Graskarpfen: Das Köder-Menü ist angerichtet

Schon der Name verrät, dass Graskarpfen besondere Fische sind und sich vegetarisch ernähren. Um sie gezielt zu fangen, sind kleinere Taktik-Änderungen des Karpfenangelns notwendig! Marcus Türk zeigt, dass es mit den richtigen Ködern kein Problem ist, sie zu fangen.

Bild: Marcus Türk

Das wird spannend: Graskarpfen an der Wasseroberfläche!

Brotschnecke für Graskarpfen

Bild: Marcus Türk

Damit das Brot besser am Haken hält, kann man es zu einer Schnecke aufrollen.

Richtig spannend wird es, wenn die Graser sich an der Wasseroberfläche aufhalten und man sie auf Sicht beangeln kann. Das ist eine Maximalbelastung für die Nerven! Dafür ist Schwimmbrot der ideale Köder. Es ist billig zu beschaffen und wird von den Fischen gerne genommen. Da Brot aber nicht so fest am Haken hält, lässt es sich leider nicht so gut werfen. Stehen die Grasfische weiter draußen, dreht man die Brotkruste zu einer Schnecke und zieht sie so auf den Haken. Dadurch hat das Brot etwas besseren Halt, so dass es beim Wurf nicht ganz so leicht vom Haken fällt. Leider hat Schwimmbrot den Nachteil, dass nicht nur Graskarpfen es gerne mögen, sondern auch viele andere Fische. Mit Pech sind die Weißfische schneller am Köder und fressen das Brot ab.

Graskarpfen: »Heimtückische« Kämpfer

Da Graskarpfen super Kämpfer sind, machen die Drills richtig viel Spaß. Sie können aber auch sehr heimtückisch sein: Oft lassen sie sich zunächst widerstandslos heranziehen und machen erst beim Anblick des Anglers ordentlich Krawall. Wenn die Bremse da nicht entsprechend eingestellt ist, hat man keine Chance und verliert den Fisch. Das Angeln auf Graser stellt aber auch einen besonderen Reiz dar, weil die Fische häufig den Köder nur umkreisen und höchstens mal vorsichtig probieren. Damit sie den Köder auch ins Maul nehmen, muss man ihnen ganz besondere Leckerbissen präsentieren.

Saurer Mais

Bild: Marcus Türk

Damit der Hartmais sauer wird, lässt man ihn ein paar Tage warm stehen und quellen.

Ein wahrer Topköder für Graskarpfen ist saurer Hartmais. Um ihn herzustellen, kocht man die Körner und lässt sie danach einfach drei bis vier Tage in einem abgedeckten Eimer mit Wasser quellen und gären. Sobald sie beginnen säuerlich zu riechen, sind sie fertig. Kaum zu glauben, aber die Grasfische scheinen sauren Mais zu lieben!

 

Bild: Marcus Türk

Perfekt: Am Grund schwebt der Maisköder wenige Zentimeter überm Grund. Getragen wird der durch ein schwimmendes Fake-Maiskorn.

Angeködert werden die Körner ganz klassisch mit Festbleimontage am Haar. Um eine möglichst große Duftwolke unter Wasser zu erzeugen, wird um den Köder herum Mais gefüttert. Wenn der Ködermais mit schwimmendem Kunststoff-Mais aufgepopt wird und kurz über dem Futter schwebt, wird er meist als erstes eingesaugt. Falls die Fische nach ein Paar Fängen den sauren Mais als Gefahr ansehen sollten und ignorieren, verändert man einfach die Duftnote. Zum Beispiel durch gemahlene Knoblauchzehen im Maiswasser.

Köder-Geheimtipp für Graskarpfen

Bild: Marcus Türk

Kleine Nage-Ringe für Kaninchen, Meerschweinchen oder Mäuse sind auch für Graskarpfen interessant

Ein echter Geheimtipp zum Angeln auf Grasfische sind so genannte Nager-Ringe für Zwergkaninchen und andere Nagetiere. Sie passen perfekt ins Nahrungsspektrum der Grasfische, weil sie aus pflanzlichen Bestandteilen zusammengesetzt sind. Fädelt man zwischen zwei solchen Nager-Ringen ein Stückchen Kork mit auf das Haar, ergibt sich ein unauffällig auftreibender Köder, dem die Graskarpfen nicht lange widerstehen können.

Bild: Marcus Türk

Boilies sind auch auf Graskarpfen erfolgreiche Köder. Ob sie unbedingt grün wie Salat sein müssen, ist eher eine Geschmackssache des Anglers.

Sehr gute Graskarpfenköder sind aber auch Boilies mit Algenextrakten. Da diese sowohl farblich als auch vom Geschmack her der natürlichen Nahrung der Grasfische ähnlich sind, werden sie gerne und ohne lange Gewöhnungsphase angenommen.

Köder-Alternative: Salat für Graskarpfen

Salatblatt am Haken. Für besseren Halt steckt man den Haken durch die dickere Mittelader des Blattes. Foto: Marcus Türk

Anfüttern mit Salat lohnt sich nur, wenn die Graser an der Oberfläche sind. Foto: Marcus Türk

Möchte man beim Oberflächenangeln ungewollte Beifänge ausschließen, sind Salatblätter eine super Alternative. Um zu sehen, ob die Grasfische sie annehmen, wirft man einige Salatblätter einfach mal als Leckerbissen aufs Wasser. Theoretisch kann man es natürlich auch mit Pflanzenarten versuchen, die es im und am Wasser gibt. Da die Fische diese Nahrung bereits kennen, akzeptieren sie sie meist ohne Argwohn.

Graskarpfen nie direkt anwerfen!

Wichtig beim Oberflächenangeln ist es, gesichtete Graskarpfen nie direkt anzuwerfen! Das laute Aufklatschen des Köders würde sie mit Sicherheit verscheuchen. Der Köder muss immer mit einem gewissen Abstand platziert werden – am besten auf ihrer voraussichtlichen Schwimmbahn. Da Graser grundsätzlich ziemlich schreckhaft sind, müssen auchlautes Auftreten und hektische Bewegungen immer vermieden werden! Das Angeln mit Oberflächenködern ist aber nur dann sinnvoll, wenn man Fische auch tatsächlich zu sehen bekommt. Sollten sich trotz schönen Wetters keine Graser an der Oberfläche zeigen, füttert man erst einmal mit einigen Oberflächenködern an und wartet ab. Erst, wenn die Köder auch gefressen werden, ist es sinnvoll, mit einer Oberflächenmontage zu angeln!

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