„Pure Völlerei“: Wilderer hatte Truhen voller Walleyes

Ein Wilderer im US-Bundesstaat Minnesota bekam einfach den Hals nicht voll, er hortete Walleyes in Kühltruhen – zehnmal so viele wie erlaubt.

Der Beamte Shane Zavodnik fand fast 60 Walleyes in den Truhen eines Wilderers. Das sind zehnmal mehr, als eine einzelne Person besitzen darf. Foto: Minnesota Department of Natural Resources

Bild: Minnesota Department of Natural Resources

Der Beamte Shane Zavodnik fand fast 60 Walleyes in den Truhen eines Wilderers. Das sind zehnmal mehr, als eine einzelne Person besitzen darf.

Wer Fisch mitnehmen will, muss sich an Regeln und Begrenzungen halten. Das gilt nicht nur bei uns in Deutschland, sondern auch in anderen Ländern der Welt. Und immer wieder gibt es Menschen, die den Hals nicht voll bekommen können. So auch ein Wilderer im US-Bundesstaat Minnesota, der auf Walleyes angelte und die Filets in Kühltruhen frisch hielt. Dabei entnahm er die zehnfache Menge von dem, was eigentlich erlaubt ist.

Wilderer hatte Kühltruhen voller Walleyes

Shane Zavodnik von der Umweltschutzbehörde ging im September 2021 einem Tipp über illegale Fischerei nach. Der Name des Verdächtigen lautete James Dan Mattson, einen Einwohner der Stadt Gilbert. Zavodnik konfrontierte den Angler mit dem Verdacht und durchsuchte schließlich seine Kühltruhen. Dort fand der Beamte 59 eingefrorene Walleyes. Teils handelte sich dabei um ganze Fische, einen großen Anteil der Walleyes hatte der Angler aber auch filetiert. Alles in allem sind es jedoch zehnmal so viele Walleyes, wie eine einzelne Person in Minnesota besitzen darf. Das Limit liegt bei sechs Fischen pro Person. Sein Hang, die Walleyes in der Truhe aufzubewahren, wurde dem Wilderer also zum Verhängnis.

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Wilderer musste sich schon mehrmals verantworten

„Das war wirklich pure Völlerei“, beschrieb Zavodnik den Fund. „Ich glaube, er ist süchtig danach, Fische zu fangen und zu behalten. Er hatte sie aufbewahrt, um sie seinen Gästen anzubieten, während sie sich gemeinsam Spiele der Vikings im Fernsehen angesehen haben.“ (Anmerkung der Redaktion: Die Vikings sind eine Football-Mannschaft in Minnesota. Falls Fans mitlesen: Go Vikings!)

Mattson ist schon früher wegen seiner „Sucht“ mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Insgesamt sechsmal musste er sich in den letzten acht Jahren für Verbrechen mit Bezug zur Natur verantworten. Dazu gehörte unerlaubtes Fischen mit Netzen, der Besitz illegaler Fischcontainer und, wie jetzt, der Besitz von Fischen über dem gesetzlich festgelegten Höchstmaß. Für sein jüngstes Vergehen musste er 30 Dollar pro Walleye an Strafe zahlen, bei 53 über der Begrenzung beläuft sich der Betrag also auf 1.590 Dollar.

Einige der Walleyes waren bereits filetiert, andere am Stück eingefroren. „Pure Völlerei“, beschrieb der Beamte seinen Fund. Foto: Minnesota DNR

Bild: Minnesota DNR

Einige der Walleyes waren bereits filetiert, andere am Stück eingefroren. „Pure Völlerei“, beschrieb der Beamte seinen Fund.

„Er musste sogar ein paar Tage ins Gefängnis“, sagte Zavodnik. „Das ist der größte Fall, den ich bisher hatte. Und da dieser Kerl 2018 schon einmal wegen sowas verurteilt wurde, bin ich froh, dass das Gericht den Fall ernst genommen hat.“

Während seiner Durchsuchung fand Zavodnik neben den Walleyes auch Hecht- und Lachsfilets in der Kühltruhe des Wilderers. Auch sie wurden beschlagnahmt.

Walleyes sind Verwandte des Zanders

Walleyes (Sander vitreus), im Deutschen gelegentlich auch Glasaugenbarsche, sind amerikanische Verwandte des Zanders. Bezeichnend für diese Art sind die glasigen Augen. Das macht sie jedoch alles andere als blind: Walleyes sind in dunklen, trüben Gewässern exzellente Räuber. Sie gehen in der Dämmerung auf die Jagd, starkem Licht weichen sie jedoch aus.

In den Vereinigten Staaten sind Walleyes beliebte Zielfische von Raubfischanglern. Sie kommen fast im gesamten Nordamerika vor. Ursprünglich stammen sie aus kanadischen Gewässern sowie dem Einzugsgebiet des Mississippi und des Missouri, doch mit der Zeit wurden sie auch im Westen des Kontinents eingeführt. Sie bevorzugen kühle, tiefe Gewässerbereiche, in denen sie sich tagsüber aufhalten. Nachts ziehen sie auch in flache Zonen.

Quelle: Outdoor Life


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