Mit der einbrechenden Dunkelheit findet man Zander bei der Jagd im flachen Wasser. Im Fluss sind dann Steinpackungen die heißen Zonen. Aber auch im Stillwasser sind Zander nachts entlang der Uferkanten unterwegs. Bei diesen Stellen haben wir es mit flachem Wasser und oft auch einer hohen Hängergefahr zu tun. Spezielle Zander-Nachtwobbler sind daher in der Regel absolute Flachläufer mit Tauchtiefen von 30–100 cm, so gibt es kaum Hänger. Da es nachts im Wasser ziemlich finster ist, spielt aber auch die Köderaktion eine große Rolle. Eine ausgeprägte Köderaktion mit viel Druck ist für die Fische leicht mit dem Seitenlinienorgan zu orten. Daneben sollte der Köder auch eine gleichmäßige, berechenbare Aktion haben und nicht wild ausbrechen. Denn: Das Anvisieren des Köders ist für die Fische nachts ebenfalls schwieriger als bei Tageslicht. Aus diesem Grund sollte die Köderführung nachts auch in Zeitlupe erfolgen.
Spinner: Klassischer Druckmacher
Die Eigenschaften, die ein Zander-Nachtköder also mitbringen sollte, sind eine geringe Tauchtiefe, eine große Druckwelle und eine gleichmäßige Aktion, die schon bei langsamer Führung einsetzt. Ein absoluter Klassiker unter den Spinnködern, der all diese Eigenschaften erfüllt, ist der Spinner! Gewöhnliche Spinner (ohne zusätzliche Beschwerung) laufen flach. Mit steil nach oben zeigender Rutenspitze kann man Spinner sogar noch flacher führen. Sollte der Spinner doch mal hängen bleiben, ist das auch besser zu verschmerzen als ein verhältnismäßig teurer Wobbler. Die massive Druckwelle, die von einem Spinnerblatt ausgeht, kann von Zandern problemlos geortet werden, nebenbei reflektiert die metallische Oberfläche auch eventuell vorhandenes Restlicht.
Spinner für Nacht-Zander
Zum nächtlichen »Zander-Spinnern« eignen sich größere Modelle als üblicherweise für Barsch oder Forelle verwendet werden. Größe 3 bis 6 (ca. 7 bis 20 g) ist perfekt. Das Angeln mit Spinnern selbst ist dabei ähnlich wie mit Wobblern. Nach dem Wurf wird der Spinner sofort langsam und gleichmäßig eingeholt. Die Einholgeschwindigkeit muss dabei immer so groß sein, dass sich das Blatt ordentlich dreht. Im Regelfall geben Spinner ein sehr gutes Feedback und man spürt den Köder, wie er rotiert und arbeitet. Beachten müssen Sie aber immer: Durch das rotierende Blatt neigen Spinner dazu, die Schnur zu verdrallen. Ein vorgeschalteter Wirbel ist hier also in jedem Fall ein Muss! Damit man nachts den Wirbel nicht aus Versehen in den Spitzenring kurbelt, wird das Fluorocarbonvorfach besser mit einem Knoten mit der geflochtenen Hauptschnur verbunden. Ans Vorfach kommt ein Einhänger. Der Wirbel selbst kann mit einem Sprengring direkt am Spinner montiert werden. Wenn Wobbler oder Gummifische montiert sind, ist ein Wirbel ohnehin unnötig und bei einem Wechsel auf den Spinner ist der benötigte Wirbel dann immer bereits am Köder montiert. Alternativ kann natürlich auch ein Wirbel mit Einhänger am Vorfach angeknotet werden.