Wer gern auf malerischen Wanderwegen in urwüchsiger Landschaft auf Schusters Rappen unterwegs ist, dem wird die Insel Ombo nordöstlich Stavangers mit Sicherheit gefallen. Danach geht’s kurz ans Meer, um ein paar leckere Makrelen vom Steinpier aus zu fangen – oder an den großen, romantisch gelegenen See des Hausbesitzers, um überaus feinschmeckende Steinforellen zu angeln. Rainer Korn war zum Angeln in Norwegen auf Ombo und stellt in seinem Reisebericht einige Highlights der Insel vor.
Fangplätze in der Nähe des Hafens von Ombo
Lädt das Wetter zu einem Bootsausflug ein, wird der 60 PS starke Außenborder der 21 Fuß Smartliner angeschmissen und los geht’s den Pollacks, Seelachsen und Dorschen an die Schuppen. Gute Fangplätze liegen nicht weit entfernt vom kleinen Steinhafen. Eine lange Unterwassernase erstreckt sich vom Leuchtturm an der Südwestspitze der Insel Jøsneset bis weit nach Südwesten (Fangplatz 1 auf der Karte). Hier finden Sie unterschiedliche Tiefen um 30 bis 40 Meter. Es lohnt sich, das gesamte Gebiet mit Gummifisch oder leichten Pilkern um 60 Gramm abzuangeln. An den Kanten lauern Pollack und Dorsch – die Bartelträger auch gern um die Spitzen der Unterwasserberge bei um die 40 Meter.
Viele Zielfische am Austre Ombofjord
Drei Kilometer vom Hafen entfernt beginnt der Austre Ombofjord zwischen den Inseln Ombo und Jøsneset. Hier finden Sie viele Unterwasserberge, Plateaus, Rinnen und Kanten. Ein spannendes, fischreiches Gebiet, in dem im Sommer viele halbstarke Köhler unterwegs sind. Bei unserem kurzen Testfischen Mitte Juli 2019 fingen wir im ufernahen Bereich vor Ombo auch einige Pollacks auf Gummifisch. Wir hatten uns vollkommen auf Spinnruten reduziert und haben die Angelei auf Leng und Lumb im Tiefen dieses Mal nicht ausprobiert. Aber Stammgäste berichteten von guten Fängen an den Kanten rund um die Insel.
Dann haben wir noch richtig Glück: Über eine Stunde spielt eine Gruppe bestehend aus fünf Schweinswalen um uns herum. Sie nutzen unser Boot anscheinend als „Ansteuerungspunkt“ für ihre Verfolgungsspiele – so können wir sie fast berühren, wenn sie direkt immer wieder vorm Boot auftauchen.
Die schmalen Fjordarme und die hohen Berge der umliegenden Inseln bieten klasse Windschutz bei raueren Bedingungen. Nur wenn der Südwest kräftig den Garsundfjord hindurch bläst, lassen wir das Boot lieber im Hafen liegen und erkunden die landschaftlich sehr eindrucksvolle und hübsche Insel. Außerdem bietet sie noch etwas ganz Besonderes für uns Angler …
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Gute Fangplätze im Westen von Ombo
Wir haben in unserer kurzen Testzeit besonders die flacheren Gebiete 1 und 2 intensiver beangelt – mit Spinnruten, Gummifischen und kleinen Pilkern. Die tiefen Kanten haben wir nicht ausgetestet – Stammkunden auf Ombo berichteten uns von sehr guten Fängen zum Beispiel auf Lumb. Auch die Reviere westlich Ombos sollen sehr gut zum Angeln auf Pollack und Seelachs sein.
Ein besonderer Fisch auf Ombo: Die Steinforelle
Hausbesitzer Kurt ist Farmer auf Ombo und nennt einen traumhaften See sein eigen. In unglaublich schöner Umgebung – man wähnt sich fast in Kanada – erstreckt sich das Gewässer und hält einen besonderen Schatz bereit: Steinforellen. So nennen die Norweger eine Variation der Bachforelle, die stationär in Seen leben. Sie sind meist sehr kompakt und oft viel dunkler als ihre Bäche und Flüsse bewohnenden Verwandten.
Ob mit kleinen Spinnern oder der Fliegenrute: Mit meinen beiden Söhnen Milan und Jonas habe ich an diesem Traumgewässer viele Abende großen Spaß. Vier besonders stattliche Forellen nehmen wir einen Abend mit – sie sind frisch im Ganzen gebraten ein echter Gaumenschmaus für unsere Familie. 300 Kronen kostet der Spaß am See die Woche für alle Bewohner des Ferienhauses – das sind gerade mal 30 Euro. Dafür bietet der See traumhafte Abendstimmungen und eine spannende wie erfolgreiche Angelei.
Anfahrt auf die Insel
Zwei Autofähren bringen die Inselgäste nach Ombo. Eine im Südwesten und eine im Osten. Diese fährt nach Hjelmeland – einem Ort mit großem Supermarkt und Tankstelle. Wir fahren die vier Kilometer mit unserem Boot rüber, um es gleich am Pier zu betanken. Im Hochsommer ist Erdbeerenzeit in Norwegen – an einem Stand ergattern wir einen großen Korb mit diesen roten Kostbarkeiten. Norwegische Erdbeeren gelten als die wohlschmeckendsten überhaupt. Warum? Weil sie durch die langen Sommernächte so viel Licht abbekommen und somit besonders süß werden.
Kurt zeigt mir noch sein zweites Ferienhaus, das direkt über dem Wasser gebaut ist (Haus B auf der Karte). Für Hardcore-Angler genau das Richtige! Man fällt sozusagen vom Bett ins Boot und kann gleich im Top-Revier loslegen. Unser Haus (A) liegt gute 200 Meter vom kleinen Bootshafen entfernt erhöht am Hang. Dafür haben wir eine traumhafte Aussicht auf die Fjordwelt. Das Haus ist ein uriges, geräumiges Blockhaus, in dem wir uns auf Anhieb sehr wohl fühlen. Toll ausgestattet, lässt sich darin ohne weiteres auch ein fieser Schlechtwettertag prima aushalten.
Weitere Angelgebiete vor Ombo
Im Westen Ombos, etwa 10 Kilometer entfernt, erstrecken sich übrigens noch sehr spannende Angelgebiete – doch die haben wir dieses Mal aus Zeitgründen leider nicht erkunden können. Praktisch an Ombo ist übrigens die schnelle Anreise per Fjord Line von Stavanger aus. In knappen zwei Stunden sind Sie vom Fähranleger schon am Ferienhaus – und der wahre Urlaub kann beginnen.