Der Bass-Hype ebbt nicht ab! Ganz im Gegenteil: Reisen zum Schwarzbarsch sind gefragter denn je! Auch für Rico und Max, zwei Angler aus Berlin, war weder der Weg zu weit noch die Organisation zu aufwändig sie reisten nach Spanien!
Wir wollen BASS!!!
Es ist der 14. September 2012 und ich kann es noch nicht fassen, dass ich mit Rico in Barcelona auf dem Hauptbahnhof sitze und auf den Zug ins Angelparadies warte!
Spontantrip zum Bass
Ich glaube, es war der 23. März, als wir bei einem Bier in einer Bar saßen und wieder einmal über das Angeln philosophierten. Ich erinnere mich noch genau, denn Rico wirkte in diesem Moment recht weltfremd. Neugierig wie ich bin, fragte ich ihn einfach, in welchem Film er sich gerade befände. Auf diese Frage kam eine Antwort, die ich nicht erwartet hätte. Im perfekten Berliner-Slang erwiderte er: Ey Max, ick muss dieset Jahr son verdammten Schwarzbarsch fangen!. Ohne mit der Wimper zu zucken erwiderte ich: Ick och.. Schon war die Sache geritzt und einen Monat später war ich voll in die Buchung des Camps involviert.
Gefühlte drei Jahre später waren wir endlich kurz vor dem Ziel unserer Reise! Die meiste Zeit war es ruhig zwischen uns und wenn wir uns ansahen, mussten wir beide schmunzeln denn wir wussten, dass wir es fast geschafft hatten. Die Zugfahrt wollte nicht vergehen aber die Landschaft, gesäumt von Olivenhainen, Weingütern und der Küste Tarragonas, entschädigten die dreieinhalb Stunden Nervengezerre.Endlich in Fayon!
In Fayon endlich angekommen wurden wir von Hartmut, einem Mitarbeiter des Camps, empfangen und mit einem kleinen Zwischenstopp im Dorf ins Camp gebracht. Beim Anblick des Wassers wollte ich am liebsten direkt meine komplette Köderbox durch das verlockende Nass ziehen. Es war azurblau und spiegelglatt. [box_image_title imageurl=“/content/uploads/18404/bass_.jpg“ title=“Schwarzbarsche in Spanien“]Der Rio Ebro schlängelt sich durch Spanien und wird an verschiedensten Stellen aufgestaut. Den reichen Bestand an Schwarzbarschen haben wir den spanischen Behörden zu verdanken. Die führten in den 50er Jahren einen offiziellen Besatz an Schwarzbarschen durch. Mehr Schwarzbarsch-Fänge findet ihr in unserer Wiki![/box_image_title] Spiegelglatt war es aber nicht besonders lange: ständig durchbrachen riesige Schuppenkarpfen die Wasseroberfläche und machten sich durch lautes Platschen bemerkbar.
Unendlich großes Nahrungsangebot!
Die erste Frage, die Rico und ich uns stellten, war: Wie um Himmels Willen sollen sich unsere Köder gegen diese Massen an Futterfischen und Krebsen durchsetzen? Unter jedem Stein saß mindestens ein Krebs, in jedem Krautfeld befanden sich unzählige Lebewesen und davor unvorstellbare Schwärme von Futterfischen. Nachdem uns Carola, die Camp-Köchin, ein richtig gutes Abendmahl zauberte und wir bei einem erfrischenden San Miguel die ersten Eindrücke verarbeiteten, wurde es schlagartig dunkel und damit auch Zeit, unseren Wohnwagen zu beziehen.
Zander in der Dunkelheit
Ans Schlafen war nicht zu denken, denn wir waren viel zu aufgeregt! Somit entschieden wir uns dafür, die Steganlagen des Camps ein wenig mit der Rute zu inspizieren! Und wie es der Zufall auch so wollte, schrie Rico bereits nach dem dritten Wurf auf, weil ein Fisch nach seinem Crankbait schnappte, als er ihn aus dem Wasser heben wollte.
