Nikotin belastet Gewässer: Zigarettenkippen schaden doppelt

Nikotin belastet unsere Flüsse

Zigarettenkippen am Ufer oder in der Kanalisation geben bei Regen rasch Nikotin ins Wasser ab. Bereits nach 30 Minuten ist rund die Hälfte des Nikotingehalts gelöst. Im Sommer 2019 untersuchte ein Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB)-Team 23 Berliner Gewässer. Nach Regen stiegen die Nikotinwerte in fast allen Gewässern an, in den Kanälen sogar um das 16-Fache. Besonders betroffen war der Teltowkanal mit Spitzenwerten von bis zu 1.470 Nanogramm pro Liter – weit über der Unbedenklichkeitsschwelle von 400 Nanogramm für Wasserorganismen.

Zigarettenstummel fördern giftige Cyanobakterien

Es ist bereits bekannt, dass Nikotin und andere Inhaltsstoffe von Zigarettenkippen verschiedene Wasserorganismen wie Fische, Weichtiere, Krebstiere und Phytoplankton schädigen können, indem sie das Überleben, das Wachstum, die Mobilität oder die Entwicklung beeinträchtigen.

Eine weitere unerwartete Folge: Die Schadstoffe aus den Kippen hemmen Parasiten, die normalerweise das Wachstum von giftigen Cyanobakterien eindämmen. Dadurch können sich die Bakterien ungehindert ausbreiten und giftige Blüten bilden, die Gewässer für Freizeitnutzung und Trinkwassergewinnung

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