Die Stiftung Warentest hat im März eine umfassende Untersuchung von insgesamt 19 verschiedenen Fischstäbchen-Produkten durchgeführt – mit besorgniserregenden Ergebnissen. Die Analyse, die sowohl klassische als auch vegane Varianten umfasste, zeigte deutlich, dass die meisten dieser beliebten Tiefkühlprodukte in punkto Sicherheit und Qualität zu wünschen übrig lassen.
Ernüchternde Bilanz: Nur zwei Fischstäbchen-Produkte sind „Gut“
Von den getesteten Fischstäbchen erhielten lediglich zwei Produkte die Note „Gut“. Diese wenigen Ausnahmen stellen die Qualität dar, die Verbraucher eigentlich bei jedem Produkt erwarten sollten. Doch die Realität sieht anders aus: Die Mehrheit der getesteten Produkte, darunter 11 klassische Fischstäbchen, 4 Backfischstäbchen und 4 vegane Alternativen, fiel aufgrund erheblicher Schadstoffbelastungen negativ auf.
Frittieröl als Hauptursache der Belastung
Der Hauptverursacher der Schadstoffe liegt nicht im Fisch selbst oder den pflanzlichen Ersatzstoffen, sondern im verwendeten Frittieröl. Dieses Öl, das bei der Herstellung zur Panierung der Fischstäbchen eingesetzt wird, enthält häufig bedenkliche Mengen an chemischen Verbindungen. Besonders problematisch ist die hohe Konzentration von 3-MCPD-Fettsäureestern, die bei 17 der getesteten Produkte über den in der EU zulässigen Grenzwerten lagen. Diese Schadstoffe entstehen beim Erhitzen des Öls und lassen sich nicht vollständig vermeiden.
Reduzierung von Schadstoffen möglich, aber teuer
Obwohl diese Schadstoffe durch den Frittierprozess entstehen, gibt es Möglichkeiten, ihre Konzentration deutlich zu senken. Der Einsatz zusätzlicher Ölfiltersysteme könnte dazu beitragen, die Belastung der Fischstäbchenprodukte erheblich zu reduzieren. Doch diese Maßnahmen gehen mit höheren Produktionskosten einher, die viele Hersteller offenbar scheuen. Statt in die Verbesserung der Produktsicherheit zu investieren, bleibt die Qualität vieler Fischstäbchen auf einem bedenklich niedrigen Niveau.
Ein Weckruf
Das Ergebnis dieses Tests sollte ein Weckruf für alle sein. Es zeigt, dass in Fischstäbchen erhebliche Risiken lauern können. Also lieber hinschauen und sich bewusst für Produkte zu entscheiden.
Testsieger Fischstäbchen (März 2024):
An erster Stelle stehen die Frosta Fischstäbchen, die mit MSC-zertifiziertem Alaska-Seelachs überzeugen konnten und den Test mit einer Gesamtnote von 2,4 für sich entschieden. Auch die Fischstäbchen von Alnatura schnitten mit einer Note von 2,5 gut ab. Im Gegensatz dazu fiel Iglo mit einer deutlich niedrigeren Bewertung weiter hinten in der Rangliste ab.
- Frosta (Alaska Seelachsfilet) – 8,90 Euro/Kilo – GUT (2,4)
- Alnatura (Seelachs) – 16,00 Euro/Kilo – GUT (2,5)
- Followfood (Alaska Seelachsfilet) – 16,00 Euro/Kilo – BEFRIEDIGEND (2,6)
- Penny (Alaska Seelachsfilet) – 6,20 Euro/Kilo – BEFRIEDIGEND (2,6)
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