Forscher haben bei einer Expedition die Ozeane zwischen dem 40. nördlichen und südlichen Breitengrad mit hochmodernen Echoloten genauer unter die Lupe genommen, und dabei erstaunliches festgestellt.
Die Wissenschaftler an Bord der Schiffe Hespérides und Sarmiento de Gamboa hatten sich im Dezember auf ihre 32.000 Meilen lange Reise begeben und untersuchten dabei auch die Fischbestände in der sog. Twilight-Zone. Es handelt sich hierbei um die mesopelagische Zone zwischen 200 und 1000 m Tiefe, die die von Sonnenlicht erhellte Zone (0 bis 200 m Tiefe) von der völlig sonnenlichtfreien Tiefsee (tiefer als 1000 m) trennt. Die Forscher stellten fest, dass es in der Twilight-Zone etwa zehnmal so viel Fisch-Biomasse gibt nämlich 10 Milliarden Tonnen – wie bisher angenommen. Frühere Untersuchungen des Fischreichtums wurden hauptsächlich mit großen Zugnetzen und Fischtrawlern durchgeführt, doch es scheint ganz so, als sei diese Methode nicht sonderlich genau. Die Wissenschaftler vermuten, dass viele Fische den Netzen einfach ausweichen und somit nie in den Fangstatistiken auftauchten. Vor den Echoloten können sich die Tiere jedoch nicht verstecken. Die Entdeckung dieses ungeahnten Fischreichtums verändert natürlich auch die Sicht auf das Ökosystem Ozean. So scheint der Kohlenstoffkreislauf in den Meeren durch die immense Fischmenge deutlich schneller vonstatten zu gehen, als bisher angenommen. Bleibt abzuwarten, welche Geheimnisse noch in den Tiefen der Weltmeere schlummern.