Hechtangeln – Der Scharkanten-Lift

Scharkanten in Flüssen und Seen sind wahre Raubfischmagneten. An Stellen, an denen sich die Wassertiefe schlagartig ändert, finden sie Deckung und Nahrung und sind deshalb super Angelstellen! Dumm nur, wenn man die Scharkante nur vom Ufer aus erreichen kann. Bietet man den Köder am Grund an, so wird die Scharfkante ganz schnell zur „Scharfkante“, die – vor allem, wenn sie mit Muscheln besetzt ist – mit geflochtener Schnur kurzen Prozess macht. Hier hilft der Scharkanten-Lift!

Bild: tp

So sieht der Scharkanten-Lift aus. Damit die Korkscheibe leicht die Schnur hoch gleitet, drückt man am besten eine Durchlaufperle hinein. Das Blei darf ruhig über der Tragkraft der Pose liegen.

Schnurschonend über die Kante

An einer reinen Posenmontage verdriftet der Köderfisch schnell aus der gewünschten Position. Aber es gibt eine Methode, bei der man Grund- und Posenangeln so kombiniert, dass der Köderfisch optimal angeboten wird: Der Scharkanten-Lift! Die Zeichnung erklärt die Montage. Mittels einer Korkscheibe wird der Köder an einem Seitenarm auf der Hauptschnur empor geliftet, so dass er über Grund schwebt. Das können bis zu 2 m sein, zuzüglich der Vorfachlänge. Gestoppt wird der Lift durch einen Stopperknoten. Wichtig hierbei: Auch der Köderfisch muss auftreibend sein! Das erreicht man durch das Einführen von z. B. einem Balsaholzstab (trockener Holunder geht auch). Luft einzuspritzen bringt wenig, die wird durch den Wasserdruck schnell wieder aus dem Fischkörper gedrückt.

Bild: tp

Zum Auswerfen braucht es Kraft und eine starke Rute. Hier ist es eine Brandungsrute

 

Bild: tp

So sieht der Scharkanten-Lift aus. Damit die Korkscheibe leicht die Schnur hoch gleitet, drückt man am besten eine Durchlaufperle hinein. Das Blei darf ruhig über der Tragkraft der Pose liegen.

Starke Ruten

Der fertige Scharkanten-Lift ist ein ziemliches „Geschleuder“: Die dicke Pose, das schwere Blei, der meist noch schwerere Köderfisch und die bis zu 2 m lange Gesamt-Montage verlangen zum Auswerfen nach einer sehr kräftigen und langen Rute. Ideal sind Brandungsruten um die 4 m mit einem Wurfgewicht ab 150 g. Mit so einer Rute lässt sich der Lift bis zu 30 m weit werfen.Die Pose sollte eine Durchlaufpose sein, weil die auch bei schwacher Strömung noch zuverlässig an der Oberfläche steht. Ihre Tragkraft sollte zwisc hen 25 und 40 g liegen. Leichtere Modelle eignen sich zum Angeln mit kleineren Köfi und zum Amngeln an flachen Scharkanten.

Die Rute wird auch nicht flach abgelegt, sondern steht steil im Rutenhalter, damit so wenig Schnur wie möglich im Wasser liegt.Nach dem Auswerfen legt man die Rute ab und wartet ein paar Minuten, während der die Korkscheibe den Seitenarm mit dem Köfi nach oben drückt. Erst dann bringt man ein wenig Spannung auf die Schnur, indem man sie etwas einkurbelt. So steht der Köderfisch in der eingestellten Tiefe und wird dort von der Strömung bewegt (ganz nebenbei: bei einem meterhoch über Grund schwebenden Köderfisch haben gierige Krebstiere wie z. B. Wollhandkrabben nur noch wenig Chancen, ihn zu zerlegen!).

 

Grob nur auf den ersten Blick

Nun mutet die ganze Montage ziemlich grob an, doch das täuscht: Die Pose zeigt Bisse zuverläsig an, und die gesamte Montage ist so elastisch, dass der Raubfisch problemlos mit dem Köfi ein Stück weit schwimmen kann. Ohnehin wäre das beim Raubfischangeln kein Problem: Ein hungriger Barsch, Hecht oder gar Wels sieht nur den Köfi als leichte Beute und schnappt zu. Große Raubfische gehen dann mit der gesamten Montage auf „Wanderschaft“. Ein Barsch dagegen schafft das oft nicht: In diesem Fall aber fängt die Pose an, aufgeregt zu wippen!

Bild: ds

Der erste Fisch beim Testangeln war ein Barsch, dem wenig später der Hecht folgte.


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