Frankreich: Badegäste werden von Drückerfischen gepiesackt

In Südfrankreich wurden in letzter Zeit einige Badegäste von Fischen gebissen. Verantwortlich hierfür sind mit großer Wahrscheinlichkeit Drückerfische, die keine Berührungsängste mit Menschen haben.

Drückerfische wie den Picasso-Drückerfisch findet man eher in den Tropen und Subtropen. Dort sind sie beliebte Zielfische für Fliegenfischer. Foto: Pixabay / Nennieinszweidrei

Bild: Pixabay / Nennieinszweidrei

Drückerfische wie den Picasso-Drückerfisch findet man eher in den Tropen und Subtropen. Dort sind sie beliebte Zielfische für Fliegenfischer.

Südfrankreich steht mit mildem Klima und schönen Stränden bei Urlaubern hoch im Kurs. Die Côte d’Azur gehört dabei zu den beliebtesten und bekanntesten Urlaubsregionen. In letzter Zeit attackieren Fische dort jedoch häufiger Badegäste und sorgen für Unmut bei den Badenden. Als Übeltäter vermuten Experten hier den Grauen Drückerfisch.

Attacke am Badestrand: Graue Drückerfische fürchten keine Badegäste

Die Schwimmer und Wassersportler wurden in Südfrankreich jüngst häufiger von Fischen gebissen, vor allem in Füße, Zehen und Waden. Über 40 Badegäste wurden nahe des Strandes von Hendaye, unweit der Grenze zu Spanien, dabei „Opfer“ von Fischen. Das ganze innerhalb weniger Tage. Dabei kam es zu diesen Vorkommnissen meist im flachen Wasser.

Als Verantwortlicher wird bislang der graue Drückerfisch (Ballistes capriscus) vermutet. Diese Art besitzt kräftige Kiefer, mit der sie sich von Schalentieren aller Art ernährt – Selbst harte Muschelschalen stellen dabei kein Problem dar. Normalerweise kommt diese Fischart kaum in französischen Gewässern vor. Die aktuell ungewöhnlich hohen Wassertemperaturen könnten die Fische nun aber an die französische Mittelmeerküste gelockt haben. Die Tiere erreichen eine Länge von maximal 60 Zentimeter und häufig sogar nur 30 bis 40 Zentimeter. Damit sind sie für Menschen in der Regel ungefährlich, obwohl die Drückerfische mit ihrem Gebiss ordentlich zuschnappen können.

Der neugierige Drückerfisch geht uns Anglern manchmal auch auf die Nerven. In Revieren, wie den Azoren und Ascension Island sind die Drückerfische in großer Anzahl zu finden. Beim Angeln mit Naturködern frisst der Drückerfisch dann gerne mal den Köder ab. Sogar Gummiköder sind vor den Fischen nicht sicher: Zieht man einen Gummifisch durch einen Schwarm Drückerfische, ist am Ende manchmal nur noch der Bleikopf dran. Insgesamt sind Drückerfische meist nicht sehr scheu Menschen gegenüber und reagieren insbesondere in der Laichzeit zuweilen sogar aggressiv.

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Der „große Bruder“: Riesen-Drückerfische sind interessante Sportfische mit beeindruckenden Kiefern

Neben dem Grauen Drückerfisch gibt es auch noch erheblich größere Vertreter der Drückerfische. Der mit Abstand Größte ist der Riesen-Drückerfisch (Balistoides viridescens). Diese Art ist, wie die meisten Drückerfische, hauptsächlich in tropischen Gefilden an Korallenriffen zu finden. Der Riesen-Drückerfisch (auch „Titan Triggerfish“ genannt) ist ein beliebter Zielfisch für ambitionierte Fliegenfischer. Mit seinen beeindruckenden Kiefern kann diese Art jedoch unschöne Verletzungen hervorrufen.

Besonders wenn sie ihre Nester verteidigen kann es dann zu unangenehmen Begegnungen mit diesen Fischen kommen. Bisher waren die Ziele der Drückerfische dabei meist Taucher und Badegäste, die dem Nest des Tieres zu nahe gekommen waren. Nur zu gut, dass es nicht diese „großen Brüder“ der Grauen Drückerfische sind, die sich Frankreichs Strände als Sommer-Domizil ausgesucht haben.

Quelle: FAZ


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