Der Internationale Rat fu_r Meeresforschung (ICES) hat jetzt seine Fangempfehlungen fu_r die Fischbesta_nde in der Ostsee fu_r 2015 vero_ffentlicht.
Gute Nachrichten gibt es fu_r Heringsfischer und Plattfischfischer: die Besta_nde des westlichen Herings, sowie Scholle und Flunder sind angestiegen. Deshalb empfiehlt die Wissenschaft eine Heraufsetzung der Fangquoten.
Beim Dorsch berichteten die Wissenschaftler u_ber schwerwiegende Fehler in der Altersbestimmung. Daher können aus den bisherigen Bestandsmodelle keine aktuellen und aussagekra_ftigen Fangempfehlungen geliefert werden. Besonders schwerwiegend sind die Probleme beim o_stlichen Dorschbestand. In einem der bestuntersuchten Meeresgebiete wird nun einer der zentralen Fischsta_nde vom International Council for the Exploration of the Sea (ICES) als datenlimitiert behandelt, obwohl es kaum einen Fischbestand gibt, fu_r den so langja_hrige Datenreihen vorliegen. Daraus resultiert eine vorgeschlagene Quotenku_rzung von 56 Prozent. Diese Fangempfehlung spiegelt nicht das tatsa_chliche biologische Geschehen wider, sondern resultiert aus Ma_ngeln in der Bestandsberechnung und ist somit nicht ausgekräftig. Insgesamt befinden sich aber die Fischbesta_nde in der Ostsee auf einem guten Weg zur Nachhaltigkeit. Beim westlichen Dorsch ist der Bestand gro_ßer geworden. Bei einer Bewirtschaftung nach Managementplan wu_rde die Fangquote fu_r das folgende Jahr um 9 Prozent geku_rzt werden. Bei diesem Management wu_rde der Bestand um 31 Prozent ansteigen. Bestimmte Wissenschaftler wollen jedoch in einem Schritt die Quote um u_ber 50 Prozent ku_rzen.
Von Fischereivertretern wird besonders die starke Ku_rzung der westlichen Dorschquote als nicht angemessen bezeichnet. Der Bestand wa_chst nach Daten der Wissenschaft, so dass eine Stabilita_t nach der schmerzhaften Quotenku_rzung des letzten Jahres notwendig wa_re.
Im Fischwirtschaftsjahr 2015 sind außerdem noch Detailprobleme im Zusammenhang mit dem Ru_ckwurfverbot fu_r Beifang zu lo_sen. Fu_r den Ostseefischer ist es immer noch unversta_ndlich, dass er einen Dorsch mit 37 cm nicht anlanden und verkaufen darf, weil das Mindestmaß bei 38 cm liegt. Wird dieselbe Fischart im Skagerrak gefangen, darf der Fischer auch einen 30 cm großen Fisch auf den Markt bringen. Fu_r Fischereivertreter ist das gro_ßte Problem jedoch die Entwicklung der Preise. Durch ein weltweit großes Angebot an Fischereierzeugnissen sind die Preise fu_r Scholle und Dorsch im Keller. Ostseefischer erlo_sten nur noch 48 Cent fu_r ein Kilogramm Dorsch. Ein Familienbetrieb brachte 100 Kilogramm Ostseescholle auf den Markt und erlo_ste dafu_r nur noch 17 Euro. Auch wenn das ein Extrembeispiel ist, haben die Fischer bei einem durchschnittlichen Kilopreis von 90 Cent existentielle Probleme. -PM VERBAND DER DEUTSCHEN KUTTER- u. KU_STENFISCHER e.V-