Das Great Barrier Reef vor der Ostküste Australiens ist Heimat einer eindrucksvollen Artenvielfalt. Doch als Tahn Miller das Riff bei einem Tauchgang erkundete, machte er eine Entdeckung, die selbst für diesen Ort ungewöhnlich ist. Er filmte einen Riemenfisch, der sich an die Küste vor Australien verirrt hatte. Es ist die erste dokumentierte Sichtung eines lebendigen Exemplars im Riff.
„Wie ein eben geschmiedetes Schwert“
„Er sah aus wie poliertes Silber und war gerade wie ein Pfeil, fast wie ein eben geschmiedetes Schwert“, sagte Miller im Gespräch mit dem Portal Stuff. „In diesem Augenblick habe ich mich gefühlt, als hätte das Meer uns einen geheimen Schatz geschickt.“
Er postete ein Video auf TikTok, in dem er den Riemenfisch umkreist. Der seltene Gast schwebt fast gerade im Wasser, als wäre er kein Lebewesen, sondern Treibgut. Miller nannte die Aufnahme eine „unglaublich seltene Sichtung“. Auch die Nutzer im Internet waren begeistert von der Begegnung. Manche verglichen das Tier mit einer Nähnadel, einem Zauberstab oder sogar der abgebrochenen Nase eines Schwertfisches, die sich selbstständig gemacht hat.
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Riemenfisch vor Australien: Eine unglaublich seltene Sichtung
Bei dem Riemenfisch, der vor Australien aufgetaucht ist, handelt es sich um ein sehr junges Exemplar. Mit nur 40 Zentimetern ist er verglichen mit ausgewachsenen Tieren winzig. Riemenfische (Regalecus glesne) können bis zu 8 Meter lang werden, in einigen Sichtungen sind sogar Längen von 10 Metern und mehr angegeben. Damit sind sie die längsten Knochenfische der Welt, und auch nur wenige Knorpelfische (wie zum Beispiel der größte Fisch der Welt, der Walhai) werden länger. Man spekuliert, dass die Fische der Ursprung von Mythen über Seeschlangen sind. Und apropos Mythos: In japanischen Sagen heißt der Riemenfisch „Ryugu no tsukai“, was frei übersetzt heißt „Bote aus dem Palast des Meeresdrachengottes“. Diese Fischart beflügelte also nicht nur die Fantasie europäischer Seefahrer, wie es scheint.
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Sichtungen von Riemenfischen sind selten. Sie leben in Tiefen von 800 Metern und mehr, und wenn doch ein Tier gesichtet wird, handelt es sich meist um Totfunde – so wie vor einiger Zeit vor Neuseeland. Wie der junge Riemenfisch in die Gewässer vor Australien gelangt ist, konnten Wissenschaftler nicht sagen.
Quelle: Field & Stream, Stuff