Die Skjern Å in Dänemark war einst eines der besten Lachsreviere der Welt. Zahllose Fische stiegen jedes Jahr in den Fluss auf, um hier zu laichen, und ihre Größen galten unter Anglern als legendär. Als der Fluss vor Jahrzehnten begradigt wurde, verlor er jedoch seine Lachse. Die glorreichen Zeiten schienen vorbei. Doch dieser Fang lässt hoffen: Jesper Ottosen fing hier im April einen 1,30 m langen und 21 kg schweren Rekordlachs in der Skjern, mit dem er einen neuen Rekord aufstellte.
Rekordlachs aus der Skjern: Fliegenrute brach im Drill an drei Stellen
Ottosen fischte gemeinsam mit seinem Sohn Niels Rohde an der Omme Å, einem Nebenfluss der Skjern, wo er den kapitalen Lachs hakte. Seine einhändige Fliegenrute brach an drei Stellen, während er den Fisch drillte. Dennoch gelang es ihm und seinem Sohn, den Lachs bis ans Ufer zu bringen. Niels musste zuletzt ins Wasser steigen, um den Fisch zu landen.
„Ich fühle mich geehrt, einen Atlantischen Lachs dieser Größe gesehen zu haben“, schrieb Tobias Park, der ein Foto des Fisches auf Instagram teilte. Er fügte an, dass Ottosen bereits zuvor einen 1,22 m langen Lachs gefangen hatte. Sein 1,30 m langer Ausnahmefisch ist ein Rekordfisch: Der größte Lachs, der je in Dänemark mit der Fliege gefangen worden ist.
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„Der Fluss hat seine Kraft zurückgewonnen“
Nikolaj Korsholm, Fliegenfischer und Guide in Dänemark, misst dem Rekordlachs aus der Skjern eine enorme Bedeutung zu. „Das ist eine wirklich beeindruckende Geschichte eines Flusses, der seine Kraft zurückgewonnen hat“, schrieb er in einer Instagram-Story.
Der Atlantische Lachs wurde an der Skjern vor 40 Jahren für ausgestorben erklärt, nachdem man den Fluss für die Landwirtschaft zu einem Kanal gemacht hatte. Lokale Umweltaktivisten, die Regierung und zu guter Letzt auch Angler haben alles dafür getan, den Fluss wieder in seinen Ursprungszustand zu versetzen. Wenig später fand man eine kleine Population von Skjern-Lachsen in einem schmalen Bach. Wieder traten Umweltschützer und Angler in Aktion, um den Bestand zu schützen und wachsen zu lassen.
Heute ist der Lachs wieder in starken Zahlen vertreten. „Jesper Ottosen hat bewiesen, dass der Skjern-Lachs zu den größten der Welt gehört und eine erstklassige Fischerei bietet“, so Korsholm. Er beglückwünschte Vater und Sohn zu ihrem Erfolg und hofft, dass die Skjern Å weiterhin allen Anglern offen stehen wird. Anstatt die Fischgründe zu privatisieren, sollte man die ca. 100 Flusskilometer weiterhin als Gemeingut betrachten.