber nicht mehr in der Deckung der Büsche, sondern sehr viel tiefer.

Bild: A. Pawlitzki

Das Herbstlaub erstrahlt in fast allen Farben, die Fische stehen aber nicht mehr in der Deckung der Büsche, sondern sehr viel tiefer.

Michael Werner: Steinbutt oder Barsch? Hecht ginge auch …

Angeln am Wochenende? Daran war nicht zu denken. Der Urlaub steht vor der Tür, mein Arbeitsvorrat ist aktuell sehr gut gefüllt (die To-Do-Liste ist immer noch nicht komplett abgehakt) und am Wochenende hatten wir Familienbesuch. Also ein Wochenende, wie es viele kennen. Und doch spielten am Wochenende Steinbutt, Barsch und Hecht eine große Rolle. Denn im Urlaub geht es nach Dänemark, an den Ringkøbing Fjord, um genau zu sein. Falls Sie noch nicht in dieser Ecke waren: Der Ringkøbing Fjord ist ein riesiger Brackwassersee, der nur von einer Nehrung (das sind schmale Landstreifen) von der Nordsee getrennt ist. Und in der Nordsee gibt es Steinbutt, die man bei Ostwind (dann ist das Wasser klar und nicht aufgewühlt) am besten fängt. Auf der anderen Seite, im Ringkøbing Fjord, nur wenige hundert Meter vom Steinbutt entfernt, kann man Hecht und Barsch fangen.

Alles werde ich nicht machen können, doch ich werde es auf jeden Fall mal vom Ufer aus auf Steinbutt versuchen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich einen fange? Unter 5 Prozent, würde ich sagen. Doch Versuch macht kluch – falls was spannendes passiert, werde ich berichten.

Thomas Pruss: „Schweine“ im Moor

Auf meinem Weg am Wochenende zum Angeln an die Eider fahre ich gerne durch das Lundener Moor. Es ist wildreich: Fuchs und Hase sagen sich hier wahrlich „gute Nacht“, weil bis auf ein paar Trecker oder Hundebesitzer auf „Trimm-Dich-Tour“ nur wenige Menschen hier her kommen. Fuchs und Hase sagen sich hier „gute Nacht“; diese Einsamkeit gefällt echten Wildschweinen, aber manchmal auch menschlichen Drecksäuen. Und so entdeckte ich im Graben neben einem Feldweg diesen illegal entsorgten Abfall. Man sollte meinen, so ein Foto könne man heutzutage gar nicht mehr schießen, weil die Abfallentsorgung doch ein Maß erreicht hat, dass sich selbst der dämlichste Dorfhirni keine Mühe zu machen braucht, seine erbärmlichen Hinterlassenschaften in der freien Wildbahn zu entsorgen.

Da kommt einem die Galle hoch: Illegal entsorgter Hausmüll in einem Moorgraben, in dem unter anderem Schlammpeitzger leben.

Bild: T. Pruß

Da kommt einem die Galle hoch: Illegal entsorgter Hausmüll in einem Moorgraben, in dem unter anderem Schlammpeitzger leben.

Auf dem Foto erkennt man eine Shisha-Pfeife, eine alte Teleskoprute, Pullover, Klappleiter und auch ein paar Kartons. Die tragen übrigens Aufkleber mit EAN-Codes, und die sollten mit ein wenig Recherche seitens der Polizei durchaus zum „Entsorger“ führen. Auch die anderen Hinterlassenschaften sehen nicht gerade sehr „anonym“ aus. Mit ein wenig Glück bekommt der- oder diejenige demnächst Post von der Polizei, die ich natürlich umgehend angerufen hatte. Die Standortbestimmung der „Müllgrube“ klappte dann auch hervorragend mittels GoogleMaps und der Handyortung!


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