Zwei Anglergruppen in den USA wollen die großen Reifenhersteller verklagen, weil diese mit hochgiftigen Chemikalien arbeiten. Wenn diese ins Wasser gelangen, töten sie zum Beispiel Silberlachse (Cohos) innerhalb weniger Stunden.
Chemikalie 6PPD tötet vor allem Salmoniden
Bekannte Reifenproduzenten wie Goodyear, Continental, Bridgestone und Pirelli verwenden die chemische Lösung 6PPD. Diese verhindert, dass Reifen sich zu schnell abfahren und sorgt dafür, dass sie länger halten. Laut Aussage der gemeinnützigen Umweltorganisation „Earthjustice“ wussten die Reifenfirmen schon seit Jahren, dass 6PPD Salmoniden abtötet. Trotzdem ist die Chemikalie weiterhin im Gebrauch. Neben Silberlachsen, bei denen die tödliche Konzentration besonders niedrig ist (Studien* geben 0,095 Mikrogramm pro Liter an), sind auch Saiblinge und Regenbogenforellen stark durch 6PPD gefährdet.
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Angler verklagen Reifenhersteller
Earthjustice repräsentiert nun zwei Gruppen von Anglern vor Gericht. Dabei handelt es sich zum einen um das „Institute for Fisheries Resources“ (IFR) sowie die „Pacific Coast Federation of Fishermen’s Associations“ (PCFFA).
Silberlachse, die aufgrund eingebrochener Bestände nicht mehr gefangen werden dürfen, stehen vor dem Aussterben. Nun haben Wissenschaftler festgestellt, dass 6PPD zum großen Teil dafür verantwortlich ist. Vor allem nach starken Regenfällen gelangen die hochgiftigen Substanzen in die Gewässer. Die Anklage gegen die Reifenhersteller läuft unter der Rubrik „Bedrohte Tierarten‘‘. Neben der Klage wurde eine Petition an die amerikanische Umweltschutz-Agentur (Environment Protection Agency, EPA) eingereicht, die ein generelles Verbot von 6PPD fordert.
Quellen: Angling International, *ACS Publications