Österreichs Bäche, Flüsse und Ströme stehen wegen Kraftwerks-Wildwuchs vor dem endgültigen Ruin. Deshalb unterzeichnen Österreichs große Umweltorganisationen ein Manifest, in dem sie die Bundes- und Landesregierungen auffordern, dem unkontrollierten Wildwuchs an Wasserkraftanlagen Einhalt zu gebieten.
Kein Land der Erde ist so mit Wasserkraftwerken zugepflastert wie Österreich. Praktisch jedes unserer Fließgewässer ist bereits geschädigt. Vom Gebirgs- und Tieflandbach pber die Flüsse bis zu den großen Strömen wie Inn und Donau, kein Gewässer ist mehr natürlich, und nur noch 14 Prozent sind in einem akzeptablen Zustand. Das Ignorieren dieser nicht neuen Erkenntnis gipfelt derzeit in den Plänen, zu den bereits bestehenden 5000 Wasserkraftanlagen in Österreich noch weitere 120 dazuzubauen. Analysiert man Aussagen und Werbung der Stromerzeuger, ist ein Ende der ausufernden Kraftwerks-Bautätigkeit nicht abzusehen, selbst wenn damit in einzelnen Fällen sogar gegen geltendes Recht – etwa die auch von Österreich unterzeichnete EU-Wasserrahmenrichtlinie – verstoßen wird. Aufgrund der Dringlichkeit und der Tatsache, dass die Schäden – ist die restlose Vergewaltigung unserer Flüsse einmal geschehen – nahezu unwiderruflich sind, haben bedeutende Umweltorganisationen Österreichs gemeinsam ein Manifest erarbeitet, in dem die Bundesregierung und die betroffenen Landesregierungen unmissverständlich aufgefordert werden, dem unkontrollierten Wildwuchs der Wasserkraftanlagen Einhalt zu gebieten. Das Forum Wissenschaft & Umwelt, Global 2000, Greenpeace Zentral- und Osteuropa, Kajak.at, das Klimabündnis Österreich, die Naturfreunde Österreich, das Österreichische Kuratorium für Fischerei und Gewässerschutz, der Österreichische Fischereiverband, der Österreichische Naturschutzbund, der Verein zur Förderung des Angelsports und nicht zuletzt der WWF Österreich sins sich einig, nicht gegen Wasserkraft als Energielieferant generell aufzutreten, sondern eindringlich zu fordern, dass anstelle neuer Wasserkraftanlagen die bestehenden dem Stand der Technik entsprechend effizienter arbeiten und – vor allem! – das Energiesparpotential landesweit deutlich besser umgesetzt wird als bisher. Die Gelder, die derzeit in die Förderung von energiewirtschaftlich irrelevante Kleinwasserkraftwerke fließen – die ihrerseits wiederum nur durch diese Förderungen und konsumentenfeindlich hohe Abnahmepreise existieren können – , wären in die Renaturierung und Revitalisierung unserer Fließgewässer sinnvoller investiert. Unsere Bäche, Flüsse und Ströme sind nur noch auf kleinen Strecken halbwegs unzerstört. Diese letzten intakten Restgebiete, unschätzbar wichtig für das Funktionieren der misshandelten Natur, aber in letzter Konsequenz auch für uns Menschen, müssen wir für unsere Kinder und Enkelkinder erhalten! Die Zukunft muss Energieeffizienz heißen und nicht weitere Energievergeudung. Weitere Infos im Internet unter www.oekf.at PM Österreichisches Kuratorium für Fischerei und Gewässerschutz