Ende der 1930er Jahre hielt man den Nordseeschnäpel überall für ausgestorben. Allerdings überlebte eine kleine Population im dänischen Fluss Vida. Die Elterntiere dieser Population wurden Anfang der 1990er Jahre für die Wiederauswilderung genutzt.
Besatzmaßnahmen wirken
Aufgezogener Nachwuchs wurde in Deutschland freigelassen. Von dort aus haben die Fische auch die Niederlande wiederbevölkert. 1998 wurden zunehmend kleine Schnäpel in den großen Flüssen und im Ijsselmeer gefangen. Und es wurden immer mehr.
Bei einer Untersuchung 2006 zur Herkunft der jungen Schnäpel fand man heraus, dass 96 % aller Jungfische aus der natürlichen Fortpflanzung im Rhein stammten. Seitdem wurde die Auswilderung von Schnäpeln eingestellt.
Nordseeschnäpel: selbst erhaltene Population
Mittlerweile gibt es in den Niederlanden eine gesunde Population dieser Fischart. Nordseeschnäpel kommen heute im Ijsselmeer, im Unterlauf größerer Flüsse, im Wattenmeer und im Vordelta vor. Dass es den Schnäpeln gut geht, beweist auch die Fischwanderungsstudie „Swimway Vecht“. Unerwartet hatte man viele Hundert laichbereite Schnäpel gefangen.
Anscheinend profitieren die Schnäpel von der verbesserten Wasserqualität unserer Flüsse. Wie sein Name schon sagt, wandert der Nordseeschnäpel ins Meer. Doch Beobachtungen zeigen, dass das nicht auf alle Fische zutrifft, weil die größte Population im Ijsselmeer lebt und in der Ijssel sowie der Overijsselse ablaicht.