Hand aufs Herz: Wann haben Sie das letzte Mal grüne Erbsen zum Angeln benutzt? Entweder als Köder oder als Lockmittel zum Anfüttern? Noch nie? Dann haben Sie einen der besten Partikelköder außer Acht gelassen! Denn Erbsen müssen sich hinter Mais und Boilies nicht verstecken – und sind günstig wie sonst kaum ein anderer Köder.
Was macht das Angeln mit Erbsen so erfolgreich?
Zum einen ist es ihre grüne und damit unauffällige Farbe, die auch in stark beangelten Gewässern keinen Fisch verscheucht. Zum anderen lassen sich mit Erbsen auch Vegetarier unter den Fischen, wie Graskarpfen, fangen. Wenn in einem Gewässer viel mit Mais geangelt wird, kennen die Fische die gelben Futterplätze am Grund und sind dort vorsichtig beim Fressen. Wirft man jedoch 1 oder 2 Hände von Erbsen ins Wasser, erregen diese keinen Argwohn, weil sich das Grün der Hülsenfrüchte organisch in das Grün der Wasserpflanzen einordnet.
Muss man Erbsen vorher aufkochen?
Apropos Hülsenfrucht: Wie alle Hülsenfrüchte müssen getrocknete Erbsen, die man jahrelang an einem trockenen Ort halten kann, zuerst gequollen und dann aufgekocht werden. Am besten geschieht dieses über Nacht in einem Topf mit Wasser. Am nächsten Morgen sollte man die aufgequollenen Erbsen kurz auf hoher Flamme aufkochen (5 min reichen aus) und danach noch ca. 10 min auf kleiner Flamme nachköcheln lassen. Danach lässt man die Erbsen kalt werden und sie sind nun bereit für den Einsatz zum Angeln.
Warum das ganze Prozedere? Versucht man, mit harten Erbsen zu angeln, sind die zum einen einfach zu hart, um sie am Haken anzubieten. Außerdem brauchen ungekochte Partikel etwas länger, ehe sie vom Fisch verdaut worden sind. Gekochte Partikel sind dagegen schneller durch – und so hat der Fisch schneller wieder Hunger. (Anm. der Redaktion: In einer früheren Fassung war an dieser Stelle die Rede davon, dass ungekochte Partikel den Fischen schaden können. Dies ist jedoch nicht korrekt, weshalb wir die Passage geändert haben. Fische nehmen keinen Schaden durch harte Partikel im Magen.)
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Erbsen fangen auf Anhieb!
Ein weiterer Vorteil: Erbsen aus der Dose sind wie Dosenmais ein sogenannter „Instant“-Köder. Man braucht die Fische nicht tagelang damit zu füttern, damit sie die Erbsen als etwas Fressbares in ihre Nahrungskette aufnehmen. Vielmehr kann man die Erbsen beim Angeln genau wie Mais direkt als Hakenköder verwenden. Am liebsten biete ich Erbsen an einer Posenmontage und Haken der Größen 14 und 16 an. Man führt den Haken in die Erbse ein und am anderen Ende wieder heraus. Die Hakenspitze bleibt frei.
Welche Fische fängt man beim Angeln mit Erbsen?
Ein weiteres Plus: Weil Erbsen so unverfänglich aussehen, werden sie vor allem von den größeren Friedfischen gerne genommen. Vor allem kapitale Rotaugen lassen sich so fangen. Auch große Brassen sind dem kleinen grünen Snack gegenüber nicht abgeneigt. Auch Karpfen und sogar Schleien lassen sich ebenfalls mit 1 oder 2 Erbsen am Haar fangen.