Wir gaben unser Vorhaben kurze Zeit später auf und siehe da, beim Verlassen des Stegs leuchteten uns zwei Augen im Kraut an. Ein guter Zander machte im flachen Wasser Jagd auf unvorsichtige Lauben. Der Zander sollte uns von nun an jeden Abend begrüßen. Die Geckos waren immer ein Zeichen dafür, dass die Nacht ansteht und die Pläne für den nächsten Tag geschmiedet werden müssen. [box_image_title imageurl=“/content/uploads/18404/rico.png“ title=“Rico, Alias Lipples Crank „]Rico Sonnenburg lebt in Berlin und ist Schlosser vom Beruf. Wenn Rico nicht gerade irgendwelche Schlösser knackt, findet man ihn an den Berliner Gewässern, wo er mit seinen Baitcaster-Combos aus allen Rohren feuert. Zusammen mit seinen Freunden hat Rico einen coolen Spinnangler-Blog. Rico kennt sich bestens mit den modernen Spinn-Techniken aus wenn Ihr Fragen zur Bass-Reise nach Spanien habt, dann kontaktiert Rico in der Community von angeln.de.[/box_image_title]Der frühe Vogel fängt den Bass
Um 6 Uhr krähte der Hahn! Doch das machte uns ausnahmsweise mal nichts aus, wir hatten ja eh kein Auge zu bekommen. Noch vor dem ersten Kaffee rannten wir zum Steg und machten ein paar Würfe!
Drei Minuten später hing der erste Bass am Popper. Mit seinen 20 Zentimetern nicht das größte Exemplar, aber es war mein erster Schwarzbarsch. Keine fünf Minuten vergingen, da bekam Rico einen Biss auf seinen Stickbait. Der Fisch durchbrach mit einem typischen Sprung die Wasseroberfläche und konnte sicher gelandet werden.Die Schwarzbarsche am Bett
Wir waren aus dem Häuschen und konnten es kaum glauben. Die Schwarzbarsche standen quasi am Bett und wollten nur überlistet werden. Nachdem Rico noch ein Exemplar von circa 25 cm überlisten konnte, ging es auch schon zum Frühstück. Carola hat uns auch da wieder nur das Feinste der spanischen Supermärkte aufgetischt und wir gingen gestärkt in einen wahren Kampf.
Wind und Wellen: Die Spielverderber beim „Bassen“!
Der Kampf galt Wind, Wellen, riesigen Krautfeldern, lauwarmem Wasser und wechselnden Wasserpegeln. Wir suchten die Fische meist in den ruhigeren Buchten, wenn diese befischbar waren. Solche Spots waren alles andere als leicht zu finden, da der Rio Matarrana in diesem Bereich nur wenige Buchten hat.
Pech am ersten Spot
Am ersten Spot angekommen trieben wir leicht an einem Baum vorbei und fischten diesen aus. Ich verlor im Wurf jedoch die Kontrolle und mein Köder (Senko Wurm) landete im Baum. Kaum war mein Senko wieder im Wasser, schnappte ein Riesenbass danach. Zwei Sekunden später war der Spuk leider auch schon vorbei, denn der Bass zog in den Baum und mein lächerliches 6-lbs-Fluorocarbon zerriss an einem mit Muscheln besetzten Ast. Die ersten Tage fischten wir täglich woanders und konnten somit gute Stellen ausfindig machen. An einige von ihnen kamen wir in der zweiten Hälfte unseres Urlaubes regelmäßig zurück.
Der beste Spot: Eine kleine Bucht direkt am Camp!
Am besten lief es in einer Bucht unweit vom Camp entfernt: In der kleinen gartenteichgroßen Bucht fingen wir 80% aller Schwarzbarsche in diesem einzigartigen Urlaub.
Als wir am dritten Tag morgens auf dem Weg dorthin waren, bekam Rico einen Wahnsinnsbiss auf seinen Stickbait. Der Fisch nahm sofort Schnur und war nicht zu halten. Jedoch holte Rico das gleiche Schicksal ein wie mich und auch er verlor den großen Fisch! Quasi als Wiedergutmachung wurde Rico, kurz vor dem Frühstück, mit dem größten Bass unseres Aufenthaltes belohnt!Treffen mit Fynn und Tobi von angeln.de
Zufälligerweise fand ich über Facebook heraus, dass auch Fynn und Tobi zur selben Zeit auf Schwarzbarsche fischten wie wir!
