Auf leisen Sohlen: Pirschangeln auf Forelle

Jeder kennt sie – die Ufer-Forellen! Diese Fische halten sich meist abseits vom Hauptschwarm des Forellensees direkt vor unseren Füßen auf, oft gleich unter der Wasseroberfläche. Sind diese Forellen unfangbar? Auf keinen Fall – meint Fabian Frenzel. Man muss sich ihnen nur äußerst vorsichtig nähern, wie ein Jäger auf der Pirsch.

Fabian Frenzel schleicht sich an

Bild: W. Krause

So geht „stalken“: Fabian Frenzel schleicht sich an den Forellen-Spot an.

Ufer-Forellen haben meist nichts mit dem Hauptschwarm im Forellensee zu tun. Sie haben andere Verhaltensweisen als ihre Artgenossen. Ähnlich wie in freier Wildbahn besetzen sie ein permanentes Revier, in dem sie sich dauerhaft aufhalten oder in das sie immer wieder zurückkehren. Dort sind sie zu fangen – beim Pirschangeln auf Forelle.

Fabian Frenzel beim Pirschangeln auf Forelle

Bild: W. Krause

Forellen, die dicht am Ufer ihr Revier haben, sind meist Einzelgänger und entsprechend scheu.

Standorte der Ufer-Forellen

Am Gewässerrand finden die Fische leichter Schutz als in den offenen Wasserflächen des Forellensees. Die Nähe von Wasserpflanzen wie Schilf oder überhängendes Gras, Büsche, aber auch Wurzeln oder Bäume bieten sich als Standort an. Hier fallen die einzelgängerischen Forellen nicht so leicht auf und können zudem schnell in einen Unterstand flüchten. Die Pflanzen spenden zusätzlich Schatten, was gerade an sonnigen Tagen deutlich angenehmer für die Fische ist.

Ufer-Forelle wird gefangen

Bild: W. Krause

Der Augenblick der Wahrheit. Diese Ufer-Forelle scheint Interesse an dem vorsichtig abgesenkten Köder zu haben. Kurz darauf hängt die neugierige Forelle am Haken.

Leise anschleichen beim Pirschangeln auf Forelle

Um die scheuen Fische im Uferbereich nicht zu verschrecken, sollte man sich ihnen nur äußerst leise und vorsichtig nähern. Selbst kleinste Erschütterungen durch zu lautes Auftreten können bei den Forellen einen Fluchtreflex auslösen. Im nächsten Augenblick sind sie blitzartig verschwunden und man kann nur noch einen Schwall im Wasser erkennen.

Deshalb sollte man jede Deckung im Uferbereich nutzen, um möglichst dicht an die Fische heranzukommen und seine Montage sicher und zielgenau zu platzieren. Dabei ist es wichtig, die Sonne im Blick zu behalten. Wenn die Fische den Schatten des Anglers sehen, sind sie garantiert verschwunden. Deshalb ist es wichtig, wenn man sich dem Standplatz einer Ufer-Forelle gegen die Sonne nähert. Alle Bewegungen sollten möglich ruhig und langsam sein. Auch eine gebückte Haltung, um die Körpergröße zu verringern, kann nicht schaden.

Angler beim Spotwechsel

Bild: W. Krause

Fabian traf an diesem Tag nur wenige Angler am Forellensee der Fischerhütte in Winzenburg. Gut für ihn – denn so waren einige Stellen frei und er konnte viele Plätze beangeln. Je mehr Uferfläche man befischt, desto mehr Forellen können natürlich „gestalkt“ und am Ende des Tages auch gefangen werden. Deshalb lohnt es sich, nur das nötigste Material einzupacken, um mobil zu bleiben. Und das sind: Neben Rute mit Rolle natürlich Köder (hier Bienenmaden), Kescher und ein Totschläger mit integriertem Hakenlöser (auf dem Foto im Kescher liegend).

Pirschangeln auf Forelle: Montage und Köder

Ufer-Forellen lassen sich prinzipiell mit allen gängigen Köder fangen. Hierbei unterschieden sie sich nicht von den Fischen im Schwarm des Freiwassers. Ob aktiv mit Naturködern und stationär oder aktiv mit Spoon oder Gummi, entscheidet jeder Angler selbst. Ich habe allerdings einen klaren Favoriten. Meine erste Wahl ist die Pilot-Montage. Auf einem circa 1,5 m langen Fluorocarbon-Vorfach montiere ich eine Pilotkugel und einen kleinen T-Sinker von 0,5 g Gewicht. Komplettiert wird die Montage mit einem stabilen, dünndrahtigen Haken.

Pose und Bienenmade

Bild: W. Krause

Fabians Lieblingsköder ist eine einzelne Bienenmade am feindrahtigen Haken. Seine einfache Montage besteht aus einem Piloten und einem verschiebbaren T-Sinker als Gewicht.

Mit der Bienenmade zur Ufer-Forelle

Als Köder eignen sich ganz klassisch Bienenmaden. Sie gelten nicht umsonst als hervorragender Köder beim Forellenangeln. Selbst die besonders scheuen und cleveren Uferforellen haben diesen Köder zum Fressen gerne. Manchmal reicht es aus, den Köder direkt in Fischnähe zu platzieren und einfach zu warten.

Angler beim Keschern einer Forelle

Bild: W. Krause

An bewachsenen Ufern kann man sich leicht mit seiner Schnur verfangen. Um die Distanz zu den Fischen besser zu überbrücken, darf die Rute gerne einen Tick länger ausfallen. 3,60 bis 3,90 m sind ideal. Mit solch längeren Ruten können die Forellen auch besser gedrillt und von möglichen Hindernissen ferngehalten werden.

Flexibel mit der Pilot-Montage

Der große Vorteil meiner einfachen Montage ist ihre unglaubliche Flexibilität. Durch das blitzschnelle Verschieben des T-Sinkers zum Piloten können alle Wassertiefen punktgenau befischt werden. Zudem kann ich unterschiedliche Absinkgeschwindigkeiten erzielen. Beißen die Fische eher aus Reflex und wollen eine schnell abfallende Bienenmade oder schauen sie sich den Köder lange an, bevor sie ihn aufnehmen? All das kann ich per Montage beeinflussen.

Wurde die Tiefe gefunden, auf der sich die Fische aufhalten, kann ich die Bienenmade direkt vorm Maul der Forelle präsentieren. Das ist dann der Moment, wo der Puls schneller schlägt. Bis sich die Spannung hoffentlich in einem rasanten Biss auflöst!

Angler mit Forelle im Kescher

Bild: W. Krause

Fabi hat die Forelle sicher im Netz.

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