Bei jedem Angelausflug nimmt Andreas Thürwächter sich bewusst Zeit, nach dem Catch & Clean-Gedanken herumliegenden Müll zu sammeln und so die Umwelt ein Stück sauberer zu machen. Seine Clean-Up-Aktionen haben ihn so nicht nur zum Müllsammler, sondern auch zum Schatzsucher gemacht. An einigen Tagen fährt er nur ans Wasser, um Müll zu sammeln. Seine guten Taten für die Umwelt vollbringt er nicht nur in Deutschland, sondern auch in den Niederlanden. Wir haben ihn gefragt: Was ist seine Motivation? Wie viel Müll hat er letztes Jahr gesammelt? Was sind seine Ziele für 2025? Und was wünscht er sich von anderen Anglerinnen und Anglern?
Müllsammeln und Angeln als Passion
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Bild: Andreas Thürwächter
Andreas Thürwächter lebt den Catch & Clean-Gedanken: Er angelt nicht nur (Catch), sondern befreit die Natur gleichzeitig von Müll (Clean).
Andreas möchte nicht nur nachhaltig konsumieren – er möchte der Natur aktiv etwas zurückgeben. Das Müllsammeln wurde für ihn zur Selbstverständlichkeit. Was als einfache Clean-Up-Aktion begann, entwickelte sich schnell zu einer regelrechten Schatzsuche. Denn die Natur hält nicht nur Plastikflaschen und Verpackungen bereit, sondern auch skurrile Funde.
Während seiner Clean-Ups macht Andreas immer wieder erstaunliche Funde. Er selbst beschreibt das Müllsammeln als „viel mehr als nur eine Hilfe für eine sauberere Umwelt, sondern genauso auch eine reine Schatzsuche. Beim Durchstreifen der Natur ist der Anblick dessen, was das Wasser mit sich bringt, oft einfach nur absurd.“
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Bild: Andreas Thürwächter
Oft zeigt der Müll Anzeichen dafür, dass er schon seit Ewigkeiten in der Natur liegt – wie hier beispielsweise eine alte Spülmittelpackung. Aber auch Bier- und Schnapsflaschen sowie vieles mehr sind darunter.
So stieß Thürwächter bereits auf Spritzen, Motoröl, Lackdosen und sogar Feuerlöscher, die achtlos in der Natur entsorgt wurden. Auch größere Gegenstände wie Wohnzimmerlampen, Kühlschränke und Gasflaschen findet er häufig am Ufer. Zwischen dem Müll sind zudem immer wieder „historische“ Fundstücke, darunter alte Prilflaschen aus D-Mark-Zeiten oder Getränkedosen mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum, das bereits 20 Jahre überschritten hat. Manche besonders gut erhaltenen oder skurrilen Funde nimmt er mit nach Hause – so ziert eine dekorative Schildkröte mittlerweile seinen Garten. Auch zahlreiche Flaschenposten gehören zu den Funden – und jede einzelne beantwortet er. Eine weitere Sache ist regelrecht zu einer Sammelleidenschaft geworden: verlorene Angelköder, die immer wieder zu den Fundstücken gehören. Diese bewahrt er mit Begeisterung auf und hat inzwischen eine beachtliche Sammlung zusammengetragen.
![Sammlung verlorener Angelköder - Catch & Clean](https://www.blinker.de/content/uploads/2025/02/20241226093136-2-768x1024.jpg)
Bild: Andreas Thürwächter
Eine ganze Sammlung verlorener Angelköder, die stetig wächst.
Ein Ziel für 2025: 150 Müllsäcke voll!
2024 sammelte Andreas bereits beeindruckende 132 Säcke Müll. Die Menge an Müll in den Gewässern ist erschreckend. Für 2025 hat er sich ein ambitioniertes Ziel gesetzt: 150 Säcke sollen es werden! Besonders in den Hochwasserzeiten, wenn der Müll aus dem Fluss an die Ufer gespült wird, will er aktiv sein. Da es für Müll in Gewässern oft keine behördlichen Zuständigkeiten gibt, sieht Andreas ehrenamtliche Clean-Up-Gruppen als essenziell an. Er unterstützt Organisationen wie den Kölner KRAKE e.V., Rhine Clean Up, 4Ocean oder die Catch & Clean-Initiative.
Seit Herbst 2024 dokumentiert Andreas seine Abenteuer auch auf YouTube (@ReelCleanAdventures). Dort zeigt er nicht nur die erschreckenden Müllmengen, sondern auch, wie viel Spaß es machen kann, aktiv für eine sauberere Umwelt zu sorgen.
Ein Aufruf an alle Angler und Naturliebhaber
Für Andreas ist klar: Jeder kann etwas tun! ,,Eine Tüte Müll geht leider immer und überall! Ich wünschte jeder Angler, der die Schönheit der Natur so direkt erfährt würde in seinem Radius etwas gegen den Müll tun, damit wir auch für die nachfolgenden Generationen einen lebenswerten Raum hinterlassen!“ Eine Tüte Müll zu sammeln, kostet wenig Zeit, hat aber eine enorme Wirkung. Besonders Angler, die die Natur so intensiv erleben, sollten Verantwortung übernehmen. Wer nicht selbst sammeln kann, kann durch Spenden oder die Unterstützung von Clean-Up-Gruppen seinen Beitrag leisten. Denn nur gemeinsam können wir die Natur für kommende Generationen erhalten.
Für Andreas Thürwächter ist jeder Angeltag Catch & Clean Day. Er wurde im letzten Jahr auch vom Fischereiverband NRW interviewt:
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