Sengende Hitze im Hochsommer ist nicht unbedingt ideal, um erfolgreich auf Bachforellen zu angeln. Aber auch bei drückenden Temperaturen kann man die Rotgetupften selbst während der Mittagszeit erwischen. Wichtig dabei: Man muss die Standplätze erkennen und die richtigen Köder einsetzen.
Bachforellen: Mit dem Reizbogen um Krautbetten
Wo die langen Schwaden des Wasserhahnenfuß sich in der Strömung wiegen, da muss es doch auch Bachforellen geben! Auch, wenn man sie nicht sieht. Und sie sind da: Ihre Einstände liegen unter den Krautfahnen. Aber es nicht ganz einfach, den Spinner oder Wobbler so kunstvoll durch Wasser zu führen, dass er am Rande der Schwaden entlang streicht und so einen Fisch aus dem Grün kitzelt.
Ideal dafür ist der so genannte Reizbogen: Der Köder wird stromauf geworfen und stromab geführt. Vorher hat man sich so positioniert, dass ihn die Strömung in einem Bogen um ein Krautbett herum drückt. Ganz oft kommt der Biss dann, wenn der Köder dem Zug folgend gegen die Strömung einschwenkt.
Bachforellen Hot Spot: Bachmündung
Das sind natürlich ganz ideale Angelpätze. Besonders dann, wenn der Hauptfluss größer, tiefer und wärmer ist als der einmündende Seitenbach. Denn Bachforellen, besonders die großen, können zeitweise höhere Wassertemperaturen aushalten. Sie jagen im fischreicheren Hauptstrom, stellen sich aber immer wieder in das kühlere und sauerstoffreichere Wasser des Baches. Dort halten sie sich an der Strömungskante zwischen dem warmen Fluss- und dem kühlen Bachwasser auf. Man kann sie sowohl mit Spinnködern als auch mit der Fliege beangeln. Wenn sie nicht nach Trockenfliegen steigen, sind kleine, helle Koppenstreamer und auch Nymphen erfolgreich. Ideal sind an Bachmündungen Stellen, an denen noch zusätzlich dicke Steine im Wasser liegen, welche die Strömung brechen. Hier stehen die Fische dann im Kehrwasser der Steine. Solche Stellen sollte man mehr als intensiv beangeln, da oft mehrere Fische hier ihren Standplatz haben.
Schwellen und Wehre: Sauerstoff bringt Fisch
Schwellen und Wehre im Bachlauf sind natürlich allerbeste Standplätze, weil die Forellen hier immer sauerstoffreiches Wasser und gute Verstecke finden. Der Köder, egal ob Kunst oder Natur wird immer so angeboten, dass er in das weiße Wasser direkt unter dem Wehr fällt. Gut geeignet sind kleine, schwere Blinker und Spinner, aber natürlich auch Würmer an der Posenmontage.
Im kühlen Wiesengrunde
Dort, wo sich der Bach unter einem grünen Tunnel aus Uferbäumen und -büschen durch das Wiesental schlängelt, kann man immer mit guten Bachforellen rechnen. Sie suchen ihre Einstände dann sehr gerne unter den Wurzeln der Erlen. Hier muss dann der Köder präsentiert werden, was allerdings viel Fingerspitzengefühl erfordert, weil man sonst nur Hänger bekommt. Hier kann ein Polbrille weiterhelfen. Sie nimmt die Reflexe von der Wasseroberfläche und man erkennt mögliche Hänger besser. Wo erlaubt, sollte man solche Stellen mit einer ganz einfachen Wurmmontage beangeln. Der Tauwurm kommt auf einen 8er oder 6er Haken, und etwa 10 cm davor ein dickeres Bleischrot auf die Schnur. Weil man mit ihr im Pflanzendschungel besser manövrieren kann, bietet man den Köder an einer etwa 2,70 m langen Spinnrute an.