Winter-Taktik für dicke Döbel

Schneegestöber, Dauerfrost und Eis: Döbel haben damit kein Problem, sie sind das ganze Jahr über aktiv. Wer sich jetzt allerdings mit den Dickköpfen anlegen möchte, muss umdenken und etwas anders als im Sommer auf die Pirsch gehen.

Döbel im Schnee

Bild: E. Hartwich

Auch im Winter ist mit kapitalen Fischen zu rechnen - man muss nur angeln gehen.

Viele Bäche und schnell fließenden Flüsse bleiben auch in ganz harten Wintern eisfrei, sodass Angeln auf jeden Fall möglich ist – auch bei Randeis. Allerdings herrscht in den meisten Gewässern jetzt ein Spinnangelverbot: Raubfischschonzeit! Was bleibt, ist das Ansitzangeln. Aber das ist auf den Allesfresser Döbel auch sehr spannend.

Wo stehen jetzt die Döbel?

Im Spätherbst  verlassen die Dickköpfe ihre flachen und schnell fließenden Sommerplätze und suchen neue Standorte auf. Bevorzugt halten sie sich jetzt in tieferen und langsam fließenden Gewässerabschnitten auf. Nach solchen Stellen sollten Sie Ausschau halten: tiefe Gumpen, Strömungskanten, Flussmündungen, Altarme und Bereiche unterhalb von Wehren oder Rauschen. Es ist immer hilfreich wenn Sie Ihre Angelstellen vorher ausloten und die genaue Tiefe ermitteln.

Winter-Taktik für dicke Döbel: Mit der Posenrute auf die Pirsch?

Die meisten Gewässer sind bei den widrigen Verhältnissen, wie wir sie zurzeit erleben, nicht sehr stark frequentiert – daher sind die Fische auch sehr schreckhaft. Hartes Auftreten, knackendes Eis oder laute Platscher im Wasser verschrecken die Fische schnell. Und gerade der Döbel gehört wohl zu den misstrauischsten Weißfischen weit und breit. Schleppen Sie deshalb so wenig „Grödel“ wie möglich mit ans Wasser, bewegen Sie sich unauffällig und achten darauf, dass Ihr Schatten nicht auf das Wasser fällt.

Welches Gerät brauche ich zum Döbelangeln im Winter?

Die optimale Posenrute zum Döbelangeln ist ungefähr 4,00 Meter lang, nicht zu schwer und mit relativ großen und wenigen Rutenringen besetzt – die vereisen nämlich nicht so schnell. Einige Fachgeschäfte führen diese Ruten unter dem Namen Bologneserute andere nennen sie einfach nur Posenrute. Mittlere Stationärrollen, bespult mit einer 0,18er oder 0,20er Hauptschnur sind angebracht, denn auch im Winter haben Döbel richtig Dampf. Natürlich darf ein langstieliger Kescher auch nicht fehlen – bei Randeis wird das Landen eines Fisches sonst sehr ungemütlich.

Die richtige Montage

Im Winter stehen die Döbel am Grund – dort sollte der Köder jetzt auch präsentiert werden. Schlanke und am besten durchsichtige Posen mit einer Tragkraft zwischen 2 bis 4 g sind in klaren Gewässern angebracht. Spezialisten angeln mit so genannten „Avon-Posen“  oder gleich mit so genannten „Chubbern“ – Döbelposen, die ihren Namen nach dem englischen Begriff für Döbel – „chub“ – haben. Mit einer Punktbebleiung wird der Köder auf Tiefe gehalten. Tipp: Fischen Sie ein kürzeres Vorfach als im Sommer, sonst flattert der Köder zu sehr in der Strömung.

Der Köder

Hühnchenleber als Würfel angeködert

Bild: AW

Hühnchenleber als Würfel angeködert.

Hühnerleber, Frühstücksfleisch und saftige Mistwürmer bringen im Winter Döbel auf Trab. Die fleischigen Happen ködert man am besten in kleinen Stückchen an – dann riechen sie noch intensiver – An einigen Gewässern sind auch normale Maden oder sogar Bienenmaden ein Versuch wert. Auch Brot ist ein toller Döbel-Köder. Bei nur wenigen Grad unter Null, sind auch die Döbel nicht mehr allzu sportlich. Langsam fischen und an die Stellen herantasten, das ist richtige Winter-Taktik. Die Pose sollte auf keinen Fall mit der Strömungsgeschwindigkeit am Angelplatz vorbeizischen, sondern immer verzögert gefischt werden. Pausen, in denen man die Drift aufstoppt, lassen den Köder etwas nach oben steigen – das löst oftmals einen Beißreflex bei den Dickköpfen aus. In der Regel kommen die Bisse in den ersten Driften – ist das nicht der Fall geht’s weiter flussab zum nächsten Spot.

Avon-Posen

Bild: AW

Avon-Posen und ihre Abkömmlinge, die so genannten“ Chubber“ (die 3 klaren Posen), sind zum Döbel-angeln ganz besonders gut geeignet.


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