Der Bluefish, auch Blaubarsch genannt (wissenschaftlich bekannt als Pomatomus saltatrix), ist ein faszinierender Raubfisch. Er kommt fast weltweit in den warmen Meeren der Tropen und Subtropen vor. In Europa findet man diesen Fisch im Mittelmeer, Schwarzen Meer, sowie besonders im Westatlantik; inklusive der Inseln Azoren, Madeira und der Kanaren. Die beste Zeit für das Angeln auf Bluefish ist im späten Frühling bis zum frühen Herbst; je nach Revier kann aber fast ganzjährig auf diesen Fisch geangelt werden.
Blaubarsch: Scharfe Zähne wie ein Piranha!
Bluefish sind für charakteristische scharfe Zähne bekannt. Das fiese Gebiss hat ihnen in Australien sogar den Namen „Tailor“ (zu Deutsch: „Schneider“) eingebracht. Die Zähne des Bluefish sind auf den ersten Blick ziemlich gut im Maul des Fisches versteckt und nicht einmal übermäßig groß.
Doch lassen Sie sich nicht täuschen: Durch die dreieckige Form (ähnlich wie bei Piranhas) und die Anordnung der messerscharfen Zähne, kombiniert mit einem sehr kräftigen Biss, wird das Maul eines Blaubarsches zu einer tödlichen Falle für Beutetiere (oder Anglerfinger)! Blaubarsche können selbst sehr große Beutefische mit einem Biss komplett durchtrennen. Dagegen sieht jeder Hecht alt aus … Blaubarsche haben eine stromlinienförmige Körperform, etwa wie ein Rapfen. Ihre Oberseite ist blaugrün gefärbt, während die Unterseite silbrig-weiß ist, was ihnen eine hervorragende Tarnung in ihrem natürlichen Lebensraum verleiht. Bluefish können bis über 1 Meter lang werden und ca. 14 kg wiegen, wobei die meisten gefangenen Exemplare eher zwischen 1 und 5 kg liegen.
Bluefish im Visier: Tackle und Technik
So fangen Sie „Räuber-Scharfzahn“
Blaubarsche lassen sich mit verschiedenen Techniken beangeln. Eine der beliebtesten Methoden ist das Spinnfischen. Buchten, Häfen, Steilküsten, aber auch Sandstrände sind geeignete Jagd-Reviere für den Blaubarsch. Er bevorzugt ähnliche Standorte wie der Wolfsbarsch. Wo viele Strukturen im Wasser sind, oder sich die Wassertiefe schnell ändert, sind Bluefish meist nicht weit. Auch, wenn der Blaubarsch ein sehr aggressiver Fisch ist, so ist er auch extrem clever und schnurscheu. Mit vorgeschaltetem Stahlvorfach sinkt die Bissquote beim Spinnangeln entsprechend stark. Durch Mono, Fluorcarbon und selbst Hardmono schneidet das furchterregende Bluefish-Gebiss jedoch leider in Sekundenschnelle.
Abbeißer vermeiden: Verwenden Sie die richtigen Köder
Das Gute: Beim Spinnfischen wird der Köder äußerst selten komplett inhaliert, denn Bluefish sind „Abbeißer“ und keine „Einsauger“. Mit der richtigen Köderwahl kann man die Chance auf einen Abbiss weiter enorm reduzieren (ohne Stahlvorfach vorzuschalten). Beliebt bei den Ködern sind große, lange Jerkbaits, Wobbler, Popper und Stickbaits zwischen 13 und 25 cm. Die langen Köder dienen gewissermaßen als Bissschutz gegen scharfe Bluefish-Zähne. Oft greifen die Blaubarsche auch den Schwanz bzw. hinteren Teil der Beute an, trennen ihn ab und können den Beutefisch dann leicht fressen. Somit ist es auch nicht selten, dass der Fisch am Enddrilling hängt – der ganze Köder bietet dann immer ausreichenden Sicherheitsabstand zwischen Zähnen und Schnur.
