Im südhessischen Biebesheim machte Blinker-Leser Reinhold Henninger einen erstaunlichen Fund. Der Angler bemerkte einen großen Wels, der reglos am Rhein im Wasser lag. Bei näherer Betrachtung zeigte sich schnell, dass der Fisch nicht mehr lebte.
Finder vermaß den Wels am Ufer des Rheins
Der Finder vermaß den Wels noch an Ort und Stelle, wobei er eine Länge von 215 Zentimetern feststellte. Das Gewicht konnte er nur schätzen. Doch er ging davon aus, dass ein solches Tier mindestens 80 Kilogramm auf die Waage bringen müsste. Einwirkungen von Gewalt konnte der Angler nicht feststellen, er vermutete daher, dass der Wels an natürlichen Ursachen gestorben sein muss. Es sei „das natürliche Ende eines hochbetagten Recken“, wie Henninger der Redaktion schrieb.
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Der Europäische Wels (Silurus glanis) ist der mit Abstand größte Raubfisch in unseren Gewässern sowie der größte Fisch, der sich ständig bei uns aufhält. Nur einige Arten des Störs übertreffen ihn noch an Körpergröße, sie sind jedoch Wanderfische und nicht dauerhaft in deutschen Flüssen anzutreffen. Welse können Längen von mehr als zwei Metern erreichen, sogar Fische von fast drei Metern sollen schon gefangen worden sein. Meldungen aus dem 18. Jahrhundert, in denen von sogar fünf Metern die Rede sein soll, dürften allerdings ins Reich des Anglerlateins gehören.
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Welse können mehrere Jahrzehnte alt werden
Welse sind ausgesprochen langlebige Fische. So können sie in Gefangenschaft ein Alter von 60 Jahren erreichen, in freier Wildbahn werden sie bis zu 80 Jahre alt. Auch hier gibt es teils noch größere Schätzungen, nach denen Welse sogar 100 Jahre alt werden können. Das Alter des Welses, der am Rhein angespült wurde, dürfte ebenfalls bei mehreren Jahrzehnten liegen.
Große Welse gibt es in Deutschland schon lange. Zwar galten Gewässer wie der italienische Po oder der Ebro in Spanien als „Hochburgen der Welsangelei“, doch auch hierzulande erreichen die Fische enorme Größen, die manch gestandenen Angler (und auch Nichtangler) verblüffen. Die optimale Wassertemperatur für das Wachstum der Fische liegt zwar bei 25 bis 27 Grad Celsius, doch sie vertragen – ganz offenbar – auch kühleres Wasser. Dort wachsen sie jedoch weniger schnell als in südlichen Gefilden.