Generell gilt: Überall, wo sich Angelschnur dreht, entsteht Schnurdrall. Jeder Angler wird früher oder später mit ihm Bekanntschaft machen. Doch mit einigen Tricks kann man ihn zumindest minimieren.
So entsteht Schnurdrall
Irgendwann knäult sich die Angelschnur schlagartig zusammen. Das passiert vor allem, wenn sie beim Auswerfen von der Rolle fliegt. Bilden sich dann die berüchtigten „Perücken“, schneidet man sie am besten ab und bindet neu. Bei Multirollen kann man sich noch anders behelfen, doch für Stationärrollen ist das häufig die nervenschonendste Methode.
Nun könnte man vielleicht einmal im Monat auf den heimischen Kirchturm steigen, ein 30-g-Blei ans Schnurende binden und die Schnur ablassen. Sie würde sich entdrallen, aber das dauert. Ganz zu schweigen vom Pfarrer, der die Zweckentfremdung seines Kirchturm zum Schnur-Entdrallen wirklich nur dann gutheißen könnte, wenn er selbst Angler wäre. Besser ist es daher, den Schnurdrall von vornherein zu minimieren!
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Schnurdrall beim Spinnfischen
Wer mit Spinnern fischt, ist mit dem Schnurdrall „per Du“. Jeder Spinner drallt mehr oder weniger stark. Daher ist es sinnvoll, Wirbel vor den Spinner zu schalten. Sie verhindern den Schnurdrall zwar nicht komplett, aber sie verzögern ihn. Um den Spinnern den Drall weiter abzugewöhnen, kann man außerdem eine Unwucht vorschalten. Eine gute Wahl ist zum Beispiel ein Cheburashka-Kopf. Dabei solltest Du aber bedenken, dass sich damit das Laufverhalten des Spinners ändert.
Gibt es Spinner, die nicht drallen?
Nur wenige Spinner drallen kaum. Dazu gehören z. B. die Ondex-Spinner, und hier die Modelle fürs Flachwasser. Bei ihnen rotiert das Spinnerblatt nicht in eine Richtung, sondern mal links und mal rechts herum. Der Schnurdrall hat sich dadurch (fast) erledigt!
Schnurdrall beim Stippfischen
Beim Stippen oder Grundangeln ist der Schnurdrall besonders übel. Es ist egal, welcher Köder am Haken hängt – Wurm, Maden, Mais, etc. –, sie alle drallen! Und zwar nicht nur, wenn sie im Wasser hängen oder liegen. Sie rotieren, sobald man den Köder einholt! Wenn man hier Perücken vermeiden will, muss man experimentieren.
Tipp zum Anködern von Maden & Co.
Ein gutes Beispiel für Schurdrall sind Maden. Viele Angler ködern 2 oder mehr Maden am Hinterleib an. Damit ist der Drall beim Angeln fast vorprogrammiert. Wenn Du ihn minimieren wilstl, solltest Du Folgendes tun. Ködere eine Made am Hinterleib an, die andere am Vorderkörper. Oder Du ziehst eine Made auf den Haken, die andere lässt Du baumeln. So verfährt man auch mit Würmern. Mit Maiskörnern geht es ähnlich. Das Korn hat mehr als eine Seite zum Anhaken, sodass Du testen musst, wie es möglichst drallfrei am Haken hängt.
Schnurdrall lässt sich nie ganz vermeiden, dass muss man wissen. Aber er lässt sich minimieren, was sich nur positiv auf die Haltbarkeit der Schnur auswirkt.
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