Der Traum vom Meterfisch

Jeder träumt einmal davon einen Meterfisch zu fangen. Auch Anika Joswig wollte sich dieser Herausforderung stellen und hat ihr Glück an einem hechtreichen Boddengewässer versucht. Steve Kaufmann hat sie erzählt, wie sich die ganze Geschichte abgespielt hat.

Anikas erster Trip zum Kubitzer Bodden sollte für sie ewig in Erinnerung bleiben. Die 22-jährige aus Kiel ist leidenschaftliche Raubfischanglerin und ihr großer Traum war es schon immer, einmal in ihrem Leben einen Meterhecht an die Angel zu bekommen. Die Wettervorhersagen trübten zunächst die Fangaussichten. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt, mit wenig Wind und viel Sonne, standen die Chancen nicht so gut. Denn bekanntlich sind an windstillen Tagen die Hechte eher beißfaul und lassen sich nur schwer an den Haken locken. Warm eingepackt startete sie dennoch mit ihrem Guide Christian vom Team-Bodden die „Expedition Meterhecht“.

Die Boddengewässer sind bekannt für ihr großes Potenzial an Hechten. Jedoch sind windstille Tage eher keine guten Beißtage.

Noch vor Sonnenaufgang waren die beiden auf dem Wasser, um beim ersten Lichteinfall die Spots beangeln zu können. Als die ersten Sonnenstrahlen die Wasseroberfläche durchbrachen, waren Anika und ihr Guide dann an einer vielversprechenden Stelle angekommen. Sie bekam von Christian einen 18 Zentimeter großen Shaker von Lunker City, in der Farbe „ Baby Blue“, in die Hand gedrückt. Diese Farbkombination imitiert die Lieblingsbeute der Boddenhechte: Heringe! Diese haben neben einer ordentlichen Portion Fleisch auch einen großen Fettanteil. Daher ist es nicht verwunderlich, wenn die Räuber teilweise bis zu 25 Kilogramm schwer werden können. Jetzt hieß es nur noch: Köder ab ins Wasser und auf den ersehnten Biss warten. Aber warten musste Anika nicht lange, denn kurze Zeit später erfolgte auch schon die erste Attacke: Ein 70er Hecht hatte ihren Köder voll inhaliert. Jetzt oder nie!

Große Köder sind in der kalten Jahreszeit ein absoluter Garant für dicke Bodden-Hechte. Die Farbe sollte nach den jeweiligen Bedingungen, wie Wetter und Futterfische, ausgewählt werden.

Bekanntlich ist es an den Boddengewässern so, dass nur selten ein Fisch an einer Stelle steht. Gerade zur kalten Jahreszeit sind die Hechte oft in kleinen Trupps dicht zusammen gedrängt. Daher hieß es jetzt für Anika weiter zu angeln und die Stelle intensiv abzusuchen. Mit 21 Gramm schweren Bleiköpfen ließ sie ihren Köder bis zum Grund absinken, um ihn dann durch monotones Einkurbeln wieder einzuholen. Plötzlich gab es einen heftigen Ruck in ihrer Rute, gefolgt von einer knallharten Flucht. Anika merkte gleich, dass es sich diesmal um einen größeren Fisch handeln musste, denn so eine Kraft hatte sie zuvor noch nicht erlebt. Als sie dann den Fisch bis zum Boot „pumpen“ konnte und er ausgedrillt war, stand Guide Christian bereits mit dem Kescher parat und konnte den Fisch sicher ins Netz verfrachten. Mit zittrigen Händen legte Anika das Maßband an und konnte es kaum glauben: Exakt ein Meter lang war der Hecht. Anikas Wunsch ist in Erfüllung gegangen und für sie steht eines fest: Sie kommt wieder an die hechtreichen Boddengewässer.

Mission erfolgreich: Ein großer Shaker von Lunker City brachte Anika den ersehnten Meterfisch. Überglücklich konnte sie ihren Traum in den Händen halten.

 

[box_image_title imageurl=“/content/uploads/22364/Anika-1_web.jpg“ title=“Ausgefragt: Anika Joswig (22) aus Kiel, leidenschaftliche Raubfischanglerin, stellt sich unseren Fragen.“]„Sobald ich Fischkontakt habe, bekomme ich einen Adrenalinschub…“[/box_image_title]

ANGELN.DE: Wie bist Du zum Angeln gekommen?

