Heinz Galling, Moderator der bekannten NDR-Sendung „Rute raus, der Spaß beginnt!“, muss nach einer Anzeige der PETA damit rechnen, dass die Staatsanwaltschaft Schwerin gegen ihn ermittelt. Anlass war die Folge vom 13. November, in der Heinz Galling und Horst Hennings am Steinhuder Meer auf Hechte angeln. Dazu fängt Galling zunächst eine Rotfeder, um sie als Köderfisch zu verwenden. In einer Szene soll zu sehen sein, wie der Fisch noch zappelt, während der bekannte Angler ihn mit dem Haken durchstößt. Dass es sich um Nervenzuckungen handle, schließt die PETA laut eigener Aussage aus. Galling selbst gibt dem Zuschauer in der Folge zu verstehen, dass das Angeln mit lebendem Köderfisch verboten sei.
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Prominente Angler bekamen von der PETA eine Anzeige
Unabhängig davon, wie die Anzeige durch die PETA für Galling ausgehen wird, ist er damit in prominenter Gesellschaft. So sahen sich vor dem Moderator schon andere mit einer Anzeige durch die Tierrechtsorganisation konfrontiert. Zu den bekanntesten dürften die Rap-Künstler Marteria und Sido gehören, auch Fußballer Klaus Augenthaler ist auf der Liste. Die Angelprofis Veit Wilde und Claudia Darga mussten sich ebenfalls über Anzeigen ärgern.
Rapper Marteria zahlte 5.000 Euro
Der Rapper Marteria stellte im Jahr 2017 ein Video mit dem Titel „One Night in Würzburg“ ins Netz. Dort ist zu sehen, wie er an einem See angelt und die Fische nach dem Fang wieder zurücksetzt. In Anglerkreisen ist dies als „Catch and Release“ bekannt. Die Fangfreude kam ihn jedoch teuer zu stehen. Er erhielt von der PETA eine Anzeige, weil er den Fischen unnötigen Schmerz zugefügt habe. Marteria zahlte daraufhin ein Bußgeld von 5.000 Euro, das Verfahren wurde danach eingestellt.
Einen ähnlichen Weg ging auch Fußballprofi Klaus Augenthaler, der sich für ein Fangfoto mit einem Wels verantworten musste. Er hatte den 2,20 Meter langen Fisch in einem Weiher im Bayerischen Wald gefangen, das Foto schaffte es auf die Titelseite der Bild-Zeitung. Augenthaler zahlte 3.000 Euro Bußgeld, um das Verfahren einzustellen.
Sido und Knossi wurden für ihr Angelcamp angezeigt
Für Furore sorgte die Anzeige der PETA gegen den Rapper Sido sowie Streamer Jens Knossalla (bekannt als „Knossi“). Beide streamten im Sommer 2020 einen Angeltag an einem See in Brandenburg, bei dem sie mehrere Karpfen fingen und wieder zurücksetzten. Auch weitere bekannte Gesichter waren beim Angelcamp dabei. Gut 300.000 Zuschauer verfolgten das Geschehen – und auch Tierrechtler schalteten zu. Wenig später stellte die PETA Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Potsdam, um weitere Ausgaben des Angelcamps zu verhindern.
Anzeigen gegen Raubfisch- und Karpfen-Profis
Raubfisch-Profi Veit Wilde aus Magdeburg war in der Vergangenheit ebenfalls von einer Anzeige der PETA betroffen. So soll der Angler in einem Video einem Fisch einen Haken entfernen, nur um ihn an anderer Stelle im Maul wieder einzuhängen. Die Tierrechtler sprachen in diesem Zusammenhang von einer „bewussten Quälerei“ des Zanders. Wilde selbst sah der Anzeige gelassen entgegen, da das Video, das 2017 entstand, zu diesem Zeitpunkt bereits drei Jahre alt war und etwaige Tatbestände verjährt wären. Ferner sei das Zurücksetzen des Fisches in dem Gewässer vorgeschrieben, sodass er richtig gehandelt habe. Mit Tierquälerei wolle er „nichts am Hut“ haben.
Ein Auftritt bei Markus Lanz wurde dagegen für Claudia Darga zur Stolperfalle. Die bekannteste Karpfenanglerin Deutschlands sprach in dem Talk-Format über ihre Karriere und die vielen Fische, die sie gefangen habe. Die PETA wurde darauf aufmerksam und erstattete Anzeige wegen Tierquälerei gegen sie.
Welsangler veröffentlichte nach Anzeige durch PETA ein Video
Ein besonders brisanter Fall trug sich im Jahr 2019 zu. Welsangler Vitali Dalke wurde von der PETA angezeigt, was drastische Folgen für ihn hatte. In einem YouTube-Video, das er Angler selbst aufnahm und veröffentlichte, sprach er über das Vorgehen der Justiz. Polizisten drangen in seine Wohnung ein und beschlagnahmten Computer sowie Angelzubehör. Er selbst wäre „wie ein hochkrimineller Angler-Gangster behandelt“ worden.