Schwere Jigköpfe: Dicke Murmeln, krasse Bisse!

Wie schwer dürfen Jigköpfe sein? Sind immer kleine und leichte Jigköpfe besser? Oder können es auch mal richtig dicke Murmeln sein? Johannes Dietel hat da so seine Erfahrungen gemacht.

Bild: J. Dietel

Nicht immer ist leichter besser – bei den Jigköpfen darf es auch mal richtig "rumsen".

Die Frage, ob schwere oder leichte Jigköpfe, war in der Vergangenheit schnell beantwortet: „So leicht wie möglich. So schwer wie nötig!“ Die ehemals gültige Zauberformel für den Gummifisch-Erfolg ist inzwischen aber überholt. Manchmal müssen die Köder tatsächlich so leicht sein, dass sie kaum am Grund ankommen, damit die Barsche sie im Zeitlupen-Modus attackieren können. Manchmal darf es aber auch mal richtig hämmern. Und ich möchte Euch erklären, warum es teilweise wirklich sinnvoll ist, auch mal 5 oder 10 g mehr vors Gummi zu schalten und die Absinkphase des Gummis dadurch bewusst zu beschleunigen.

Bild: J. Dietel

Die Taktik ging auf: Dieser Barsch hat sich den überbleiten Gummifisch geschnappt.

Schwere Jigköpfe: Argumente fürs Übergewicht

Reaktionsbiss: Je weniger Zeit ein Barsch hat, einen Köder zu inspizieren, desto schneller muss er sich entscheiden. Wobei viele Attacken auf schnelle Gummis keinem plötzlichen Heißhunger-Gefühl geschuldet sind, sondern aus einem Reflex resultieren. Gummi schießt durchs Wasser. Gummi prallt neben Barsch auf. Barsch reißt Maul auf. Weg ist das Ding.

Aggressives Köderspiel: Je mehr Gewicht am Köder hängt, desto hochfrequenter schlägt das Schwänzchen aus. Barsche reagieren oft sehr gut auf diese Schwingungen. Das ist eine Art Reiz-Überdosis für abgebrühte Fische.

Knall-Effekt: Wenn eine fette Murmel auf Steine oder Muscheln prallt, erzeugt das mehr Sound als ein soft auftreffender Shad am leichten Jig. Spätestens vom Texas-Rig und den Rasselwobblern wissen wir, dass der Ton oft die Musik macht.

Sediment-Wolken: Beim Aufprall einer amtlichen Barsch-Murmel wird speziell auf sandigem Grund (aber auch sonst) immer etwas Sediment aufgewirbelt. Selbiges können die Barsche immer dann beobachten, wenn Artgenossen Krebse vom Grund picken. So ein überschwerer Shad, der auf den Grund aufsetzt, wird also mit Nahrungsaufnahme gleichgesetzt.

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Schnelle Führung für schnelle Köder

Damit die Köder allem Übergewicht zum Trotz noch abheben, um dann sehr schnell fallen zu dürfen, müssen sie mit Schwung vom Boden gelöst werden. Alleine über die Rolle bekommt man das nur schwer hin, wenn schwere Jigköpfe an der Schnur hängen. Insofern muss auch die Rutenspitze eingesetzt werden. Ich reiße selbige aus der Horizontalen hoch und betätige gleichzeitig die Rolle. Andere würden evtl. die Rute steil anstellen und aus dieser Position heraus jiggen. So oder so: Überschwer bringt’s!


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