Der Buckellachs breitet sich immer weiter in europäischen Gewässern aus. In Norwegen wurden im letzten Jahr Rekordzahlen dieser Fische gemeldet, dort sind sie inzwischen weiter verbreitet als der heimische Atlantische Lachs. Inzwischen haben die Buckellachse auch Schweden erreicht.
Schwedische Angler meldeten 70 Buckellachse
Wie viele Buckellachse in schwedischen Flüssen aufsteigen, lässt sich nicht genau abschätzen. Bisher haben Angler 70 Fische gemeldet, doch die Dunkelziffer dürfte deutlich darüber liegen. Gefangene Buckellachse müssen in Schweden entnommen werden. Außerdem sind Angler dringend dazu angehalten, jeden gefangenen Fisch bei den zuständigen Behörden zu melden.
Derzeit ist noch nicht zweifelsfrei geklärt, ob sich die Buckellachse in schwedischen Gewässern ausbreiten können. Die Fangmeldungen bisher kommen mehrheitlich aus den Flüssen Göta und Ätran, nördlich und südlich von Göteborg im Südwesten des Landes.
Auch in Deutschland sind bereits erste Buckellachse gemeldet worden, so zum Beispiel im letzten Jahr in der Krückau in Schleswig-Holstein. Noch sind wir von der „großen Invasion“ der Buckellachse aber verschont geblieben. Anders sieht es in Norwegen aus. Dort wurden im vergangenen Jahr 200.000 Buckellachse gemeldet, sodass man in Schweden sorgenvoll zum Nachbarn blickt.
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Buckellachse stammen aus dem Nordpazifik
Buckellachse sind ursprünglich im Nordpazifik beheimatet. Wie konnte ein Fisch von der anderen Seiten der Welt in europäische Gewässer gelangen? Die Antwort dafür liegt in der Vergangenheit – und im heutigen Russland. In der damaligen UdSSR setzte man Buckellachse vor der Halbinsel Kola aus. Von dort wanderten die Buckellachse über mehrere Generationen bis nach Norwegen und inzwischen auch Schweden.
Angler und Naturschützer sind besorgt, da die Buckellachse einheimische Arten verdrängen. Gemeint ist damit nicht nur der Atlantische Lachs, sondern auch die Meerforelle, da die Invasoren aus dem Pazifik dieselben Laichgründe brauchen. Das norwegische Institut NINA warnt außerdem vor großen Mengen an verpilzten Fischkadavern in Flüssen, da Buckellachse nach dem Laichen absterben. Dadurch besteht die Gefahr von eingeschleppten Viren, die heimische Arten zusätzlich bedrohen.
Ein Forscher untersucht die Ausbreitung des Buckellachses – und Sie können helfen!Dr. Marko Freese vom Thünen-Institut beschäftigt sich mit der Ausbreitung des Buckellachses in europäischen Gewässern. Sollten Sie einen solchen Fisch fangen, melden Sie dies an folgende Adresse:
Komplett eingefrorene Fische würden diese Untersuchung ebenfalls sehr unterstützen. Herr Freese würde sich um die Abholung/Transport kümmern. |
Quelle: Fiskejournalen