Eigentlich hatte Stephen Tyson Jr., ein Angler aus dem US-Bundesstaat Arkansas, einen anderen Zielfisch. Er wollte sich auf ein Angelturnier vorbereiten, das am nächsten Tag am Lake Hamilton stattfinden sollte – und suchte nach guten Spots, um Forellenbarsche zu fangen. Doch ein anderer, deutlich größerer Fisch interessierte sich auch für seinen Köder: Tyson fing einen riesigen Streifenbarsch, der fast so groß war wie er selbst. Statt ihn jedoch vermessen zu lassen, setzte der Amerikaner seinen Fang wieder zurück.
Beim vierten Wurf gab’s heftigen Widerstand
Tyson suchte auf seinem Echolot nach Spots, an denen sich viele Fische sammelten, um am nächsten Tag beim Turnier gute Chancen zu haben. Als sie einen gefunden hatte, machte er mehrere Würfe – und staunte nicht schlecht, als er beim vierten Auswerfen heftigen Widerstand spürte. Ein enormer Fisch musste sich seinen Crankbait geschnappt haben. Doch im ersten Moment konnte Tyson nicht sagen, was er da gehakt hatte.
„Ich dachte erst, dass es ein großer Forellenbarsch sein müsste“, sagte er. „Doch der Fisch legte eine Flucht hin, bei der er das Boot umdrehte. Da wusste ich, dass es eine andere Art sein muss, vielleicht ein Streifenbarsch oder ein Katzenwels.“
Angler wollte die Schnur erst durchschneiden
Erst bat Tyson seinen Angelfreund Philip James, der das Boot steuerte, die Schnur zu kappen. Da fragt man sich als Angler in Deutschland natürlich: Warum das? Warum sollte man sich so einen Mordsfisch entgehen lassen? Nun, Tyson hatte als Turnierangler ganz pragmatische Gründe dafür. Er wollte mehr Zeit fürs eigentliche „Training“ haben, statt sich lange auf nur einen Fisch zu konzentrieren. Sein Kollege hielt ihn aber zum Glück an, den Drill zu beenden. Teils, weil er selbst neugierig war, was Tyson gehakt hatte – und teils, weil er den Drill genießen sollte.
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Streifenbarsch war schwerer als alle anderen Fische des Anglers
Gute 20 Minuten später manövrierte Tyson den erschöpften Fisch nahe ans Boot, und es gelang den beiden Anglern, einen großen Streifenbarsch an Bord zu stemmen. Sie stauten darüber, wie gewaltig der Barsch war.
Tyson selbst meinte, er hätte schon mehrere große Katzenwelse gefangen, die etwa 50 Pfund (entspricht circa 22,5 Kilo) gewogen haben. Dieser Streifenbarsch sei deutlich schwerer gewesen, sagte er im Interview. Die genauen Maße sind leider nicht bekannt, weil die beiden Angler den Fisch wieder zurücksetzen. Den Fotos nach zu urteilen, dürfte der Streifenbarsch aber gute 1,20 Meter lang gewesen sein.
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Fänger will wieder „Jagd“ auf den Streifenbarsch machen
Tyson trainierte an diesem Tag noch weiter, doch beim Turnier am nächsten Tag belegte der Profi unter Teilnehmern auf 160 Angelbooten nur einen der mittleren Plätze. Vielleicht war er in Gedanken immer noch bei dem Streifenbarsch …
Er will auf jeden Fall auf den Lake Hamilton zurückkommen, um gezielt auf Streifenbarsche zu fischen. Auf seinem Echolot hatte er noch mehrere Fische gesehen, darunter auch alte und große. „Einige davon sind vielleicht schwer genug, um den Rekord für den See oder sogar den ganzen Bundesstaat zu brechen“, sagte er.
Der aktuelle Rekord für Streifenbarsche in Arkansas wurde im Jahr 2000 aufgestellt und liegt bei 64 Pfund, 8 Unzen (umgerechnet also etwa 30 Kilo). Die Fische gehören zur Familie der Wolfsbarsche und bewohnen meist küstennahe Gebiete. Es gibt jedoch auch Bestände in Binnengewässern.
Quelle: Outdoor Life
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