Vier Jahre lang, von 2018 bis 2022, wurden die Fischbestände in den südlichen Randmeeren der Niederlande untersucht, um neue und nachhaltige Quoten für die Berufsfischerei auf Goimeer, Eemmeer und Nijkerkernauw festzulegen. Das Ergebnis der Studie: In den Niederlanden wird der kommerzielle Fischereidruck in Zukunft um die Hälfte reduziert.
Niederlande beschließen deutlich weniger Fischereidruck
In den Wintermonaten fischen die Fischereiunternehmen J. Wormsbecher und G. Heimensen seit vielen Jahren auf Brassen, Rapfen und Rotaugen. Dazu erhalten sie von Sportvisserij MidWest Nederland, dem Inhaber des Fischereirechts, die Erlaubnis. Brassen bilden den Hauptteil der Fänge und werden als lebende Jungfische zur Bestandsaufstockung in geschlossenen Gewässern verkauft. Die Menge an zu fangenden Brassen ist ein ständiger Diskussionspunkt zwischen dem Anglerverband und den Berufsfischern. Doch man hat sich zusammengeschlossen, um die Studie durchzuführen. Während die Studie lief und man die Bestände überwachte, entnahmen die Berufsfischer keinen Brassen.
Sportvisserij Nederland führte die Studie durch und wird nun völlig neue Quoten für die Berufsfischer festlegen. Diese sind mit den neuen Vorgaben zufrieden. Angler fangen immer mehr Brassen in den südlichen Randmeeren und die Berufsfischer dürfen in den Wintermonaten fischen. Außerdem kaufte Sportvisserij Nederland die Hälfte der Fischquote des Betriebs Wormsbecher auf. Das bedeutet, dass ab November 2022 nur noch ein Fischer dort tätig sein wird. Für diesen Teil der Niederlande ist also mit deutlich weniger Fischereidruck zu rechnen.
In den Jahren 2024 und 2027 werden Freizeit- und Berufsfischerei wieder eine Bestanderhebung durchführen. Danach passt der Verband die Quoten erneut an.
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Fischbestände nahmen während der Studie enorm zu
Während der Studie wurden 97.451 Fische mit einem Gesamtgewicht von 130.250 Kg gefangen. Von den 21 Fischarten hatten Brassen mit 83 Prozent den größten Anteil. Während der Studie nahmen die Fischbestände zu. Ihren Höhepunkt hatten sie im Jahr 2021, wo es fast doppelt so viele Fische wie im Vorjahr gab. Für diesen Ausreißer in der Statistik fand man allerdings keine eindeutige Erklärung.
Sportvisserij Nederland stattete zudem zusammen mit der Wageninger Marine Research 60 Brassen mit Sendern aus. Diese liefern ein gutes Bild der Brassenwanderung von und zu den südlichen Randmeeren.
Quelle: Sportvisserij Nederland