A.J.: Ich wurde von meinem Freund vor drei Jahren mit zum Angeln genommen. Beim Zanderangeln vom Boot aus bekam ich dann von ihm eine Rute in die Hand gedrückt. Leider konnten wir den Tag keinen Fisch fangen. Trotzdem war ich von da an voll begeistert und ich machte kurz darauf meine Fischerprüfung und lernte in kürzester Zeit einiges über das Angeln.

ANGELN.DE: Was findest Du an der Männerdomäne Angeln so faszinierend?

A.J.: Beim Angeln kann ich super entspannen und abschalten. Im nächsten Moment kann das aber auch wieder ganz anders aussehen. Sobald ich Fischkontakt habe, bekomme ich einen Adrenalinschub und dann ist volle Konzentration gefragt.

Zander satt.
Wenn solche fetten Glasaugen in die Rute knallen, dann steht Anika unter Adrenalin.

 

ANGELN.DE: Was ist Dein Zielfisch Nummer eins?

A.J.: Ich bin mir mittlerweile nicht mehr sicher, welcher mein Zielfisch Nummer eins ist. Sehr gerne fische ich von der Küste aus auf Meerforellen. Das reizt mich so, weil es gar nicht so einfach ist. Man sagt ja auch nicht umsonst „Der Fisch der 1000 Würfe“ und dieser Herausforderung möchte ich mich gern stellen. Ich fische aber auch gerne mit Gummifisch auf Zander. Da ist besondere Konzentration gefragt und dieser “Tock“, sobald es beisst, kann ganz schön süchtig machen. Ich habe also nicht nur einen Zielfisch, sondern mehrere!

Anika liebt die Herausforderung: Meerforellen stehen bei ihr ganz oben auf dem Plan!

 

ANGELN.DE: Wie und womit angelst Du am liebsten?

A.J.: Ganz klar: Das Spinnfischen! Hauptsächlich fische ich eine Shimano Speed Master Rute und als Rolle eine Biomaster. Diese Combo ist für meine Zielfische ideal.

Naturgenießerin Anika, kann beim Spinnfischen am besten abschalten.

 

ANGELN.DE: Was war Dein schönstes Angelerlebnis?

A.J.: Ich stand in der Kieler Förde im Wasser und fischte auf Meerforellen. Plötzlich kam nicht einmal zehn Meter vor mir ein Seehund hoch und guckte mich neugierig an. Ich hatte mich zunächst total erschrocken und als ich dann aber im gleichen Moment einen Biss in meiner Rute spürte, war der Seehund kurz vergessen. Ich konnte eine schöne Meerforelle fangen und es schien so, als ob der Seehund mir die ganze Zeit beim Drillen zuschaute.

In solchen Momenten wie diesen, hatte sie ihr schönstes Angelerlebnis. Ein Seehund tauchte kurz vor ihr auf und im gleichen Moment drillte sie einen Fisch.

 

ANGELN.DE: Wirst Du als Anglerin öfters von anderen Anglern oder Spaziergängern angesprochen?

A.J.: Ich bekomme übers Internet sehr viele Nachrichten von anderen Anglern. Beim Angeln selber werde ich häufig von anderen Anglern beobachtet. Aber auch viele Spaziergänger sehen mich oft lächelnd und verblüfft an und sagen: „ Eine Dame die angeln geht, sieht man ja auch selten.“

ANGELN.DE: Was sagen Deine Freunde zu deinem Hobby?

A.J.: Meine Mädels finden mein Hobby außergewöhnlich. Leider konnte ich noch keine von ihnen überreden mitzukommen. Meine männlichen Freunde, die selber Angler sind, nehmen mich mittlerweile gerne mit ans Wasser.

ANGELN.DE: Wie sehen Deine Pläne für die Zukunft aus?

A.J.: Das lasse ich alles auf mich zukommen. Es ist und soll mein Hobby bleiben. Auf jeden Fall möchte ich noch jede Menge verschiedener Fischarten fangen und mein „Personal-Best“ hochschrauben. Außerdem ist für diesen Sommer ein Urlaub in Spanien am Ebro geplant.

ANGELN.DE : Dank Dir Anika, dass Du Dir Zeit genommen hast. Für deinen Spanien-Urlaub wünschen wir Dir einen richtig dicken Fisch an der Rute. Mach’s gut!

[box_block_title title=“Bodden-Guiding“]Das Team „Bodden-Angeln“ bietet Guiding-Touren rund um die Insel Rügen an. Mit dieser professionellen Unterstützung kann der Traum vom Meterfisch für jeden Hechtangler zur Wirklichkeit werden. www.bodden-angeln.de[/box_block_title]


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