Stephan Gockel, Kunstköder-Experte und Dropshot-Fan
Fünf Raubfisch-Profis verraten Euch hier ihre Tricks und Kniffe fürs Fischen mit dem Dropshot-Rig!
Experte 1:
Stephan Gockel, Kunstköder-Experte und Dropshot-Fan
Haken: Leicht, stabil und superscharf
Ein Dropshot-Haken sollte den Spagat zwischen Leichtigkeit und Stabilität meistern. Das Gewicht des Hakens sollte nicht den Köder wie ein Jig nach unten ziehen, doch trotzdem darf er nicht zu leicht aufbiegen. Da ich in der Regel alle Köder bis 15 Zentimeter Länge beim Dropshot-Fischen nose-hooked anbiete, muss er außerdem recht kurzschenklig mit einem verhältnismäßig weiten Bogen sein. Eine genaue Hakengröße lässt sich nicht festlegen, da die Größenangaben der Haken verschiedener Hersteller unterschiedlich ausfallen. Ich halte meine Köder einfach an das jeweilige Hakenmodell und entscheide nach Gefühl. Dass die Haken ultra scharf sein sollten, versteht sich übrigens von selbst.
Experte 2:
Loic Corroyer, Redakteur der Anglerzeitschrift Le Pêcheur de France
Jahreszeit: Methode für Extremsituationen
Das Dropshotten mit Mini-Ködern ist eine Methode, die ich bei extremen Wetterbedingungen einsetze. Raubfische lassen sich recht einfach fangen, wenn sie aktiv auf Nahrungssuche sind. Umso schwieriger ist dies aber, wenn sie träge sind. Das ist vor allem dann der Fall, wenn extreme Wetterbedingungen herrschen, zum Beispiel bei großer Hitze und in langen Kälteperioden. Beim Dropshotten kann ich Spots lange und präzise abangeln und die Fische direkt an ihren Standplätzen fangen. Dabei halte ich die Montage möglichst fein und unauffällig und benutze kleine bewegliche Köder zwischen 2 und 5 Zentimetern Länge wie die Gulp Alive Minnows von Berkley oder den Vibra Minnow von Mars.
Experte 3:
Sjoerd Beljaars, Redakteur des Raubfisch-Magazins Rovers
Vorfach: Pluspunkte fürs Fluorocarbon
Beim Dropshotten verwende ich am liebsten ein Fluorocarbon-Vorfach. Alternativ dazu könnte man auch ein Stück Monofil-Schnur nehmen. Ich entscheide mich aber für das Fluorocarbon, weil es etwas abriebfester ist. Das ist vor allem beim Angeln über Steinpackungen oder steinigem Untergrund von Vorteil. Dass Fluorocarbon unter Wasser nahezu unsichtbar ist, finde ich gar nicht so wichtig, weil ich meist in trüberem Wasser auf Zander dropshotte. Beim Angeln auf Barsch in klarerem Wasser ist die Unsichtbarkeit des Fluorocarbons natürlich ein erheblicher Pluspunkt. Schließlich ist Fluorocarbon zudem auch etwas steifer. Ich glaube, dass diese Eigenschaft meiner Köderpräsentation zugute kommt.
Experte 4:
Sean-Paul Perez, Redakteur und Kunstköder-Experte.
Natur PUR: Der Joker für schwierige Tage
An vielen Tagen ist das Dropshotten mit kleinen Gummifischen eine Bank für Barsche doch Ausnahmen bestätigen die Regel! Wenn die Bedingungen schwierig sind, beispielsweise an Gewässern mit hohem Angeldruck, verlasse ich mich auf frische Tauwürmer. Die Erfahrung hat gezeigt, dass selbst vorsichtige Großbarsche gerne einen natürlichen Snack ohne Mistrauen zu sich nehmen. Das Blei wird auf dem Grund abgesetzt und der Köder mit sanften Schlägen, Zittern und Rucken vorsichtig zum Leben erweckt. Um die Fehlbissquote zu reduzieren können längere Tauwürmer halbiert werden. Ebenfalls entscheidend ist die Verwendung einer feinen Montage je unauffälliger, desto fängiger!
Experte 5:
Stefan Berger, Kunstköder-Experte
Köder: Kleine Gummis mit Wackelschwanz
Beim Dropshotten mit Miniködern ist alles eine Nummer feiner. Neben dem Vorfach und dem Haken gilt das auch für die Bewegungen, die der Köder aussendet. Darum bevorzuge ich besonders schlanke Modelle mit V-Tail oder Pin-Tail. Sie produzieren mit ihrem Schwanzende feinste Mikro-Schwingungen, die kleine Brutfische oder Wasserinsekten perfekt imitieren. Natürliche Designs haben in der Regel die Nase vorn, jedoch haben mich Schockfarben schon vor so manchem Schneidertag bewahrt. Die Gummi-Mischung kann bei diesen Ködern ruhig etwas härter ausfallen, damit sie auch mehrere Attacken überstehen. Schließlich haben Raubfische jeder Größe die Minis zum Fressen gern.