Spontan verabredeten wir uns in der Schweineschwanzbucht, einer langgezogenen Bucht am Haupt-Teil des Ebro-Stausees. Dort gab es etliche Krautfelder, Steilhänge, im Wasser liegende Bäume und Flachwasserzonen. Mit anderen Worten: DER BASS-HIMMEL! Beim ersten Besuch gingen auch gleich drei Schwarzbarsche und ein paar Zander an die Köder.Neu „Munition“ aus dem Bass-Shop in Mequinenza
Am nächsten Tag fuhren wir zu viert nach Mequinenza, um neue Köder im Bass-Shop zu kaufen! Das ist mit Abstand der coolste Laden, der mir unter die Augen gekommen ist. Jeder der einmal dort sein sollte, muss den Mequifish-Bass-Shop besuchen. Dort gibt es nämlich nicht nur Tackle, sondern auch die beste Beratung für Bass!
Ricos Einkäufe machten sich sofort bezahlt, denn er konnte gleich am Nachmittag mit seinem neuen geräuschlosen Lipless Crankbait einen 40+ Barsch aus dem Kraut zaubern.Warmes Wasser bedeutet langsam fischen!
Ich erinnerte mich an die Worte des Bass-Shop-Betreibers: You must fish very very slow! The water is to hot!. Das nahm ich mir zu Herzen und führte meine Köder fortan sehr sehr langsam.
Ich kann mich noch genau daran erinnern, dass ich an einer versunkenen Brücke mein Texas-Rig nach jeder Kurbelumdrehung für zehn Sekunden liegen ließ. Das war der Durchbruch, denn ich bekam direkt am Boot einen Biss und konnte wieder einen fetten Bass an Bord befördern!Letzter Tag letzter Bass!
An unserem letzten Tag blies der Wind mal wieder richtig kräftig und wir zogen uns in unseren Heimathafen zurück! Genau dort, wo ich am Abend zuvor ein paar Basse rauben gesehen hatte! Kaum waren wir angekommen, flog auch schon mein 4 Inch-Senko punktgenau vor die Schilfkante!
Ich spürte ein kurzes Zucken, wartete, bis der Fisch ein wenig Schnur nahm und setzte den Anhieb! Mir war es völlig egal, ob meine Ml-Peitsche in tausend Teile zerbricht, ich wollte diesen Fisch haben. Gott sei Dank lief alles gut und ich konnte den Bass erfolgreich landen! Nach ein paar schönen Schnappschüssen ging auch dieser Fisch wieder in den Rio Matarrana zurück! [box_image_title imageurl=“/content/uploads/18404/Frischfish-14129.M.jpg“ title=“Über Max Hinsdorf“]Max Hinsdorf lebt in Berlin und arbeitet dort als orthopädischer Schuhbauer! Klar, dass man bei solch einem Beruf, dass richtige Feingefühl zum Finess-Fischen hat. Max ist oft mit Christopher Görg und Rico auf Raubfischjagd und kennt sich gut in den Gewässern in und um Berlin aus. Wer Fragen an Max hat, der findet sein Profil in der Community von angeln.de.[/box_image_title]Abschluss unter neuen Freunden!
Am letzten Abend kamen Fynn und Tobi noch auf ein paar Bierchen vorbei. Stundenlang saßen wir in unserem kleinen Restaurant und zelebrierten die schöne BASS-Auszeit! Alles in allem: ein genialer Trip mit netten Menschen und abgefahrenen Fischen. Der nächste Urlaub ist in Planung und da rappelt es bestimmt wieder in der Kiste natürlich mit Schwarzbarsch!
Jetzt kommentieren: Welche Fragen habt ihr an Max und Rico bezüglich der ihrer Schwarzbarsch-Reise nach Spanien?
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