Damit der Stör in niedersächsischen Flüssen wieder heimisch wird, ließ es sich Ministerpräsident McAllister nicht nehmen, selbst beim Besatz mitzuhelfen. Im Rahmen eines Festakts entließ er in Oberndorf den eintausendsten Stör in die Oste.
Der bei uns verschollene Europäische Stör (Apicenser sturio) wird zunehmend der Star unter den Fischen, die, verschwunden wie er, in unsere Gewässer zurück geholt werden. Vorläufiger Höhepunkt war Mitte September ein Festakt in Oberndorf an der Oste. Eigens für den Stör war Niedersachsens Landesvater, Ministerpräsident David McAllister (CDU), angereist, um den eintausendsten Jungstör dort einzusetzen, wo vor einem Jahrhundert noch viele der bis über 2 m großen Riesen erbeutet wurden. Er vergaß nicht auf die lange Rückkehr-Wartezeit hinzuweisen, denn der jetzt 20 cm lange Fisch braucht im Meer mindestens 10, manchmal 15 Jahre, um als Riese wieder in die Oste zu kommen. Es gab ein großes Gedränge, alle wollten bei dem historischen Festakt dabei sein. Die feierliche Rede des Ministerpräsidenten wurde ergänzt durch Ansprachen des Oberndorfer Bürgermeister Detlef Horeis, dem Vorsitzenden der Ostepacht-gemeinschaft und Sprecher der ARGE Wanderfische-Oste, Wolfgang Schütz und dem Ziehvater und Seele des Störprojektes, Dr. Jörn Geßner vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei in Berlin. Jeder konnte für 5,- eine Patenschafts-Urkunde für einen der weiteren kleinen Besatzstöre erwerben und so seine Verbundenheit mit dem Projekt zeigen. Umrahmt wurde alles durch den vielstimmigen Kinderchor der Kiebitzschule/Oberndorf, die mahnend sangen: Nach dieser Erde wäre da keine, die eines Menschen Wohnung wär! Darum Menschen achtet und trachtet dass sie es bleibt. Auch der Stör muss bleiben, dafür sorgen weitere baldige Besatzaktionen im Elbe-Einzugsbereich, so in Bleckede, in die Mulde und in die Havel.