Können Fische schlafen?

Wie viele andere Lebewesen müssen auch Fische schlafen. Sie haben bevorzugte Schlafplätze, und manche von ihnen können vielleicht sogar träumen.

Fische müssen zwar schlafen, aber ihre Augen schließen können sie dabei nicht – sie haben keine Augenlider. Foto: Blinker / O. Portrat

Bild: Blinker / O. Portrat

Fische müssen zwar schlafen, aber ihre Augen schließen können sie dabei nicht – sie haben keine Augenlider.

Vor einiger Zeit erreichte uns eine interessante Leserfrage: Können Fische schlafen? Und wenn ja: Können sie auch die Augen schließen?

Fische müssen regelmäßig schlafen

Schlafen zu können oder zu müssen, ist kein Privileg des Menschen oder der Säugetiere. Alle Tiere müssen schlafen (übrigens „schlafen“ auch Pflanzen!). Selbst bei einzelligen Lebewesen wie Amöben oder Pantoffeltierchen hat man Schlafphasen feststellen können. Und so müssen auch Fische regelmäßig schlafen.

Bei Fischen ist es nur nicht immer klar ersichtlich, wann sie schlafen. Denn sie können die Augen nicht schließen – sie haben keine Augenlider. Andererseits haben sie typische Schlafstellungen oder -orte, an die sie sich zurückziehen. Karpfen, Rotaugen oder Schleien wühlen sich gerne zwischen Wasserpflanzen, wo sie dann eine leicht nach unten geneigte Haltung einnehmen. Die Pflanzen bieten Schutz und verhindern, dass der Fisch im Schlaf von der Strömung davon getragen wird. Andere Fischarten wie Forellen ziehen sich in Strömungsschatten zurück und legen sich auf den Grund.

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Eine Hirnhälfte bleibt wach

Fische schalten die Augen im Schlaf ab – zumindest eines von beiden. Fische schlafen nämlich „halbseitig“. Das bedeutet, dass eine Gehirnhälfte wach bleibt. Außerdem lieben Fische es dunkel. Wie der Mensch: Im Licht der Straßenlaterne oder des Vollmondes gut zu schlafen fällt schwer. Das ist ebenfalls ein Grund, weshalb Fische zum Schlafen Krautbänke oder Unterwassergrotten aufsuchen. Dort ist es dunkler, sodass die Fische zur Ruhe kommen können.

Können Fische auch träumen?

Wie genau diese Ruhephasen bei Fischen funktionieren, ist Gegenstand der Forschung. Tatsache ist aber, dass man z. B. bei Zebrafischen schon so eine Art Traumphase entdeckt hat. Forscher untersuchten die Hirnaktivität dieser kleinen Fische und stellten ähnliche Muster wie beim Menschen fest. So konnten sie eine klare Tiefschlafphase ausmachen, die sich durch eine stark reduzierte Aktivität des Gehirns auszeichnet. Allerdings stellten sie auch fest, dass dieser Tiefschlaf von Phasen mit hoher Aktivität unterbrochen wurde. Beim Menschen spricht man von der REM-Phase, in der auch unsere Träume stattfinden. Während der Mensch allerdings in dieser Zeit seine Augen bewegt (REM bedeutet „Rapid Eye Movement“, also eine schnelle Bewegung der Augen), sind sie bei den Zebrafischen bewegungslos. Ob sie wirklich „träumen“, lässt sich daher noch nicht genau sagen.

 


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