Das Spektrum an Hechtködern ist groß. Da gibt es Gummiköder, Wobbler, Jerks, Blinker und Spinner – um nur einige zu nennen. Der Hecht lässt sich mit so ziemlich allen erhältlichen Kunstködern zum Biss reizen. Und auch bei der Größe der Köder gibt es eine enorme Auswahl von fingerlangen Imitationen, bis hin zu waschechten Big Baits von der Größe einer Portionsforelle. Beim Hechtangeln sind viele Dinge wichtig. Wie der Ködertyp, spielt auch die Größe des Köders eine entscheidende Rolle.
7 – 12 cm: Klein und vielseitig
Bei Hechtködern sind Köderlängen von 7-12 cm schon eher kleine Formate. Wobbler, Gummiköder und auch die meisten Spinner fallen in diese Kategorie. Diese Ködergrößen bieten sich vor allem in kleineren, flacheren Gewässern an. Aber auch bei viel Angeldruck sind eher kleinere, unauffälligere Formate oft besser. Entscheidend bei kleinen Köder ist, dass sie nicht nur Hechte fangen, sondern auch maulgerechte Happen für Barsch und Zander darstellen. Wer also vielseitig angeln und andere Raubfische miteinschließen will, liegt mit kleineren Ködern wahrscheinlich richtig. In Gewässern mit gesundem Mischbestand kann man so die gesamte Räuberbande mit einem Köder beangeln. Reine Hechtköder sind solche kleinen Köder aber entsprechend eher nicht. Allerdings fressen sogar große Hechte gerne auch mal kleine Beute, respektive Köder. Um gegen solche Überraschungen gewappnet zu sein, sollte ein bissfestes Vorfach vorgeschaltet werden. Steifes Mono und Fluorocarbon in hechtsicherer Stärke funktioniert mit den kleinen Ködern eher schlecht. Solche Materialien beeinträchtigen sehr die Köderaktion. Titan mit 6-9 kg Tragkraft ist dagegen sehr dünn, unauffällig und knickfest. Es ist aber auch völlig hechtsicher und für die kleinen Köder daher am besten geeignet.
13-18 cm: Die goldene Hecht-Mitte
Je größer das Köderformat, desto enger wird der Zielfisch Hecht eingegrenzt. Köder von 13-18 cm sind für Barsche in aller Regel schon zu groß. Neben Hecht gibt es vielleicht noch Zander als Beifang, aber am Ende des Tages sind Köder dieser Größe schon ziemlich gezielte Hechtköder. Köder in diesem mittelgroßen Spektrum lassen sich dabei am vielseitigsten einsetzen und sprechen eine große Bandbreite an Hechten an. Diese Formate funktionieren auch in den meisten Gewässern. Sogar kleinere Fische haben kein Problem damit, einen 15 cm langen Köder zu attackieren oder sogar völlig zu inhalieren. Gleichzeitig wird aber schon eine für größere Fische lohnende Beute simuliert. Beim Gerät muss hier noch kein richtiges „Big Bait Besteck“ ran. Typische Hechtruten mit einem Wurfgewicht von etwa 80 g, oder bei schweren Ködern am Ende des Spektrums auch bis zu 100 oder 120g, reichen aus, um diese Ködergrößen auf Weite zu bringen und einen vernünftigen Anhieb zu setzen. Kombiniert mit Rollen der Größe 4000, einer ca. 10 kg tragenden geflochtenen Schnur und einem entsprechend bissfesten Vorfach.
> 18 cm: Auf ins Reich der Big Baits!
Großer Köder – großer Hecht: Das funktioniert tatsächlich, wenn auch nicht immer. Teilweise ist es überraschend, welche kleinen Hechte selbst 20 – 25 cm lange Köder angreifen. Köder von 19-22 cm sind schon ziemlich große Hechtköder. Echte Big Baits sind eher mindestens 23 cm lang. Richtig große Big baits können sogar bis über 40 cm groß sein. Die Beifangquote ist bei der Verwendung von echten Big Baits schon sehr drastisch reduziert und nur sehr wenige andere Fischarten als der Hecht werden solche Köder attackieren.
Köder ab ca. 23 cm gelten als „Big Baits“, die größten Köder dieser Klasse sind bis über 40 cm lang. Doch für große Hechte sind solche Beutetiere absolut kein Problem.
Den größten Vorteil spielen große Hechtköder und Big Baits wahrscheinlich in großen Gewässern wie Stauseen, Alpenseen, oder dem Bodden aus. Hier ist die fette Silhouette dieser großen Köder im Freiwasser von den Hechten leichter zu erkennen. So ein großer Köder sticht dort einfach viel deutlicher hervor als ein kleines Format und wird auch für deutlich mehr Druckwellen sorgen. Außerdem fressen Hechte in Großgewässern oft Forellen und Felchen – also große Beute. Da kommt so ein ordentlicher Happen gerade gelegen und passt perfekt ins Beutschema. Mit speziellem Big Bait Gerät und in aller Regel robusten Baitcaster-Rollen mit entsprechender Schnur lassen sich selbst Großköder noch werfen. Da beim Wurf starke Belastungen auftreten, wird hier in der Regel mit Schnüren von 16-22 kg Tragkraft gearbeitet. Als Vorfach hat sich vor allem Titan oder steifes Mono/Fluorocarbon etabliert, denn die Steifheit dieser Materialien verhindert, dass der Köder im Wurf das Vorfach einsammelt. Viele Big Baits lassen sich aber auch hervorragend vom Boot schleppen.
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