Sensationelle Rückkehr des Roten Thunfischs
Der Blauflossen-Thunfisch, auch als Roter Thun bekannt, zeigt nach Jahrzehnten wieder eine Rückkehr in die Nordsee – und möglicherweise bald auch in die Ostsee. Im Skagerrak wurden kürzlich 18 dieser Fische von Anglern gefangen, mit Satellitensendern markiert und wieder freigelassen. Die Thunfische wogen zwischen 130 und 300 Kilo. Auch im letzten Herbst wurden etwa 80 weitere Thunfische in derselben Region gefangen und markiert, wie dänische Medien berichten. Der WWF sieht darin einen großen Erfolg, da der Bestand des Blauflossen-Thuns jahrelang durch Überfischung und illegale Fangpraktiken stark geschädigt wurde.
Geschichte des Thunfischfangs in der Ostsee
Der Rote Thun war einst so häufig, dass 1929 in Skagen, der nördlichsten Stadt Dänemarks, sogar eine Thunfischfabrik eröffnet wurde. Sportfischer aus Großbritannien reisten nach Dänemark, um diese Fische im Skagerrak und Kattegat zu fangen. In Kopenhagen wird das Skelett eines Blauflossen-Thunfischs ausgestellt, der um 1880 in der dänischen Ostsee gefangen wurde. Auch in deutschen Gewässern gab es ähnliche Fänge: Ein Thunfisch wurde 1962 in der Hohwachter Bucht bei Kiel gefangen, und sein Schädel kann heute im Zoologischen Museum Kiel besichtigt werden.
Warum kehrt der Thunfisch zurück?
Der Rückgang des Blauflossen-Thuns in den 1960er Jahren wird vor allem auf Überfischung und veränderte Umweltbedingungen zurückgeführt. Warum die Fische nun wieder vermehrt in die Region zurückkehren, bleibt unklar, doch Experten vermuten, dass Schutzmaßnahmen und die Zunahme der Bestände im Ostatlantik und Mittelmeer eine Rolle spielen.
Ein Blick in die Zukunft
Mit der Zunahme der Thunfischpopulation in der Nordsee, im Skagerrak und Kattegat wächst die Chance, dass einige dieser Fische als Irrgäste auch in die Ostsee vordringen – möglicherweise bis nach Mecklenburg-Vorpommern. Allerdings bleibt die Ostsee für diese großen und schnellen Schwimmer ein eher ungeeigneter Lebensraum, und die Laichgebiete befinden sich weiterhin im Mittelmeer und Golf von Mexiko. Ob es also in Zukunft wieder einen regelmäßigen Aufenthalt des Blauflossen-Thunfischs in der Ostsee geben wird, bleibt fraglich.
Quelle:BILD/WWF
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