Die Tage werden im Februar bereits deutlich länger. Jetzt, nach den ganz kurzen Wintertagen, ist man sowohl an der Küste als auch im Süßwasser manchmal schon erfolgreich. Doch auch mit ein paar Stunden mehr Sonnenlicht sind die Fische noch lange nicht wieder voll auf Zack. Es geht daher auch beim Angeln im Februar darum, fein zu fischen und den richtigen Platz zu finden. Dann steht einem erfolgreichen frühen Saisonstart jedoch nichts im Wege. In diesem Beitrag erfährst Du, welche Fische Du beim Angeln im Februar besonders gut fangen kannst!
Meerforellen angeln im Februar
An warmen Februartagen sieht man an der Küste die ersten Meerforellenangler. Nach den Frosttemperaturen im Januar und nach dem Ablaichen sind die Meerforellen von ihren Laichplätzen im Süßwasser zurückgekehrt und kleinen Mahlzeiten nicht abgeneigt. Was die Köderwahl angeht, kommen jetzt eher kleine Fliegen wie Tangläufer oder Gammaruskrebse zum Einsatz. Diese bietet man an der Fliegenrute oder auch hinter einem Sbirolino an der Spinnrute an. Den braucht man, um die erforderlichen Wurfweiten zu erreichen. Fisch-Imitationen in Form von schlanken Blinkern und Wobblern laufen im Februar noch nicht so richtig rund, sondern fangen eher, sobald wieder kleine Fischchen im Wasser zu finden sind.
Viele Angler möchten natürlich gerne ihren Fang verwerten (siehe auch: Fischrezepte) und für die Küche mit nach Hause nehmen. Das sollte man aber erst tun, wenn die gefangene Meerforelle ein deutlich silbernes Schuppenkleid aufweist. Ansonsten fängt man im Februar oft graubraun gefärbte Fische, die dünn wie Gartenschläuche sind und keinen Wert für die Küche haben. Solche Fische solltest Du unbedingt vorsichtig zurücksetzen!
Nach dem Ablaichen sind die Meerforellen von ihren Laichplätzen im Süßwasser zurückgekehrt und finden sich langsam wieder im Salzwasser ein. Tipp: Kommt es zu einer Kaltwetterfront mit starken Minustemperaturen, meidest Du am besten die offene Küste und befischst (wo erlaubt) die Umgebung von ins Meer einmündenden Süßwasserbächen. Hier im Brackwasser fängt man nicht nur Meerforellen, sondern auch „Steelheads“ – das sind aus Netzanlagen ausgebüxte Regenbogenforellen.
Karpfen beißen noch zögerlich
Die Karpfen beißen noch nicht so gut wie in den Monaten April und Mai. Nach mehreren Nächten ohne Nachtfrost kann man trotzdem auch beim Angeln im Februar die ersten Karpfenansitze wagen! Auch wenn die Fische jetzt Boilies (oft) noch verschmähen, lassen sie sich nun teilweise schon mit Dosenmais oder Brotflocke fangen.
Wichtig ist auch, dass man in Maßen füttert und das Futter möglichst in direkter Nähe zum Haken anbietet. Am besten funktioniert das mit einem PVA-Beutel, der man mit Partikeln wie Boilie-Crush, getrocknetem Hanf, kleinen Pellets und Pulverfutter füllt. Dann verschnürt man den Beutel oben. Die Festbleimontage kann mit in den Beutel, das Vorfach guckt aus einer abgeschnittenen Ecke seitlich raus und wird von dann außen ins PVA eingehängt. Als netten Nebeneffekt gibt es so garantiert keine Verwicklungen.
Rotaugen, Brassen und Alande fangen
Ende Februar zieht es im Fluss viele Weißfischarten zum Laichen. Fürs Angeln im Februar ist dabei der Aland interessant! Er erreicht Gewichte über 3 Kilo und lässt sich gut mit der Matchrute und der Bolorute fangen. Man füttert mit einem dunklen Futter an, das größere Fische im noch klaren, kalten Winterwasser nicht scheu macht. Das Futter sollte gut binden und Maden enthalten, die in einer Spur wegtreiben, sobald der Futterballen nach dem Einwerfen aufs Wasser aufbricht.
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In der entstehenden Futterspur bildet sich eine ganz klare Rangfolge. Zuerst beißen ein paar kleine Rotaugen, dann folgen vereinzelte dicke Brassen und am Ende der Futterspur stehen meist die Alande, die eine besondere Vorliebe für einzelne Maden entwickeln und die ausgeschwemmten Krabbler Stück für Stück einsammeln. Im Drill würgen sie dann ganze Wolken von Maden wieder aus.
Bei Alanden darf sich der Köder (2 Maden am 14er Haken) ruhig mehr bewegen als bei den behäbigen Brassen. Deshalb sollte der Köder eher mit der treibenden Pose als an der Grundmontage angeboten werden. Fein fischt hier eindeutig besser: Mit einem 0,12er Vorfach im Vergleich zu einer 0,16er Leine, bekommt man erfahrungsgemäß ca. ein Drittel mehr an Bissen. Um schwere Fische trotzdem landen zu können, muss man manchmal den Fisch umlaufen und ihn von stromab keschern. Außerdem wird auf diese Weise der Strömungsdruck aus der Schnur genommen.
Angeln im Februar: Große Barsche sind unterwegs!
Ein weiterer Fisch beim Angeln im Februar ist der Barsch. Gerade die großen Laichbarsche suchen nun Stellen auf, an denen sie ihren Laich abstreifen können. Meist sind das am Grund liegende Äste, aber auch Schilfkanten und selbst ins Wasser geworfener Zivilisationsmüll wie Fahrräder und Mopeds.
Je näher die Laichzeit kommt, desto weniger fressen die Barsche. Kunstköder werden nun kaum mehr genommen, ein halber Tauwurm (oder zwei bis drei Mistwürmer) allerdings bringt die laichschweren Fische an den Haken. Bisse sind sehr zögerlich – sobald der Barsch Widerstand spürt, spuckt er den Köder blitzschnell wieder aus. Deshalb sollten Posen so penibel wie möglich ausgebleit sein. Nur die Antenne darf noch aus dem Wasser schauen. Und denk daran, keine Posenmodelle mit Tragkräften über 5 Gramm einzusetzen. An vielen Stellen kommt man mit höchstens der Hälfte aus.
Übrigens biete ich selst den Köder beim Angeln im Februar möglichst stationär an, denn die graviden Räuber sind nicht mehr bereit, einen Köder über längere Strecken zu verfolgen. Stattdessen platziert man den Wurm direkt bei den Barschen. Damit das gewährt ist, sollte man sich etwas mehr Zeit für die richtige Platzwahl lassen …
Der Februar ist ein Übergangsmonat vom Winter zum Frühling, deutlich auch an den zwei fehlenden Tagen im Vergleich zu den übrigen Monaten. Und Angler, die im Winter ihr Gerät eingemottet haben, freuen sich im Februar auf den März, wenn die Angelei dann wieder an Fahrt aufnimmt.