Winter-Menü für Hechte: Variationen mit Köderfisch

Der Winter gehört zu den besten Jahreszeiten für Hechtangler. Gerade jetzt lohnt es sich, auf Großhechte zu fischen. Da sich aber die großen Hechte umso weniger rühren, je kälter das Wasser ist, gehört das Angeln mit dem ruhig im Wasser hängenden toten Köderfisch zu den besten Methoden. Doch wie ködert man den Fisch am besten an? Hier finden Sie die richtigen Tipps!

Bild: Hartwich

„Im Raureif zu Hechte wir zieh’n…“: Ruhige, kalte Wintertage sind genau richtig, um den Hechten mit echten Köfi auf die Schuppen zu rücken.

Die Rückenköderung und aufgezogene Rückenköderung

In stehenden Gewässern ist die Rückenköderung ein sehr gute Wahl. Der Köfi kann flexibel von kurz unter der Wasseroberfläche bis zum Grund mit der Pose angeboten werden. So hängt der Köder natürlich waagerecht im Wasser. Allerdings schwimmt er dann kieloben, denn Schwimmblase und Gewicht des Hakens drehen den Köderfisch auf den Rücken. Das macht aber gar nichts, denn dem Hecht ist es herzlich egal, ob der Fisch aufrecht schwimmt oder auf dem Rücken.Der Drillingshaken wird unter der Rückenflosse des Köderfisches eingestochen und mit einer Gummiperle von 4 bis 6 mm Durchmesser – abhängig von der Hakengröße – gesi-chert. So hält der Köfi beim Werfen besser am Haken. Das Auswerfen sollte aber den-noch mit Gefühl geschehen, und Weitwürfe sind sowieso nicht möglich: Die Aufhängung des Köderfisches ist zu sperrig!

Bild: aw

Einfach hängt am besten: Die Rückenköderung ist zum Posenangeln ideal.

 

Bild: aw

Aufgezogene Rückenköderung. Das Stahlvorfach wurde in diesem Falle durch das Maul heraus geführt.

Die Lippenköderung

Die Lippenköderung ist in stehenden und fließenden Gewässern einsetzbar. Im See sollte man den Köfi aber immer ein bisschen bewegen, z. B. indem man gelegentlich leicht an der Schnur zupft oder ihn gar schleppt. Der Ha-ken wird – der Name sagt’s – durch die Lippe geführt und ebenfalls mit ei-ner Stopperperle gesichert. Der Köfi kann an einem großen Einzelhaken oder an einem Drilling angeboten werfen, und die Anköderung ist sowohl an der Posen- als auch an der Grundmontage anwendbar.

Bild: aw

Lippenköderung: Eine Gummiperle (Pfeil) sichert den Köderfisch davor, im Wurf vom Haken geschleudert zu werden.

Die aufgezogene Kopfköderung

Aufgezogene Kopfköderung, komplett mit Montage. Bei dieser Köderung sollte man dem Hecht etwas Zeit geben, den Köderfisch maulgerecht zu drehen, damit die Haken besser fassen.

Auftriebskörper (Korkstücke), die man ins Weidloch oder Maul schiebt, heben den Köderfisch vom Grund.

Den Köderfisch auf den Haken aufzuziehen, ist eine der sichersten Methoden beim Hechtfischen. Er übersteht Weitwürfe und kann sowohl am Grund als auch an der Pose angeboten werden. Und so wird es gemacht: Der Drilling wird im Rücken direkt hinter dem Kopf des Köfi eingehakt. Dann schiebt man die Ködernadel hinter dem Drilling in den Köfi und bis zur Schwanzwurzel durch, klinkt das Vorfach ein und zieht es durch den Fisch.Warten Sie bei dieser Montage bei einem Biss nicht zu lange: Der Hecht schluckt seine Beute mit dem Kopf voran. Eine Wartezeit von einer oder zwei Minuten reicht völlig.

Die Montagen

Die Posenmontage

Die Pose dient dem Hechtangler als Bissanzeige und Beförderungsmittel des toten Köfi. Die Tragkraft sollte zwi-schen 15 und 35 g liegen, je nach Köfi-Größe und Einsatzbereich. Prinzipiell sollte man die Pose immer so fein wie möglich wählen. Gute Erfahrungen habe ich mit Laufposen gemacht, weil sie einfach zu montieren sind und ausge-zeichnete Wurfeigenschaften haben. Zudem kann man die Posenart in jeder Wassertiefe einsetzen. Das Stahlvorfach sollte 50 bis 70 cm lang sein.

Bild: awrs

Stabile Posen: Köfi-Hecht-Posen haben meistens Tragkräfte zwischen 15 und 40 g. Das heißt aber nicht, dass sie besonders unsensibel sind. Sie zeigen jeden Hechtzupfer an.

Die Grundmontage

Eine einfache Grundmontage besteht aus einem Feederboom mit Grundblei. Wichtig ist das Gewicht des Bleies, das zwischen 50 und 80 g liegen sollte. Auch hier beträgt die Vorfachlänge bis 70 cm. Tipp: Etwas Kork oder Styropor in den Köfi-Körper geschoben, lässt ihn auftreiben, so dass ein Hecht ihn besser wahr nehmen kann.

Bild: aw

Feederboom mit Grundblei hält den Köfi sicher am Grund.

Monofile oder geflochtene Schnur?

Eigentlich hat die Monofile beim Hechtfischen nur Vorteile. Der wichtigste Vorteil ist die gute Dehnung, mit der sie Schläge und Sprünge im Drill abpuffern kann. Denn die allermeisten Hechte werden auf eher geringe Entfernungen gefangen. Und wenn dann keine gute Rollen-Bremse in Zusammenarbeit mit der Monoschnur die heftigen Kapriolen abfedern kann, droht Hechtverlust! Wer zudem Schnüre von 0,30 bis 0,35 mm Durchmesser fischt, ist immer auf der sicheren Seite.

Warum Grundangeln auf Hecht?

Große Hechte sind oft sehr träge – gerade bei kaltem Wasser. Sie jagen nur, wenn es unbedingt sein muss. Einen am Grund angebotenen Köfi riecht ein Hecht und kann ihn sozusagen „en passant“ mitnehmen. Aber der Hecht ist beileibe kein Draufgänger, der sich wild auf den Köfi stürzt – ganz im Gegenteil: Es kann schon echt nervtötend sein, zu beobachten, wie vorsichtig der Hecht sich der vermeintlichen Beute nähert, sie umkreist, sie vielleicht sogar anbläst und dann doch nicht zupackt. Gehen Sie einfach mal auf Youtube auf den Kanal des Briten „The Ginger Fisherman“ ein, der solche Attacken unter Wasser gefilmt hat …Beim Grundangeln sollte die Schnur immer gestrafft sein. Ein Einhänger unter der geöffneten Rolle ist deshalb unentbehrlich. Im Fluss setzt man stattdessen den Freilauf ein.Die Ruten sollten beim Hechtangeln mit Köfi nicht zu hart sein, um den Fisch im Drill nicht zu verlieren. Längen von 3,30 bis 3,60 m und mit einem Wurfgewicht von 80 bis 120 g sind ideal.

Hechte mit Köfi: Standfoto aus einem Youtube-Video von „The Ginger Fisherman“. Für Hechtangler sind diese Movies absolut „nervenzerfetzend!“Foto: tp


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