Vor 800.000 Jahren: Schon der Urmensch ging fischen

Eine neue Studie zeigt, dass der Urmensch sich von gekochten Fischen ernährte. Diese Ernährung könnte seine Evolution beeinflusst haben.

Die Forscher wiesen anhand von Fischzähnen nach, dass schon der Urmensch gekochten Fisch als Nahrungsquelle nutzte. Foto: Universität Tel Aviv (Screenshot)

Bild: Universität Tel Aviv (Screenshot)

Die Forscher wiesen anhand von Fischzähnen nach, dass schon der Urmensch gekochten Fisch als Nahrungsquelle nutzte.

Der Mensch fischt schon seit Urzeiten. Fisch spielte in der Ernährung unserer Vorfahren schon seit Jahrtausenden eine wichtige Rolle. Doch eine neue Studie zeigt, dass der Urmensch sogar noch deutlich länger fischte, als man bisher dachte – und zwar schon vor fast 800.000 Jahren.

Schon der Urmensch nutzte Fisch als Nahrung

In der Wissenschaft dachte man bisher, dass nur zwei Menschenarten Fisch als Nahrungsquelle genutzt haben. Die eine war der Neanderthaler, und die andere sind wir selbst: Homo sapiens sapiens. Doch der Urmensch hat schon Fisch gegessen und vor allem gekocht, kaum dass er aufrecht gehen konnte. Wie ein Fund im Nahen Osten belegt, war schon der Homo erectus ein begeisterter Fischverwerter.

Homo erectus: Unser ausgestorbener Angler-Vorfahr

Unsere menschliche Art existiert erst seit etwa 300.000 Jahren – damit sind wir noch sehr jung. Der Homo erectus hingegen (Latein für „aufrechter Mensch“) bevölkerte die Erde über einen Zeitraum von etwa 1,8 Millionen Jahren. Knochenfunde belegen, dass er die Kontinente Afrika, Asien und Europa bewohnte, bis er vor 110.000 Jahren ausstarb.

Dass auch diese Art schon Fisch zubereitete, ist eine neue Erkenntnis. Forscher entdecken die Beweise dafür im nördlichen Israel, genauer an der archäologischen Fundstätte Gesher Benot Ya’aqov am Ufer des Jordan. Sie fanden dort eine menschliche Siedlung, die über 780.000 Jahre alt sein muss. In dieser Stätte gab es die Überreste mehrerer Feuerstellen, in denen die Forschenden fossile Fischzähne fanden. Sie stammen von einem etwa 1,80 m langen Fisch, der zur Familie der Karpfenartigen gehört haben muss – inzwischen ist er ausgestorben.

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Fischen gehen war für den Urmenschen überlebenswichtig

Was diesen Fund so faszinierend macht: Er zeigt, dass schon der Homo erectus in dieser Gegend in Siedlungen lebte und fischen ging. Er beweist jedoch noch mehr als das.

Die Forscher untersuchten die Fischzähne mit Röntgenstrahlen. So erkannten sie kristalline Strukturen, die sich nur bilden, wenn sie langsam und über schwacher Hitze gekocht werden. Man kann ausschließen, dass sie zufällig oder als Abfall ins Feuer gerieten. Der Homo erectus aß also nicht nur Fisch, sondern bereitete ihn auch zu.

„Dies zeigt, wie wichtig Fisch im Leben prähistorischer Menschen war“, schreibt Irit Zohar, Hauptautorin der Studie. Wohnstätten am Wasser waren für den Urmenschen in dieser Gegend überlebenswichtig, um Zugang zu Fisch als Nahrungsquelle zu haben. „Es zeigt auch die Fähigkeit der Urmenschen, Feuer zu kontrollieren, um Nahrung zu kochen. Sie wussten um die Vorteile, die gekochtes Essen hat.“

Ein Meilenstein in der menschlichen Evolution

Schon Urmenschen gingen fischen – diese Erkenntnis ist ein Meilenstein in der menschlichen Evolution. Die Autoren der Studie vermuten, dass die Verfügbarkeit wichtiger Nährstoffe eine Rolle bei der Entwicklung eines größeren Gehirns gespielt hat. Dabei sei tierische, reichhaltige Nahrung ein treibender Faktor gewesen.

Falls diese Annahme sich bewahrheitet, würde das bedeuten, dass das Essen von Fisch die Entwicklung zum heutigen Menschen erst ermöglicht hat. Den Homo sapiens gibt es nur, weil schon unsere Vorfahren den Wert tierischer Nahrung kannten.

 


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