Endlich hat sich in der europäischen Fischereipolitik der Nachhaltigkeitsgedanke durchgesetzt. Seit Anfang des Jahres sind neue Gesetze in Kraft, die Ziele wie die Stabilisierung der Fischbestände und einen generell verantwortungsvolleren Umgang mit den Ressourcen des Meeres beinhalten.
Die Reform der europäischen Fischereipolitik war ein langer und steiniger Weg, doch angesichts der stark überfischten Bestände war es ein dringend notwendiger Schritt in die richtige Richtung. Die Fischerei in der EU soll künftig nachhaltiger werden. Um dieses Ziel zu erreichen, richten sich die Fischereiminister bei der Festlegung der Fangquoten von jetzt an nach Empfehlungen von Fischereibiologen. An dieser Stelle darf die Frage erlaubt sein, nach wessen Rat die Quoten bisher festgelegt worden sind? Ein weiterer wichtiger Punkt der Reform ist, dass jetzt auch jeglicher Beifang angelandet werden muss und auf die Fangquote angerechnet wird. Schätzungen zu Folge beträgt die Menge an Beifang in der europäischen Fischereiflotte jährlich etwa 40 Mio. Tonnen! Bisher wurden die unabsichtlich gefangenen Fische direkt wieder ins Meer gekippt und tauchten in keiner Fangstatistik auf. Dazu sei gesagt, dass ein Großteil dieser Fische während des Fangs im Netz bereits getötet oder verletzt wird ein gewaltiger Schaden für das Ökosystem. Auch einige Fangmethoden stehen in der Kritik. So wird bspw. bei der Grundschleppnetzfischerei der Meeresboden regelrecht umgepflügt und zerstört somit einen empfindlichen Lebensraum. Hier kann man jedoch als Verbraucher tätig werden, indem man beim Fischkauf darauf achtet nur Fisch zu kaufen, der auf nachhaltige Weise gefangen wurde. Die EU hat im Zuge der Reform auch die Kampagne Unzertrennlich nachhaltigen Fisch essen, kaufen und verkaufen ins Leben gerufen, mit der die Industriezweige Fischerei und Aquakultur umweltfreundlich, wirtschaftlich und gesellschaftlich tragbar gemacht werden sollen. Mehr Informationen dazu und zur europäischen Fischerei gibt es hier.