Durch regelmäßiges Anfüttern in einem völlig verkrauteten See wollte Marcus Türk eigentlich Karpfen anlocken. Stattdessen kamen aber Weißfische auf den Futterplatz – gefolgt von Hechten. Daraufhin hat er seine Taktik geändert.
Kleinfische locken Hechte an
Um sein Futter gezielt in Krautlücken platzieren zu können, benutzte Marcus ein Schlauchboot. Immer, wenn er sein Futter versenkt hatte, ließ er sich noch einmal über den Futterplatz treiben, um im glasklaren Wasser den Grund zu beobachten. Da er auch Grundfutter verwendete, war es normal, dass es dort jedes Mal vor lauter Kleinfischen wimmelte. Doch bei genauem Hinsehen entdeckte er auch immer wieder lauernde Hechte. Die wurden offensichtlich durch die vielen Kleinfische angelockt.
Rangordnung auf dem Futterplatz
Auffällig bei seinen Beobachtungen war, dass sich kleinere Hechte am Platz anders verhielten als die größeren. Während die kleinen sich im Kraut versteckten und dort nur schwer zu erkennen waren, standen die Größeren auch direkt auf dem Futterplatz. Als ob immer der größte Hecht den Futterplatz als sein Revier beanspruchte und die kleineren vertrieb – genauso wie bei den Karpfen! Marcus’ Schlussfolgerung: Wenn er einen Futterplatz regelmäßig über mehrere Tage mit Grundfutter befüttert, steht dort irgendwann auch ein guter Hecht. Dieses Phänomen ist aber nicht nur interessant, um Hechte zu fangen.
Hechte halten Kleinfische fern
Auch Karpfenangler, die es gezielt auf große Fische abgesehen haben, profitieren von dieser Beobachtung. Denn ein größerer Hecht auf dem Futterplatz, schreckt mit Sicherheit auch viele Kleinkarpfen oder Brassen ab. Somit wird das Risiko minimiert, dass der Köder all zu schnell von kleinen Kärpfchen oder Weißfischen genommen wird. Und auch das eigentliche Karpfenfutter, also Boilies, Partikel oder Pellets, wird nicht so schnell weggefressen und bleibt länger liegen, bis auch die großen Karpfen den Futterplatz entdeckt haben. Wenn man es gezielt auf große Karpfen abgesehen hat, kann ein dicker Hecht auf dem Futterplatz also sogar sehr nützlich sein! Und sollten die Karpfen, aus welchen Gründen auch immer, nicht beißen, kann man den Angeltag noch retten, indem man statt des Boilies einfach mal einen Köderfisch in der Krautlücke anbietet.
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