Bayern: Neues Projekt für freie Flüsse und Bäche

Im Rahmen des Projekts „Fluss.Frei.Raum“ sollen in den nächsten 6 Jahren Barrieren in mehreren Gewässern entfernt werden. Auch Angler sind beteligt.

Erfolgreicher Rückbau des Leucherhofwehrs im Landkreis Bamberg. Die Baunach kann damit auf 6 Kilometern wieder frei fließen.

Bild: Olaf Obsommer

Erfolgreicher Rückbau des Leucherhofwehrs im Landkreis Bamberg. Die Baunach kann damit auf 6 Kilometern wieder frei fließen.

Fluss.Frei.Raum – Klimaresiliente Bäche und Flüsse für Bayern“, unter diesem Motto starten WWF Deutschland, BUND Naturschutz in Bayern, Landesfischereiverband Bayern, der Landschaftspflegeverband Rhön-Grabfeld und der Bayerischer Kanu-Verband ein sechsjähriges Verbundprojekt zum Rückbau von Barrieren in den bayerischen Gewässern. Gefördert wird das Projekt als Modellvorhaben im Aktionsprogramm „Natürlicher Klimaschutz“ durch das BfN mit Mitteln des Bundesumweltministeriums.

Der Abbau von Flussbarrieren soll mehr vernetzte, klimaresiliente Fließgewässerlebensräume schaffen und die Fließgewässer mit ihren Auen verbinden. Damit trägt es zur Umsetzung der Ziele der Nationalen Biodiversitätsstrategie sowie der EU-Biodiversitätsstrategie bei.

Ein Modellvorhaben für Flüsse in Bayern

Im Projekt werden beispielhaft Barrieren an den Flüssen Streu und Bahra in der Rhön sowie am Stöckigtbach im Landkreis Bamberg entfernt. Diese Pilotmaßnahmen werden zeigen, wie Rückbaumaßnahmen wirken und wie man sie planen, finanzieren und kommunizieren kann.

Mit diesem Erfahrungsschatz sowie den Ergebnissen aus geplanten Fachstudien, etwa zu den Voraussetzungen für Rückbauten versus Umbauten, zu den Erfolgskriterien für Akzeptanz oder zur Wirkung auf die Auen, soll Wissen zur Machbarkeit und Wirksamkeit von Rückbauprojekten aufgebaut und schließlich an Gewässerverantwortliche kommuniziert werden. Diese sollen beraten und motiviert werden, sich künftig mehr für den Rückbau von Barrieren zu engagieren.

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Ehrenamtliche Helfer finden Barrieren

Nachdem die Vorbereitung und Akzeptanzbildung für Renaturierungsmaßnahmen meist aufwändiger sind als der eigentliche Wehrrückbau, zielt das Projekt auf den bayernweiten Aufbau eines Netzwerks von ehrenamtlichen „Kümmerern“. Diese werden geschult und aktiviert, um im Projektzeitraum (und darüber hinaus) weitere Rückbauobjekte zu identifizieren und vorzubereiten. Der Fokus liegt dabei auf funktionslosen Barrieren, beschädigten Wehren oder unrentablen Kleinstwasserkraftwerken (überwiegend an Gewässern 3. Ordnung), die aufgegeben werden.

Sehnsucht nach lebendigen Flüssen

Durch eine vielfältige lokale, regionale sowie überregionale Öffentlichkeitsarbeit wird auf die Bedeutung frei fließender Flüsse und ihren ökologischen und gesellschaftlichen Mehrwert hingewiesen. Es soll eine Sehnsucht nach lebendigen Flüssen geweckt, und ein breiter öffentlicher Diskurs über den Wert frei fließender Flüsse, die Notwendigkeit von Gewässerrenaturierungen, sowie die Wirkung der Wasserkraftnutzung auf Gewässerlebensräume geführt werden, um mehr Akzeptanz für Renaturierungen zu bewirken.

Um den Gewässerschutz nachhaltig voranzubringen, ist schließlich vorgesehen, politische Entscheidungsträger für mehr Gewässerschutz zu gewinnen und dabei auch die Lenkungswirkung durch Subventionen und Förderungen zu thematisieren.

Mehr Informationen: lfvbayern.de


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