Studie: Bedrohte Thunfischbestände werden stärker befischt

Thunfischbestände, die ohnehin rückläufig sind, werden laut einer Studie des ISSF stärker befischt als stabile Populationen. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, ist es um die Gesundheit einiger Populationen schlecht bestellt.

Während sich viele Thunfischbestände weltweit in guter Verfassung befinden, sind andere dafür umso mehr Ziel der Fischer. (Symbolbild) Foto: Pixabay

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Während sich viele Thunfischbestände weltweit in guter Verfassung befinden, sind andere dafür umso mehr Ziel der Fischer. (Symbolbild)

Eine gute Nachricht vorweg: Weltweit befinden sich immer noch 80 Prozent der Thunfischbestände in einem guten Zustand. Das geht aus einem Bericht hervor, den die International Seafood Sustainability Foundation (ISSF, kurz für Internationale Stiftung für Nachhaltigkeit von Meeresfrüchten) im März veröffentlicht hat. Aber heißt das auch, dass vier von fünf Thunfischen aus nachhaltiger Fischerei stammen? Leider bei weitem nicht.

Stattdessen ist es so, dass sich die kommerzielle Fischerei auf wenige Bestände konzentriert und diese umso stärker befischt. Und die Thunfischbestände, die sich im Visier der Fischer befinden, sind im Vergleich zum letzten Jahr zahlreicher geworden.

ISSF beobachtet Thunfischbestände weltweit

Der ISSF beobachtet 23 verschiedene große Thunfischpopulationen, die in den Weltmeeren verteilt sind. Darunter sind je vier Bestände von Gelbflossen-, Blauflossen und Großaugenthun, sechs Bestände Weißer Thunfische (Albacore) und fünf Bestände von Bonitos (Skipjack). Dabei gehört der Bonito nicht zur Familie der Thunfische, wird aber häufig als solcher vermarktet.

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Zweimal pro Jahr veröffentlicht die ISSF einen Bericht, wie sich diese Bestände entwickelt haben. Im letzten Bericht aus 2021 stammten noch 88 Prozent der Fänge aus Thunfischbeständen, die sich in guter Verfassung befinden. Im März 2022 hatte sich diese Zahl jedoch auf 80 Prozent verringert. Inzwischen stammen 9 Prozent aller Fänge aus ohnehin schon überfischten Populationen, während 10,3 Prozent aus Beständen mit durchschnittlichem Volumen kommen. Unter den gefährdeten Populationen sind es besonders Bonitos aus dem östlichen Pazifik, die den Experten Sorgen bereiten.

Jeder zweite Thunfisch aus der Dose ist ein Bonito

Im Jahr 2020 betrug die weltweite Fischerei auf Thunfischbestände ca. 4,9 Millionen Tonnen. Die größten Nationen in diesem Geschäft sind Japan, die USA und Südkorea. Japan hat tatsächlich einen so hohen Thunfischkonsum, dass sogar drei Viertel der im Mittelmeer gefangenen Fische dorthin exportiert werden.

Den größten Teil der gefangenen Thunfische machen Bonitos mit 57 Prozent aus – jeder zweite Thun aus der Dose ist damit kein Thunfisch im eigentlichen Sinne. Mit 30 Prozent sind Gelbflossenthune die nächstgrößere Gruppe. Die übrigen Bestände nehmen dagegen nur einen kleinen Anteil ein: Großaugenthune mit 8 Prozent, Weiße Thun mit 4 Prozent und Blauflossenthune mit nur einem Prozent.

Die ISSF sieht weltweit sechs von zehn Thunfischbeständen (ca. 61 Prozent) in einer guten Verfassung. 26 Prozent werden durchschnittlich stark befischt, 13 Prozent leiden unter Überfischung.

Quelle: ISSF, Outdoor Life, Greenpeace


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