Ansitz mit Pose
Auch beim Ansitzangeln beißen Bluefish. Mit einem toten (wo erlaubt auch lebendigen) Köderfisch, wie einer Sardine, Hornhecht oder Makrele an der Posenmontage können Sie ebenfalls Blaubarsche an den Haken bekommen. Beim Angeln mit Naturködern ist ein kurzes Stahlvorfach jedoch absolut unverzichtbar, denn hier gerät die Schnur fast zwangsläufig in scharfe Zähne! Greifen Sie beim Vorfach am besten zu dünnen und unauffälligen Materialien (Einfädiges Titan oder 1×1 Edelstahl-Single-Wire, ca. 20 kg Tragkraft) und bieten Sie den Köder an einem robusten Einzelhaken der Größe 2/0-3/0 oder einem entsprechenden Drilling an.
Die besten Chancen auf den Biss eines Bluefish, sowohl beim Spinnfischen, als auch beim Ansitz, bestehen in der Dämmerung – am Abend auch bis in die Nacht hinein.
Tackle und Köder
Für das Spinn- und Ansitzangeln auf Bluefish benötigen Sie eine kräftige Spinn-Ausrüstung. Lange, straffe Spinn- oder Shore-Jigging-Ruten von 2,40-3,00 m mit ca. 100g Wurfgewicht sind ideal. Kombiniert mit einer passenden Rolle (etwa Größe 5000-6000), sowie Schnüren von 12-18 Kg Tragkraft haben Sie genug Reserven im Drill und ausreichend Wurfweite beim Uferangeln. Eine lange monofile Schlagschnur in 0,45-0,60 mm bietet mehr Sicherheit, wenn die Schnur im Drill einmal Bekanntschaft mit Felsen macht. Als Köder eignen sich zum Spinnfischen Wobbler, Popper, Stick-, Twitch- und Jerkbaits. Lange Jerkbait-Modelle, wie der Savage Gear Sandeel Jerkbait, aber auch dünne Hornhechtimitate, wie der Jackfin Sylo, sowie Popper, wie der Halco Roosta 135, sind perfekt geeignet für die Angelei auf Bluefish.
Auch einen Versuch wert sind größere Meerforellenblinker (z.B. die schweren 28g-Versionen) – der Haken sitzt bei diesen Ködern am Ende, der Metall-Blinker-Körper dient als Bissschutz gegen scharfe Zähne. Wichtig bei Kunstködern: Überprüfen Sie bei Ihren Ködern vor dem Angeln die Haken: Robuste Haken, am besten nicht unter 3X Drahtstärke sind ein Muss, denn große Bluefish sind kampfstark und haben extrem kräftige Kiefer, die Standard-Haken problemlos verbiegen können!
Extratipps
Lange Landehilfe: Oft findet man Bluefish an schlecht zugänglichen Spots – eine lange Landehilfe, wie ein langer Kescher, Gaff, oder gar ein Spundwandkescher können eine große Hilfe sein, wenn die Fische von Felsen, Wellenbrechern oder Kais beangelt werden.
Griffige Sohle: Beim Uferangeln auf teils glitschigen Felsen, sollte zumindest passendes Schuhwerk mit von der Partie sein. Wellenbrecher sind oft echte Bluefish-Hotspots, jedoch sind diese Spots nicht ungefährlich und nur den Kletter-Enthusiasten unter den Meeresanglern vorbehalten. Befischen Sie solche Spots am besten nie allein!
Scharfe Zähne und lecker auf dem Grill: Bluefish sind hervorragende Speisefische und machen auch in der Küche was her. Gegrillt oder gebacken sind die Filets top. Extratipp: Legen Sie die Filets 45 Minuten in Rotwein-Essig ein, bevor sie auf den Grill wandern, so ergibt sich ein herrlich abgerundeter Geschmack.
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