Caster-Herstellung: Der »Puppenspieler«

Verpuppte Maden, so genannte Caster, sind als Futter und als Hakenköder oft unschlagbar. Doch um hochwertige Caster zu gewinnen, muss man einiges beachten, damit es kein unnötiges Puppentheater gibt. „Puppenspieler“ Michael Schlögl zeigt, wie man’s macht.

„Puppenspieler“ Michael Schlögl: Wichtig sind ihm aber nur die Puppen in seiner rechten Hand.

 

Casterherstellung: „Schluffen“ raus!

Richtige Caster kann man nur aus Fleischmaden (den dicken!) herstellen. Und man braucht davon nicht etwa nur ein Madenpäckchen, sondern kauft sie sich gleich literweise. Für diesen Artikel hat Michael Schlögl 1,5 l Maden gekauft. Nach dem Kauf werden die Maden gesiebt, um evtl. tote Exemplare (die Schluffen!) zu entfernen. Das geschieht auf einem Madensieb mit 3,5 mm Maschenweite. Durch diese Maschenweite können sich die lebenden Maden hindurch arbeiten.

Bild: ms

„Schluffen“ – tote Maden – müssen unbedingt ausgesiebt werden.

Caster wollen’s feucht!

Als nächstes rührt man einen halben Liter Sägemehl (reines Holz!) mit 150 ml Wasser an und mischt darunter die anderthalb Liter Maden. Das verhindert, dass die Maden austrocknen. Übrigens sollte man auch Maden, mit denen man angeln will, nicht zu trocken hältern. Ganz leicht angefeuchtetes Sägemehl verhindert vorzeitigen Maden-Tod! Im feuchten Sägemehl man sie in einem Madenbeutel im Kühlschrank bei maximal 4° C aufbewahren. Nach 3 bis 4 Tagen werden die Maden erneut gesiebt, und die ersten Caster können abgesammelt werden. Weitere „Schluffen“ entfernt man gleich mit.

Bild: ms

Leicht angefeuchtetes Sägemehl hält die Maden prall. Zu trocken gelagerte Maden schrumpfen nämlich und sterben schneller.

Bloß nicht zuviel Luft!

Die Caster kommen in einen Gefrierbeutel. Dabei muss man darauf achten, dass beim Verschließen mit einem Clip nicht zu viel Luft im Beutel verbleibt. Denn dann entwickeln sie sich weiter, werden leichter und schwimmen auf dem Wasser. Solche „Floater“ sind zwar auch brauchbar, bspw. um den Köder leichter zu machen, aber in der Hauptsache sollen die Caster ja sinken.

 

Bild: ms

Die Caster müssen luftarm aber nicht luftfrei gelagert werden. Zu viel Luft unterstützt die Weiterentwicklung, zu wenig Luft killt sie.

Kühl und dunkel lagern!

Maden und Caster kommen wieder in den Kühlschrank. Sollte das nicht möglich sein, stellt man die Maden dunkel und kühl. Am besten siebt man die Maden zwei Mal täglich durch, entnimmt die Caster und füllt so den Gefrierbeutel. Unbedingt muss man die Puppen jeden zweiten Tag lüften und durchmischen, sonst sterben sie ab und sind dann unbrauchbar. Bei richtiger Handhabung kann man sie 8 bis 10 Tage im Kühlschrank lagern.

Bild: ms

Schnupperprobe: Die Caster dürfen nicht säuerlich riechen, denn dann sind sie tot, und werden von den Fischen verschmäht.

Der Duft der Caster

Ob die Caster noch gut sind kann man „erschnüffeln“. 10 bis 15 Caster auf einem sauberen Papiertuch zerdrücken und dran schnuppern: Wenn der Geruch neutral ist, sind die Puppen in Ordnung. Beim Angeln lagert man die Fliegenpuppen am besten im Wasser. Das ist umso wichtiger, je wärmer es ist, denn sonst trocknen sie aus. Schwimmende Caster kann man als Hakenköder entnehmen, die anderen kommen ins Futter. Aber nicht alle auf einmal: Jedem Futterballen werden ein paar Caster aus dem Vorrat zugesetzt. Bleiben nach dem Angeln Puppen übrig, kann man sie mit einem Papiertuch abtrocknen und wieder im Gefrierbeutel im Kühlschrank lagern. Diese Puppen sind allerdings tot und halten längsten 2 Tage im Kühlschrank. Dann sollten sie aufgebraucht sein.

Bild: Alle Fotos: hja

Caster müssen beim Angeln im Wasser liegen, damit sie nicht austrocknen oder sich weiter entwickeln. Dann werden sie zu „Floatern“ und sind fürs Futter ungeeignet.

 

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